Kapitel 28

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In mir explodierte etwas.
Hungrig presste er seine Lippen auf meine und zog mich mit einem kehligen Laut näher an sich,als ich intuitiv seinen Kuss erwiederte.
Am Anfang bewegte ich meine Lippen und meine Zunge nur zögerlich, dann lies ich mich aber komplett in den Gefühlen fallen, küsste ihn stürmisch zurück und legte meine Hände an seinen Hals.

Ein Knoten von warmen Glücksgefühlen breitete sich in mir aus, die von unten aus meinem Bauch heraus nach oben in die Brust anstiegen.

Das letzte mal war ich angetrunken aber diesmal fühlte ich wirklich ALLES. Vorallem das er schon lange nicht nur ein guter Freund für mich war.
So fühlte man nicht bei irgendjemand. Nur bei ihm.

Ich klammerte mich an Nate und  drückte meinen Kopf an seine Brust.
Keuchend schnappten wir beide erst mal nach Luft.
Dann lauschte ich auf seinen pochenden Herzschlag.

Nach einer Weile strich er mir über die Haare und lehnte seine Stirn an meine.
Tief sah er mir in die Augen und gab mir mit seinen seidenweichen Lippen einen Wangenkuss. In seinem Blick sah ich Unsicherheit flackern.

Immer noch sprachlos starrte ich ihn an. Meine Gedanken wirbelten durcheinander, aber was ich sicher wusste, war das ich seine Lippen wieder auf meinen spüren wollte.
Zum Zeichen, dass alles ok war und ich es auch wollte, drückte ich meinen Mund erneut auf seinen.

Überrascht keuchte Nate auf und streichelte mir über den Rücken.
Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, nur dass ich ein halber Wackelpudding zu sein schien als wir uns wieder lösten.

Die Situation danach fühlte sich seltsam an. Schweigend begleitete Nate mich nach Hause und nur seine glitzernden Augen und das verwuschelte Haar deutete auf das hin, was wir vorhin getrieben hatten.
Die Stille nutzte ich dazu um den Kuss beziehungsweise die Küsse noch einmal zu durchleben und dabei konnte ich mir ein fettes Lächeln einfach nicht verkneifen.

Zum Abschied, vor meiner Haustüre, hätte ich ihn gerne noch einmal geküsst, aber mir wurde die Entscheidung abgenommen.
Denn gerade als ich allen Mut gesammelt hatte, kam ein Nachbar, ging an uns vorbei und schloss die Tür auf.
Deswegen schloss ich Nate 'nur' fest in die Arme und atemte tief seinen vertrauten Geruch ein.
Er drückte mich nocheinmal fest, murmelte "Gute Nacht..." und ließ mich dann los.

In der Nacht konnte ich kaum schlafen. Dafür war ich einfach zu aufgedreht. Immerzu musste ich an seinen Geschmack und seine weichen Lippen denken.

Den ganzen Sonntag lief ich wie eine bekloppte mit einem Dauergrinsen durch die Gegend.
"Was ist denn mit dir passiert? " fragte Ashley mich nicht nur einmal.
"Ich habe einfach gute Laune..." gab ich nur von mir und versuchte nicht allzu sehr vor Glück vor meinen Eltern zu strotzen.
Dieses mal konnte ich Ashley sogar überreden zu dem wöchentlichen Sonntagsbesuch mit zu kommen.
Es herrschte eine Gewisse Anspannung zwischen meinen Eltern und meiner Zwillingsschwester, aber so wurde ich schon nicht ausgefragt, warum ich so gut drauf war. Beziehungsweise so verliebt.

Montag morgen, kurz bevor ich aufstand, schrieb mir Nate:

Heey, ich hab da noch was für dich...
Ich kann dich mit dem Auto zur Schule fahren und dich vor der Wohnung abholen wenn du willst

Mein Herz machte einen aufgeregten Hüpfer. Nach dem Kuss hatten wir nicht mehr geschrieben und ich hatte schon die Befürchtung, dass er es irgendwie bereute. Oder noch viel schlimmer, dass er nur Lust zum Knutschen hatte und es ihm im Gegensatz zu mir nichts bedeutete.

Erst überlegte ich Ashley zu sagen, dass ich heute Lust hatte mit der Bahn zu fahren und nicht das Auto nehmen würde, aber ich wollte und konnte sie nicht anlügen.
"Nate nimmt mich heute in die Schule mit." teilte ich ihr deshalb mit und wurde sofort mit dem erwarteten Blick betrachtet.
"Läuft da was zwischen euch? " vermutete sie und versuchte die Antwort an meinen Gesichtszügen abzulesen.
Bevor sie mein Lächeln sah, machte ich mich aus dem Staub. "Eher nicht...." murmelte ich nur noch, als sie auf eine Antwort beharrte. Dann lief ich nach unten, wo Nate mit seinem schicken Wagen schon wartete.

Different feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt