Different feelings

Kapitel 10

Nate's Sicht

Sie hatte keine Ahnung, dass sich jeder Junge, der nicht dumm genug war ihre Schönheit zu übersehen, nach ihr umdrehte. Das schwarze, kurze Kleid stand Aubrey fantastisch.

Während meine Kumpels scheiße laberten, stierte ich öfters zu ihr rüber. Aiden und der Rest meiner Truppe waren alle schon betrunken.
Aubrey tanzte meistens mit Ally, aber als dieser rothaarige Witzbold ankam, musste ich mich zusammen reißen ihn nicht von ihr weg zu zerren.
"Mann oh man, in deinem Blickfeld ist echt nur noch die Kleine oder?" Trey klopfte mir auf die Schulter.
Ich hörte ihm gar nicht richtig zu, denn ich konnte nicht länger ansehen, wie die zwei zusammen tanzten und ging auf sie zu.

Später, weit nach Mitternacht sah ich Aubrey noch einmal mit diesem Typen.
Ruhig bleiben Nate, ruhig bleiben...
redete ich mir gut zu, als ich sah wie er ihr die Zunge in den Hals steckte.

"Heeeey, Nate!!" zwitscherte Ash mir in dem Moment zu und kam zu mir geschwankt.
Ich musste sie festhalten, dass sie nicht umknickte.
"Kanscht du misch bittz heim fahrschn?" nuschelte sie.
"Klar." Ich packte sie um die Hüfte und dirigierte sie zur Haustür. Wahrscheinlich war das gerade echt das Beste für Ash. Aubrey hätte ich am liebsten auch gleich mit genommen, aber ich sah sie nirgendwo mehr.

"Gut dasch du immer nüschtern bist." lachte Ash in meinen Armen und ließ sich auf den Beifahrersitzes meines i8 plumpsen.
"Wehe du kotzt das Auto voll..." murmelte ich. Dann würde ich ausrasten. Mein Auto war mir hoch und heilig.

Zum Glück schaffte es Ash gerade so bis zu ihrer Wohnung und nachdem ich sie dann abgeliefert hatte fuhr ich noch einmal zurück zur Party und suchte Aubrey. Hoffentlich hatte sie sich nicht voll laufen lassen.
Als ich sie nicht fand, geriet ich kurz in Panik und hoffte, dass sie nicht mit diesem Rotschopf in der Kiste gelandet war.
Der hatte sie gar nicht verdient.

"Hey, Aiden hast du Brey gesehen?"
"Wen?" schrie er mir zu.
"Aubrey."  Das war mir gerade so rausgerutscht. Aber eigentlich gefiel mir Brey besser, denn so nannte sie niemand.
"Nö."

Aiden war sowiso nicht mehr ganz zurechnungsfähig, Aubrey's beste Freundin Ally zum Glück schon.
"Weist du wo sie ist? " fragte ich auch sie.
"Du hast sie knapp verpasst, sie ist gerade gegangen..."
"Gegangen oder mit dem Auto gefahren?" brüllte ich über die Musik zurück.
"Mit dem Auto..." Als sie begriff weiteten sich Ally's Augen.
"Shit!" Brey war nicht wirklich betrunken als ich sie das letzte mal gesehen hatte, aber nüchtern konnte man das auch nicht mehr nennen.
Warum hatte sie niemand aufgehalten???
Schnell sprintete ich zu meinem Auto und fuhr auf die Hauptstraße.

Wo bist du gerade? schrieb ich ihr kurz und knapp.

Gleich drauf kam ihre Antwort und erleichtert atmete ich auf. Auf der Landstraße Richtung Columbia. Warum willst du das wissen, du stalker?!

Aubrey's Sicht

Doofes Wetter!
Der Regen klatschte gegen die Windschutzscheibe und obwohl ich über mein Kleid meine dicke Jacke, die ich im Auto gelassen hatte, an hatte, fror ich.
Vermutlich war ich einfach übermüdet.

Das und zum Teil wegen den Alkohol den ich Intus hatte sorgte letztendlich dafür, dass ich in Panik geriet, als ich auf der Landstraße nach Hause, Richtung Columbia fuhr.
Okey und vielleicht die Tatsache, dass ich Nate gerade auf Whatsapp geantwortet hatte.

In der Dunkelheit erkannte ich es nicht genau, aber irgend ein Tier huschte über die Straße und ich zog viel zu übertrieben das Lenkrad auf eine Seite.
Ashley's Auto schlingerte und mir wurde kotzübel, als ich kurz die Kontrolle über das Auto verlor.
Der Sicherungsgurt schnitt mir in die Haut und ich wurde in den Sitz gepresst. 

Ehe ich's mir versah, schrammte das Auto an der Leitplanke und blieb auf dem Standstreifen stehen.
Keuchend umklammerte ich das Lenkrad und musste mich erst einmal von dem Schock erholen.
Das hätte böse ausgehen können.

Ich testete die Zündung, aber das Auto sprang nicht mehr an.
Fluchend schnallte ich mich ab und stieg aus. Immerhin war mir nichts passiert und es regnete momentan nicht mehr.

Das Problem war nur, dass ich noch ein ganzes Stück von Columbia entfernt war und mitten im Wald festsaß.
Ich war gerade dabei mein Handy aus der Tasche zu holen, dass hier Gott sei dank Empfang hatte, als ich von Scheinwerfer Licht geblendet wurde.
Innerlich jubelte ich, dass Nachts so spät doch noch jemand hier vorbei fuhr, andererseits machte ich mir auch ein klein wenig in die Hose, beziehungsweise ins Kleid.

Als ich Nate's schwarzen Sportwagen erkannte, hielt sich die Freude wirklich in Grenzen.
Er hielt neben mir, kurbelte sein Fenster hinunter und schien ziemlich erleichtert mich zu sehen.
"Hey! Geht's dir gut?"

"Alles bestens.."grummelte ich und betrachtete die rauchende Motorhaube und den Kratzschaden an der Seite des Autos, wo ich an der Leitplanke entlang geschrubbt war.

Nate stieg aus und beäugte die Motorhaube.
"Brauchst du Hilfe? "
"Von dir ganz sicher nicht." schnaubte ich und verschränkte trotzig die Arme.
Was hatte er hier zu suchen??

"Okey..." Er hob die Hände und betrachtete mich in meinem Kleid und der übergeworfenen Jacke. Ich musste einen erbärmlichen Eindruck machen, aber ich kam gut ohne ihn zu recht. Sollte er doch zu Ashley gehen.
"Lass mich einfach in Ruhe." motzte ich ihn an.
Nate hob stirnrunzelnd eine Augenbraue.
"Hey, ich wollte doch bloß helfen! "  
"Auf deine Hilfe kann ich verzichten, danke!" schnaubte ich und holte wieder mein Handy heraus.
Konnte gut sein, dass ich mich wie ein trotzigen kleines Kind verhielt und mir einfach hätte helfen lassen sollen, aber der Alkohol beeinträchtigte mein realistisches Denken.
"Wie du meinst..." hörte ich Nate noch murmeln, dann knallte er die Autotür zu und fuhr davon.

Schnell suchte ich die Nummer des ADAC heraus, aber es ging niemand dran.
Ich versuchte es noch einmal, aber nach 2 Uhr nachts, war es nicht wirklich eine Überraschung das niemand da war.
Na super.

Vielleicht hätte ich froh sein sollen, dass Nate vorbei kam. Wobei mir auffiel, das er anscheinend nichts getrunken hatte.
Er wirkte nicht so und würde im Gegensatz zu mir wahrscheinlich nicht Auto fahren. Ich hätte daran denken sollen.

Wen könnte ich anrufen? Ally war betrunken und meine Eltern schliefen schon Stundenlang, dass konnte ich nicht bringen.

Ashley würde mich wegen des Autos killen.