Kapitel 23

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Aubrey's Sicht

Die Challenge bei diesem Bier Pong war, dass alle Teilnehmer auf dem Holz Floß, dass am Rand des Sees befestigt war, sitzen mussten.
Nate saß neben mir, auf festem Boden. Wegen dem Alkohol machte er nicht mit.
Die Mehrheit der Teilnehmer war schon halb dich, das konnte lustig werden. Lange würde es nicht mehr dauern, bis der Erste irgendwie nass wurde.

Das Wodka-Cola Gemisch schmeckte nach dem 3. Becher echt richtig gut, wie ich heraus fand. Bier Pong war nicht mein Spiel, ich traf einfach so gut wie nie.
Außerdem machte es mich leicht nervös, dass Nate zusah.

Trey spielte auch mit, hielt sich aber im Vergleich zu mir viel besser.
"Meine Güte, ich glaub ich hör besser auf!" sagte ich, als es mir langsam zu viel wurde. Meine Laune stand am Höhepunkt des Tages, dann sollte man besser aufhören. Ich fühlte mich super-bis ich aufstand.

Wenn ich dabei eins lernte, dann das sich der Alkohol echt irgendwie im Blut aufstaute, wenn man nur die ganze Zeit saß. Die volle Wucht erfasste mich beim Stehen, sodass ich gefährlich schwankte. Für einen Moment drehte sich alles um mich herum und ich spürte, wie ich nach hinten kippte.
Wahrscheinlich hätte ich das Gleichgewicht noch gefunden, hätte ich wirklich gewollt, aber in dem Moment dachte ich so: Warum nicht.
Durch diese kleine Abkühlung wurde ich wieder hell wach und hatte gleichzeitig geduscht.
Bevor ich rücklings unter Wasser tauchte, sah ich noch, wie Nate panisch aufsprang.

Prustend tauchte ich auf und musste grinsen, als Nate mich schockiert ansah.
Einer dieser Typen, die mit gespielt hatten, dachte ich wäre komplett absichtlich ins Wasser gegangen und sprang mir mit einer Bombe nach.
Ich kicherte unkontrolliert und tat einen auf sterbenden Schwan, so als würde ich wegen dem Alkohol nicht mehr richtig schwimmen können.

Gut, meine Arme und Beine bewegten sich echt fast in Zeitlupe da das Schwimmen in dem benebelten Zustand erschwert wurde. Aber unter ging ich deswegen trotzdem nicht.

Das sah Nate wohl anders, denn er kauerte sich an das Ufer und streckte mir den Arm entgegen. "Nimm meine Hand!"
"Ich schaff es nicht..." keuchte ich zum Spaß, speichert mir Nate's Blick im Gedächtnis ein und schwamm zu ihm. Er sah wirklich kurz davor aus wie ich samt Klamotten zu mir in den See zu springen.
Ich wollte ihn aber nicht länger auf die Folter spannen, packte seinen kräftigen, sehnigen Arm und ließ mich von ihm heraus ziehen.

"Huch!" Dabei wäre ich fast wieder auf den Hintern gefallen.

"Alles okey?" Seine Augen funkelten besorgt.
Ich schlug ihm auf den Oberarm und rief euphorisch "Alles bestens!".
Wie war das mit dem weniger trinken heute?

So ganz tief gesunken war ich aber nicht, denn es gab noch 3 Typen, die so voll aussahen und freiwillig meinem Beispiel gefolgt waren.
Trey gehörte nicht dazu. Er stand am Rand mit einer Flasche Wodka und beobachtete alles.

Nate betrachtete mich in meinen nassen, triefenden Klamotten.
"Kannst du stehen?"
Vorsichtig ließ er mich los, nachdem ich nickte.
Stehen ging noch klar.

Nate lief kurz zu Trey, redete mit ihm und kam dann wieder zu mir.
Sanft schob er mich Richtung Hotel.
"Komm, du gehst besser rein, bevor du dich noch erkältest..."
Mein Gehirn arbeitete nicht mehr so schnell, aber er hatte recht. Jetzt, wo die Uhr auf Mitternacht zu ging, fühlten sich die leichten Windböen echt kühl an und mich fröstelte es.

In meinem betrunkenen Zustand machte ich mir gar keine Gedanken darüber, dass ich das Hotel voll tropfte und zeigte auf Nate's Aufforderung hin mein Zimmer.

Kichernd versuchte ich irgendwie den Schlüssel ins Loch zu bekommen, aber ich traf nicht.
Sanft schob Nate mich weg. "Lass mich mal..."
Während er den Schlüssel ins Loch steckte überkam mich eine plötzliche Übelkeit.

Panisch hielt ich mir die Hand vor den Mund, als mir die Galle hoch kam.
Nate bemerkte es und schob mich fluchend in mein Zimmer.
Ich stürzte zum Bad und kniete mich vor die Toilette, aber obwohl mir gerade richtig speiübel war, schaffte ich es den Drang zu unterdrücken.
Nate kniete neben mir und sah mich besorgt an.

Als ich würgte, aber nichts kam, griff er nach meinen Händen und streichelte beruhigend darüber.
Unwohl entzog ich sie ihm, da sie wegen der ganzen Aufregung echt schwitzig waren.
So, als hätte er meine Gedanken erraten meinte er ernst: "Das ist mir egal." Er griff wieder nach ihnen und umschloss meine zierliche Hand mit seinen beiden großen.
Gleich fühlte ich mich tatsächlich nicht mehr ganz alleine.

So saßen wir noch eine Weile da, bis ich den Verdacht hatte, dass dieses Übelkeitsgefühl am Frösteln und der Müdigkeit mit liegen konnte.
Ich stand auf und rieb mir über die Arme. "Mir ist kalt..."

"Du musst endlich aus den nassen Klamotten raus!" Nate trat näher an mich heran und half mir mein Oberteil auszuziehen. Das war echt kein leichtes Unterfangen, denn die vollgesogenen Klamotten klebten an meiner Haut.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, bei der Nate mit an dem Stoff zog, bekam ich das Shirt endlich über den Kopf.

Ich bemerkte, dass Nate versuchte diskret nicht auf meinen BH zu starren, aber als er mir dann auch noch bei der Hose helfen wollte, wurde es mir sogar alkoholisiert zu viel.
"Das schaff ich jetzt schon alleine!" murrte ich und scheuchte ihn nach draußen.

"Sicher?" hakte er zweifelnd nach, da sich mein Kopf bei zu schnellen Bewegungen leicht drehte.
"Alles gut. " sagte ich immer noch nur in BH gekleidet. "Danke für deine Hilfe. Gute Nacht."
Ich schob ihn aus dem Zimmer und gönnte mir dann ganz entspannt eine lauwarme Dusche. Um die Uhrzeit gab es besser wenigstens noch ein bisschen heißes Wasser und ich fühlte mich gleich frischer, als ich in ein Top und meine Schlaf Jogging Hose schlüpfte.

Ich legte mich in das ganz passable Bett und versuchte zu schlafen, aber es klappte einfach nicht. Ich war viel zu aufgedreht.
Seufzend wälzte ich mich umher, bis es plötzlich an der Tür klopfte.

Vorsichtig stand ich auf und schlich zur Tür.
"Ich bins Aubrey..." hörte ich da Nate durch die Tür flüstern.
Überrascht öffnete ich und checkte kurz sein faulenzer Outfit.

Erst da wurde mir bewusst, was ICH eigentlich anhatte. Meine Haare standen unordentlich ab und mein zu kurz geratenes Top war vor Monaten mal eingegangen, sodass ich hier bauchfrei herum stand.
Aber ich hatte so spät auch nicht mehr mit Jungs Besuch gerechnet.
Es mussten schon fast 2 Stunden vergangen sein, seit ich Nate raus geschickt hatte.

Nate stand immer noch starrend vor der Tür, sodass ich die Arme vor meiner nackten Haut verschränkte.
"Kannst du bitte aufhören mich so anzustarren!" fauchte ich minimal gereizt und verlagerte nervös mein Gewicht von dem einen Fuß auf den anderen.
Endlich sah Nate in mein Gesicht, zwinkerte mir zu und schob sich an mir vorbei.
"Und, wie geht's dir?" fragte er und ließ sich in mein Bett fallen. Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er das ungefragt tat.

"Schon besser." seufzte ich, obwohl ich trotz etlichen Wassergläsern immer noch den Alkohol im Blut spürte.
"Kannst du auch noch nicht schlafen?" fragte ich Nate und legte mich neben ihn. Viel Platz konnte ich zwischen uns nicht lassen, da dass Bett echt schmal gebaut wurde.

"Nö." Nate griff nach der Fernbedienung und machte den mini Fernsehr an der Wand an.
Mit schweren Liedern starrte ich darauf, konnte mich aber plötzlich doch nicht mehr wach halten.
Seufzend kuschelte ich mich einfach an Nate und schloss die Augen.

Different feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt