Kapitel 42

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Der Kuss war atemberaubend.

Er küsste mich mit allem was er hatte und so das ich kaum dazu kam Luft zu holen. Zuerst quälten mich kurz die Gedanken, dass die letzten Lippen die Nate geküsst hatten meine Schwester war, aber schnell verdrängte ich die Gedanken.
Nate küsste mich so, dass ich gar nichts mehr denken konnte.

Mit einer Hand hielt er meinen Oberschenkel umklammerte damit ich nicht hinunter rutschte und die Andere strich sanft über meine Seiten während er mich an die hinterste Wand der Umkleidekabine drückte.
Heftig erwiederte ich seinen Kuss. Das hatte ich mehr vermisst als ich angenommen hätte.

Nach einer halben Ewigkeit ließ er mich wieder hinunter. Wenn es nach mir ginge, hätte er nie wieder damit aufhören müssen. Klar, eine Umkleidekabine war nicht gerade der unschuldigste Ort für so etwas aber gleichzeitig war es auch...heiß.

Ich war noch ganz paralysiert und starrte ihn nur mit großen Augen an während in mir die Glücksgefühle tobten.
Der Kuss hatte meine angespannten Muskeln von dem letzten Tag mit einem Schlag entspannt.
"Sorry das musste ich tun. Egal was du nachher sagen willst, aber diesen Kuss hab ich mir nicht nehmen lassen." erklärte Nate mit rauer Stimme und trat einen Schritt zurück.

An seiner Hose sah ich, dass ihn der Kuss genauso wenig kalt gelassen hatte. Ich räusperte mich, lächelte leicht das alles okey war und strich meine Haare ordentlich glatt. "Schon gut."
Ich zeigte mit roten Wangen nach draußen. "Ich warte dann gleich hier."

Ich sah nur noch Nates Grinsen bevor ich durch den Vorhang schon nach draußen geschlüpft war.
Gefühlt mussten mich alle Leute ansehen und genau erkennen können, was in der Kabine vor sich ging, aber natürlich achtete niemand auf mich.

Lange musste ich nicht warten, da zog Nate den Vorhang zurück und präsentierte seine neue Hose.
"Und?" fragte er.
"Du siehst toll aus." Die Hose saß perfekt, aber ich würde bestimmt auch kein Kleidungsstücke finden, dass bei ihm mal nicht gut aussah.

"Meinst du soll ich sie nehmen?" versicherte er sich. Sofort nickte ich. Nate sah einfach zum Anbeißen aus.

Schnell hatte er sich wieder umgezogen und gezahlt.
Während wir nach draußen liefen griff ich nach seiner Hand und er verschränkte sie ineinander.

Ich fing als erstes mit Reden an. "Mach dir keine Vorwürfe."
"Ich schäme mich dafür, dass ich ihren perfiden Plan nicht sofort durchschaut habe." gestand er.
Beruhigend drückte ich seine Hand. "Du hast mir selbst erzählt das du sofort gemerkt hast, das sie nicht ich ist, als sie dich näher zu sich zog."

Nate fuhr sich mit der freien Hand durch die Haare. "Das lief einfach alles so schief. Ich wollte dir nie weh tun."
In dem Moment sah er richtig verletzlich aus. "Ich weiß", flüsterte ich und zog ihn zu einer Bank am Rande eines Spielplatzes.

Nachdem ich mich neben ihn gesetzt hatte streckte ich langsam die Hand aus und strich über sein Kiefer an seinen Bartstoppeln entlang. Verständlicherweise musste er sich frühestens vorgestern rasiert haben.

Sein Bart sah aber ziemlich anziehend aus. Es gefiehl mir.
Genau wie ich, hatte er aber tiefe Schatten unter den Augen.
"Lass uns das alles vergessen."
Als Antwort nahm er meine Hand von seinen Bartstoppeln weg und küsste sanft meinen Handrücken.

"Keiner von uns..." fing ich an zu reden kam aber nicht weiter, da er sich zu mir rüber beugte und mich küsste. Sofort erwiederte ich seinen Kuss. Er war schön und sorgte dafür, dass ich mich endlich komplett fallen lassen konnte.

Als wir uns wieder lösten, wollte ich gerade ansetzen etwas zu sagen, da kam er mir wieder zuvor. "Ich liebe dich." Lächelnd strich er mir eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich liebe dich auch sehr, Nate." schaffte ich es gerade so noch zu sagen, bevor er wieder seine Lippen auf meine drückte.

Spielerisch biss er auf meine Unterlippe wodurch ich in unseren Kuss hinein lachen musste.
An meinem Mund spürte ich wie sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen.
"Niemand von uns hat Schuld an..." probierte ich es noch einmal, aber wieder ließ er mich nicht zu Wort kommen. Noch einmal küssten wir uns kurz, bevor ich ihn an der Brust zurück drückte. "Hey!" beschwerte ich mich lachend.

"Was denn?" fragte Nate unschuldig und machte einen Schmollmund. Was verdammt süß aussah. "Wir haben eben viel nach zu holen!" Mit einem weiteren Kuss erstickte er mein Lachen.

Wir küssten uns so lange, dass ich die Umgebung und Zeit komplett vergaß.
Keuchend lehnte Nate seine Stirn an meine und sah mir direkt in die Augen.
"Es ist schön dich lächeln zu sehen."
Schmunzelnd gab ich ihm noch einen kurzen Kuss und legte dann meinen Kopf auf seiner breiten Schulter ab.

Einvernehmlich saßen wir nebeneinander. Ich hatte keine Ahnung wie es genau mit uns weiter gehen würde, eins wusste ich aber ganz sicher: Ich konnte Nate nicht verlieren. Im Moment war erstmal wichtig, dass alles zwischen uns gut war.

Ich kuschelte mich enger an ihn und beobachtete die spielende Kinder auf dem Spielplatz. 
Ein Gedanke schoss durch meinen Kopf und leise fragte ich: "Wünscht du dir Kinder?"
"Ja." antwortete er sofort und sah zu, wie ein Mädchen auf der Schaukel quengelt, dass sie noch länger bleiben wollte. Ihre Mutter nahm sie konsequent an der Hand und ging.

"Am liebsten hätte ich gerne 2 Kinder. Am besten ein Junge und ein Mädchen. " fügte er hinzu und strich mir zärtlich über meinen nackten Arm.
Erstaunt sah ich zu ihm. Ich hätte gar nicht erwartet das Nate schon solche Zukunftspläne hatte.

"Und weißt du was?" verschmitzt stupste er mich mit seiner Nase an.
"Was denn?" schaffte ich es nur zu hauchen, da er mir so nahe war.
"Ich will die Beiden mit dir haben. Eine kleine Aubrey würde bildhübsch aussehen."

Mit offenem Mund starrte ich ihn an und grinste dann. "Ein kleiner Nate würde dir ganz sicher Konkurrenz machen" spaßte ich und sprang auf.
"Komm!" rief ich ihm zu und beanspruchte die Schaukel für mich,  da mittlerweile keine Kinder mehr auf dem Spielplatz waren.

"Echt jetzt?" lachte Nate, kam aber zu mir. Von hinten spürte ich seinen warmen Atem über die Schulter. Sofort bildete sich Gänsehaut in meinem Nacken.
"Du bist ja verrückt." flüsterte er und schuckte mich plötzlich an.

Lachend katapultierte ich mich in die Höhe. Gott, wie lange ich das schon nicht mehr getan hatte. Man war aber nie zu alt dazu. Ich hatte sehr viel Spaß, jedenfalls bis Nate rief: "Du kannst das nicht!" und mich noch mehr anschuckte.
Lachend beschwerte ich mich: "Hey, bist du neidisch? Keine Angst, du darfst auch gleich."

Obwohl mir die langen Haare ins Gesicht flogen machte Nate ein Foto von mir.
"Du Paparazzi..." raunte ich ihm zu als ich gestoppt hatte und mit den Füßen wieder auf dem Boden stand.

Nate löste mich ab und setzte sich auf die Schaukel. Das Bild das er abgab, war urkomisch. Seine Beine waren für die kleine Schaukel viel zu lang.
Lächelnd betrachtete er mich von oben bis unten. Spitzbübisch ging ich zu ihm, setzte mich kurzerhand auf seinen Schoß, beugte mich vor und küsste ihn abermals.

Tausend Gefühle explodierten in mir als er mich näher zu sich drückte und seine Zunge meine fand. Ohne es verhindern zu können stöhnte ich leise auf.
Nate schnalzte lachend mit seiner Zunge. "Ich darf doch bitten. Wir sind hier auf einem Spielplatz. "
Eine Gänsehaut bereitete sich auf meinem ganzen Körper aus, als er an meinem Ohr knabberte.
Ich könnte diesen Jungen den ganzen Tag küssen.

Different feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt