Kapitel 32

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Als ich die Bibliothek verließ, lehnte Nate an der Hauswand und steckte sein Handy weg.
"Danke das du gewartet hast..." begrüßte ich ihn mit leicht rosigen Wangen. Daraufhin lächelte er und gab mir einen Wangenkuss.
Fast so wie als wären wir zusammen.
Er fuhr mich mit seinem Auto zu Ashley's und meiner Wohnung.

Oben angekommen sah ich ersteinmal nach, ob die Luft rein war und ließ Nate dann herein.
Und wo platzierte er sich natürlich wieder hin? Genau. Auf meinem Bett.
Sauer war ich deswegen aber definitv nicht. Heute Abend würde meine Decke bestimmt von sein Geruch bedeckt sein...
Nachdem ich ihm Kekse angeboten hatte, machten wir dann tatsächlich Hausaufgaben. Okey, mehr oder weniger...

Vor uns lag ein Bild des Gemäldes, dass wir für den Kunst Unterricht 5 Seiten lang interpretieren sollten.
Am Anfang lief es ganz gut und ich schlug ihm meine interpretations Möglichkeiten vor.
Nate brachte sich wirklich auch ein und eins musste man ihm lassen... wenn Nate wirklich mitarbeiten wollte war er ein gutes Teammitglied. Überraschenderweise war er sehr kreativ.
Jedoch verlor er nach einer halben Stunde eindeutig die Lust.

Es war für mich mehr als schwer unter seinem intensiven Blick meine Gedanken beisammen zu halten. Denn nichts anderes tat er.
Mich anschauen.
Ich schrieb noch den letzten Satz meiner zweiten Seite zuende und zeigte es ihm dann. "Was meinst du dazu?"
Als er nicht antwortete hob ich meinen Kopf. Er sah von dem Blatt und meinem Gesicht hin und her.
"Mh?" fragte ich und bestaunte mal wieder seine gerade Nase und diese Wangenknochen.

Mit gesenkten Augenliedern sah er mich an. "Ich hätte jetzt nichts dagegen wenn du mich küssen würdest..." sagte er einfach gerade heraus. Sofort schlug mein Herz einen Salto.
"Nate..." seufzte ich trotzdem. Schließlich mussten wir hier fertig werden.

Trotzdem wehrte ich mich aber nicht dagegen als er näher rutschte und das Heft mit unseren Aufschrieben schloss.
Zärtlich legte er eine Hand an meine Wange. Ich ließ mein Gefühl machen und schmiegte das Gesicht in seine Handfläche.
Dann lagen seine Lippen endlich wieder auf meinen.
Seine Lippen versengten mich, während seine Hände über meine Arme strichen und über meine Seiten glitten.
Mir wurde ganz warm und alle Gedanken waren wie weg gefegt. Ich ließ meine Finger unter den Ärmel seines Shirts gleiten und vergrub meine Finger in dem Stoff.

Zu sagen das es mir gefiel wäre die Untertreibung des Jahrhunderts.
Wahrscheinlich hätten wir gar nicht mehr aufhören können zu knutschen, hätte mein Handy nicht geklingelt.
Für den Fall das meine Eltern etwas geschrieben hatten, drückte ich Nate leicht weg und löste schwerenherzens meine Lippen von seinem Mund.
Die Nachricht war von Ally.

Ich sah zu Nate und dann auf unseren unfertigen Aufschrieb. Sein Atem ging immer noch genauso heftig wie meiner.
"Okey....Kunst.." versuchte ich meine Fassung wieder zurück zu erlangen. Was aber unmöglich war.
Bei seinem Blick konnte einfach niemand widerstehen.
"Na gut, dann lass uns eine kurze Pause machen, ja?"
Ich stand auf und las schnell Ally's Nachricht:
Hey Aubrey....was machst du gerade? Hast du Lust dich draußen zu treffen?😊

Zerknirscht schrieb ich ihr zurück das ich gerade mit Nate Kunst machte und leider nicht konnte.
Dann wand ich mich Nate zu, der ebenfalls aufgestanden war.
"Willst du was trinken?" fragte ich. Er nickte und folgte mir in die Küche.
Als er wie selbstverständlich zum Kühlschrank ging, musste ich kurz schlucken. Aber natürlich kannte Nate sich hier schon bestens aus. Im selben Moment vibrierte mein Handy in der Hosentasche. Mit einem kleinen Lächeln sah ich auf Ally's Nachricht: Aha...und beherrscht Nate diese Kunst gut?😏 und steckte das Handy wieder weg.

Während er sich Eistee einschüttete ging ich zu ihm, holte mir ebenfalls ein Glas heraus und trank eine Schluck Wasser.
"Was ist?" fragte ich Nate, als er sich zu mir drehte und mich ansah.
"Alles ok?" hakte ich nach, da er mich nur weiterhin intensiv ansah, wodurch ich rote Wangen bekam. "Du bist heute so still..."
"Ja, alles ok.." raunte er mit gesenkter Stimme und hielt mich zwischen seinen Armen am Küchentresen gefangen.

Ich konnte nicht anders als zurück zu starren. Diese braunen Augen faszinierten mich immer wieder.
Als Nate seine Hand ausstreckte und eine lose Haarsträhne hinter mein Ohr steckte, hielt ich die Luft an. Nervös sah ich zu seinen Lippen. Hoffentlich würde er mich küssen!

Nate lächelte mich wissend an und griff an mir vorbei sein Eistee.
Mein Gesicht wurde warm und vor Verlegenheit suchte ich in meinem Gehirn nach irgendetwas das ich sagen konnte.
"Nächste Woche sind ja Ferien..." platzte ich einfach heraus.
Nate nahm einen Schluck von seinem Getränk und sah mich wieder so intensiv an. "Da werde ich die ganze Woche bei meinen Eltern verbringen..." teilte ich ihm mit und unterdrückte einen enttäuschenden Seufzer.
Nate sah auch so aus als wüsste er was das hieße. Wir würden uns eine Woche nicht sehen. Ehrlich gesagt fehlte er mir jetzt schon....
Mit gerunzelter Stirn sah er mich an und umarmte mich. "Schade..."
Überrascht erwiederte ich seine enge Umarmung und drückte meinen Kopf an seine Brust. Er ließ mich gar nicht mehr los.
Ich spürte sein Herz schnell schlagen und seine Atmung am Bauch. Unsere Hüften berührten sich und ich nahm am ganzen Körper seine Wärme wahr.
Ich schloss meine Augen und genoss die Nähe zu ihm und lauschte seinem immer schneller werdenden Herzschlag. Was...?
"Aubrey?" sagte er im selben Moment an meiner Schulter.
"Ja..?" flüsterte ich und drückte mich noch näher an ihn.

Ich spürte das sich seine Brust hob und er tief Luft holte.
Still hielt ich meine Augen geschlossen und wartet, was er sagen wollte.
Es verging noch ein Moment, dann:
"Ich...liebe dich."

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