Kapitel 39

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Nates Sicht

Ich hatte Angst gehabt es Brey zu sagen, das war die Wahrheit.
Um mich abzulenken, hatte ich Aiden und Rey angerufen und 2 Stunden später saßen wir auch schon gemeinsam in einer Bar.
"Man du siehst echt fertig aus." Trey klopfte mir auf die Schulter.
"Danke." lachte ich und nahm einen Schluck von meiner Limo.
"Ich finde es echt cool das du trotzdem trocken bleibst." sagte Aiden und nippte an seiner Jackicola.

Ich hatte beiden erzählt was vorgefallen war. Das erste was ich von Trey zu hören bekam war natürlich: 'Ich hatte es dir ja gesagt!'. Und wie beste Freunde eben waren munterte er mich daraufhin mit ein paar Witzen auf.

"Du wirst in Nashville andere Mädels treffen." meinte Aiden, was mir aber gar nicht half.
Genervt starrte ich ihn an. "Ich will aber keine andere, okey?"
Beschwichtigend hob Aiden beide Hände in die Höhe. "Alles klar." Er schob den Barhocker zurück und stand auf. "Ich geh eine rauchen."

Nachdem Aiden weg war entspannte ich mich wieder.
"Lass deine schlechte Laune nicht an ihm aus."
"Mach ich nicht", murrte ich und trank ein Schluck. Es stresste mich, das Brey und ich unseren ersten Streit hatten. Trotzdem war ich zuversichtlich. Ich würde alles für sie tun, so schnell bekam sie mich nicht los.

Ihre Haare hatte sie wenigstens nicht abgeschnitten, da war ich mir ganz sicher. Sie hatte vor sich nur die Spitzen schneiden zu lassen.
Gott, ich schweifte vom Thema ab.

Wir hatten uns gegenseitig ziemlich verletzt, ich musste das gerade biegen. Trey bestätigte mich noch darin, als er vorschlug: "Rede doch nochmal mit ihr. Jetzt habt ihr beide euch erstmal wieder entspannt."
Ich nickte und leerte meine Limo in einem Zug.
Über Nacht konnte ich es so nicht zwischen uns stehen lassen.
Ich würde kein Auge zu bekommen.

"Ich werde das wieder gerade biegen." Prüfend sah ich auf die Uhr. 19 Uhr.
In einer halben Stunde könnte ich bei Brey sein.
Schnell winkte ich dem Barkeeper. "Können wir zahlen!?"

---

Als ich endlich einen Parkplatz fand, war es draußen schon stockdunkel.
Jemand von Brey's und Ash's Nachbarn musste eine Hausparty veranstalten, so vollgeparkt wie die Straßen waren.

Trey und Aiden hatten mir noch viel Glück gewunschen, als ich mich von ihnen verabschiedete. Das konnte ich gebrauchen.
Mein Plan war einfach rein zu gehen, zu hoffen das Ash nicht da war oder sie zu ignorieren. Denn ich hatte ein gutes Recht meine Freundin zu besuchen. Sicherheitshalber hatte ich Brey vor 20 Minuten eine Nachricht geschickt, dass ich in einer viertel Stunde bei ihr sein würde.

Dann würde ich in Aubreys Zimmer gehen und sie einfach küssen.
Streits wurden meiner Meinung nach völlig überbewertet. Wenn sie komplett gegen eine Fernbeziehung stand, war ich bereit dazu den Platz an der Uni in Nashvill nicht anzunehmen.
Brey war mein Zuhause und ich würde ihr überall dort hinfolgen, wo sie war.

Gerade als ich klingeln wollte, glitt die Haustür auf und Ashs Kater schob sich nach draußen. Der Kleine hatte ja Kraft, die Tür musste nur angelehnt gewesen sein. Vorsichtig schlüpfte ich in die Wohnung.

Niemand schien im Wohnzimmer zu sein, alles war dunkel. Im Bad lief die Dusche. Nur Aubreys Handy lag auf dem Wohnzimmer Tisch und blinkte auf. Beim Vorbeigehen sah ich auf ihrem Sperrbildschirm meine eigene Nachricht:

Ich bin in 15 Minuten bei dir. Es tut mir leid.

Sie schien meine Whatsapp noch nicht gesehen zu haben ansonsten wäre sie vom Sperrbildschirm verschwunden.
Auch gut, dann war es eine Überraschung das ich hier war. Damit Ash mich nicht hörte, schlüpfte ich leise in Brey's Zimmer. Es war dunkel, trotzdem konnte ich, nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, Schemen erkennen.
Nervös fuhr ich mir durch die Haare, als ich sie zugedeckt in ihrem Bett liegen sah.

Eine enorme Aufregung ergriff von mir besitz. Ich war total erleichtert sie zu sehen. Unsere Auseinandersetzung heute morgen hatte mir mehr zugesetzt, als ich dachte. Ich war völlig angespannt.

"Mmh...?" verschlafen wälzte Brey sich herum. Als sie mich erkannte konnte ich sehen das sie lächelte.
Ermutigt ging ich auf sie zu und wollte mich schon zu ihr ins Bett legen, als ich das Armkettchen, dass ich ihr auf dem Markt damals geschenkt hatte, auf ihrem Nachtkästchen liegen sah.

Kurz blieb mein Herz schockiert stehen. Hatte sie es so schnell schon abgelegt?
"Wieso trägst du es nicht? " fragte ich leise. Sie sah von mir zum Armband hin und her und streckte dann die Hand nach mir aus.

Sie hatte recht, das war jetzt nicht wichtig. Vermutlich war es beim Schlafen einfach unbequem. Ohne zu zögern beugte ich mich zu ihr hinunter und küsste sie. Gleichzeitig schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und zog mich zu sich.

Kaum hatten sich unsere Lippen berührt erstarrte ich wie eine Statue. Der Schock lähmte mich eine Sekunde, dann riss ich mich los. Ihre Lippen waren mir vertraut, aber es waren nicht Breys weiche Lippen. Es war nicht mein Mädchen, dass da in dem Bett lag.

"Du könntest Schauspielerin werden" sagte ich eiskalt.

Different feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt