Different feelings

Kapitel 19

Freudig lief ich auf ihn und der Kumpel, der daneben stand, zu.
"Heeey! Du bist ja auch hier!" lachte ich und hakte mich bei ihm ein.
Er wechselte einen Blick mit seinem Freund, aus dem ich gar nicht schlau wurde. Also aus dem Blick, nicht aus dem Kumpel. Sein Freund interessierte mich die Bohne.
Bohne?
Wie kam ich denn jetzt darauf...

Wie blöd grinsend über meine eigenen Gedanken, ging ich mit Bram ein Stück durch den Garten.
"Du siehst ja heute heiß aus." raunte er mir ins Ohr.
"Ich bin immer heiß! " kicherte ich albern und krallte mich prustend in sein Shirt. "Bist du schon lange da?"
Er schüttelte den Kopf und schlang einen Arm um meine Taille. "Ne. Bin erst vor circa 20 Minuten gekommen."

"Ich mag dich, Bram." Mit meiner Hand spielte ich mit einer Haarsträhne von ihm.
Daraufhin festigte er seinen Griff um meine Taille.
"Ich heiße Brad. Aber ich finde dich auch ganz süß. Kann es sein, das du vor 2 Monaten schon auf einer Party in Nashville warst?"
Ich verschränkte meine Arme in seinem Nacken um das Gleichgewicht zu halten.
"Mmmh, das war dann meine Schwester. Wir sehen fast gleich aus. Witzig nicht wahr?" grinste ich breit und stapfte wieder Richtung Haus. "Ich hab schon wieder duuuurrst."

Da ich keine Lust hatte wieder nach drinnen zu gehen, tippte ich einfach den Jungen in der Nähe der Haustüre an. Als er sich umdrehte erkannte ich Hess. Wie Ally ihn genannt hatte: Den schwulen Hotti an der Schule.
"Entschuldige, darf ich mal?" Da er sowieso zwei Getränke in der Hand hatte, nahm ich ihm besser einen ab.
Ich wollte den Becher gerade zum Mund führen, als Nate mit einem Puff neben mir auftauchte. So fühlte es sich zumindest an. Irgendwie hatte er auch nichts anderes zu tun als mich im Blick zu behalten oder?

Ziemlich schwer sich da von ihm fern zu halten.
Obwohl er mich am Arm gefasst hatte, versuchte ich noch einen Schluck von dem süßlichen Getränk in den Mund zu bekommen.

Nate sah mich ernst an. "Hör auf zu trinken. Dir wird es nur schlecht gehen."
Jammernd riss ich mich von ihm los.
"Bist duzz meinse Mutter oder wasch?" lallte ich.
"Ich bin dein Freund." stellte er klar und nahm mir den Becher aus der Hand.
"Freund mit gewissen Vorzügen oder wie?" lachte ich sarkastisch und boxte mich durch die Leute, die im Flur des Hauses standen.

Wo ich danach umher irrte, wusste ich nicht mehr so ganz. Auf jeden Fall war Brad plötzlich wieder bei mir.
Da ich vorhin einen Brechreiz verspürt hatte, war ich wieder in den Garten gestürmt. So viel Anstand musste noch sein, nicht in die Wohnung zu kotzen. Anscheinend stand es aber doch noch nicht ganz so schlimm um mich, denn es war nur ein Fehlalarm.

Brad erzählte irgendwas von einer Bar, wo er und ein paar Kumpels weiter feiern wollten, aber dafür war ich echt schon zu fertig.
Ich zupfte ihn an seiner Lederjacke und ließ mich in den Rasen plumpsen. Dabei wäre ich fast nach hinten gekippt und musste über meine eigene Schusseligkeit lachen.  "Lass uns lieber hier bleiben..."

"Find ich auch gut. " Er setzte sich neben mich und zog mich dann einfach auf seinen Schoß. Überrascht quietschte ich auf und schlang meine Beine um seinen Oberkörper, um nicht umzukippen.
"Mmh..." Brad beugte sich langsam vor und küsste mich dann.
Völlig benebelt im Hirn erwiderte ich den Kuss und schmiegte mich an ihn, da mir leicht kühl war.
 
Soweit ich das im Moment mit bekam, konnte Brad ganz passabel küssen und wir knutschen noch eine Weile weiter.
Dann löste ich mich etwas von ihm und schlang die Arme um seinen Oberkörper. "Mir ist kalt..." murmelte ich und das war echt keine Anmache.
Brad hob mich eine Armlänge von sich, zog seine Lederjacke aus und legte sie über mich. 
"Danke..." Ich kuschelte mich in seine Jacke und zog ihren Duft ein. Ein klein wenig war ich schon enttäuscht, denn irgendwie hatte ich gehofft, dass sie nach Nate roch.
Aber immerhin hatte ich in den letzten 10 Minuten oder 2 Stunden, nicht mehr ständig an ihn gedacht. Keine Ahnung wie viel Zeit tatsächlich vergangen war.