Kapitel 24

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Am nächsten Morgen ging es mir komischerweise blendend.
Natürlich hätte ich am liebsten noch weiter geschlafen als der Wecker klingelte, aber es ging.

Gerade stand ich auf, als es schon wieder an meiner Tür klopfte.
Müde öffnete ich und entdeckte einen putzmunteren Nate vor mir.

"Sag mal hast du keine anderen Freunde?" fragte ich spaßig und ließ ihn natürlich rein. Ich versuchte meine Überraschung zu überspielen, denn ich freute mich, dass er da war.

Er ließ sich auf einen Sessel fallen und musterte mich in meinem Schlafanzug, aber es gab nichts mehr zu sehen, dass er gestern Nacht nicht schon gesehen hätte.
"Wann bist du gestern eigentlich gegangen? " fragte ich ihn neugierig und suchte mir nebenher frische Klamotten aus dem Koffer.

Er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Nicht mehr so lange, ich wollte dich nicht wecken. Wie stets mit der Übelkeit? "

"Alles gut. Ich muss noch schnell duschen." informierte ich ihn und zeigte auf den Stuhl. "Du wartest hier brav, klar?"

"Natürlich." Er lehnte sich zurück und lächelte.
Schnell sprang ich in die Dusche, schloss ab und machte das Wasser an.
Dann schloss ich meine Augen, sang leise ein paar Lieder unter der Dusche, wie ich es immer tat und trocknete mich zu guter letzt ab.

Insgesamt war ich echt recht schnell wieder fertig angezogen und ging zu Nate.
Er saß auf meinem Bett, mit einem Essenstablett am Fußende.
Mit offenem Mund betrachtete ich die Auswahl an Eier, Bacon, Brötchen und Käse.

"Ich hab mir die Freiheit raus genommen und Frühstück bestellt." erklärte er, so als würde ich das nicht sowieso sehen.
"Das kannst du nicht einfach machen!" Schockiert setzte ich mich zu ihm.
"Kann ich wohl." grinste er und zuckte mit den Schultern. "Ich hatte dir noch ein Frühstück versprochen, genieß es."
Sprachlos starrte ich ihn an.
"Das Zimmer ist auf die Schule gebucht, dann sollen die das halt bezahlen." meinte er völlig entspannt und nahm sich einen Löffel Rührei.
Nach kurzem Zögern tat ich es ihm nach und genoss das echt leckere Frühstück. Später im Bus, bei der Rückfahrt wartete ich die ganze Zeit, dass etwas passierte. Aber Nate kam mit der Nummer tatsächlich durch.

In Columbia wieder angekommen umarmte ich Trey und Nate zum Abschied und packte Zuhause erst einmal aus.
Ashley saß um die Uhrzeit im Unterricht weswegen ich noch einen entspannten Tag verbrachte. 

Der nächste Tag ging auch recht schnell vorbei, nur fand ich es schade, dass ich Nate kein einziges mal sah. Deshalb freute es mich umso mehr, als er nach dem Unterricht auf mich zu kam.
"Hi." begrüßte er mich und schloss die Arme um meinen Rücken.
"Hey." Ich lächelte ihn an und schlenderte mit ihm aus dem Schulgebäude. "Wie war dein Tag?" fragte ich.
"Ganz okay. Was hast du heute noch vor?"
"Nicht viel. Ich sollte ein bisschen auf Englisch lernen."

Wir unterhielten uns noch, bis zu Ashley's Auto.
"Danke fürs zum Auto bringen, aber warum? " fragte ich ihn verwirrt. Ich hatte heute morgen sein Auto auf dem Parkplatz in der total entgengesetzten Richtung stehen sehen.
Er zuckte nur mit den Schultern. "Warum nicht? "
"Das war nicht nötig. "
"Das gehört sich einfach so." meinte Nate.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu ihm hoch.
"Achja, hast du das auch bei deinen zahlreichen anderen Liebschaften gemacht?"
Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer.
"Ich leugne nicht, dass ich zuvor viel Erfahrung hatte. Aber wir zwei sind ja auch nur Freunde, weswegen-"
"Untertreib nicht, massenweise." unterbrach ich ihn und stellte das mal klar.
"...weswegen es dich gar nicht stören sollte-aber ich kann meine Vergangenheit nicht rückgängig machen."
Er warf die Hände in die Luft und sah mich süß an."Was soll ich sagen, da kannte ich dich noch nicht. "
"Ok, schleim nicht so." lachte ich.
Er trat einen Schritt näher an mich heran. Unwillkürlich hielt ich die Luft an.
"Das ist die nackte Wahrheit." hauchte er, drehte sich um und ließ mich stehen.
Verdattert sah ich ihm nach.

Heeey, Poolparty in einer Stunde bei mir? :)

schrieb er mich kurz darauf auch schon an.

Wer kommt denn alles?

fragte ich. Ashley war gerade einkaufen und falls sie auch zu Nate kam, würde ich ganz sicher nicht gehen.

Nur Aiden, du und ich. Bis gleich! ;*

Ich hatte noch gar nicht zugesagt, aber das machte nichts, ich wäre sowieso gekommen. Alles war gerade besser als Englisch lernen. Außerdem sah das Wetter perfekt für einen Pool Tag aus. Und ein schlechtes Gewissen wegen meiner Schwester, dass ich Zeit mit Nate verbrachte, brauchte ich auch nicht zu haben. Schließlich waren wir nur zwei sehr gute Freunde.

Unter meine Hose und unter das T-Shirt zog ich gleich meinen schwarz-pinkfarbenen Bikini an und verließ dann das Haus. Da Ashley gerade das Auto hatte, nahm ich einfach den Bus.
Bei Nate angekommen musste ich gar nicht klingeln, denn ich entdeckte ihn schon draußen in dem traumhaft schönen Garten.
Mit schnellen Schritten ging auf ihn zu. "Hey! Ist Aiden schon da?" Nate trug schon seine Badeshorts und obenherum gar nichts, weswegen ich fast nicht mitbekam, wie er verneinte.
"Er hat kurzfristig irgend ein Mädchen aufgegabelt und abgesagt. "
"Oh, ähm....schade." Aiden kannte ich eigentlich sowiso nicht so gut. Trey war mir von den beiden lieber.

Grinsend legte Nate einen Arm auf meine Schulter."Schade? Ich finds gut. So haben wir mehr Zweisamkeit für uns."
Lächelnd zuckte ich mit den Schultern und befreite mich aus seinem Griff. "Da hast du auch wieder recht."

Ich drehte mich weg und nestelte nervös an meinem T-Shirt herum.
Umständlich zog ich es mir über den Kopf. Es lenkte mich ziemlich ab, wenn Nate mir so zusah. Vorallem da er selbst so viel Haut zeigte.

"Brauchst du Hilfe beim ausziehen?" musste er dann auch noch amüsierten fragen. Aus seinem Ton hörte ich das schelmische Grinsen schon förmlich heraus.
"Nein.." seufzend zog ich auch die Hose aus.
"Es ist ja nicht so als hätte ich dich nicht schonmal in Unterwäsche gesehen...." stellte er fest.
Ich drehte mich zu ihm um und hob den Zeigefinger. "Wage es ja nicht....! Immerhin war das auch mit deine Schuld. Du wolltest unbedingt auf die Party am See. Da war es nur angemessen, dass du mir in meinem betrunkenen Zustand aufs Zimmer geholfen hast." zog ich ihn auf.
Nate scannte kurz meinen Körper.
"Und das ich dir die nassen Klamotten ausgezogen habe. " fügte er grinsend hinzu. "Da opfere ich mich doch immer wieder gerne auf!"

Different feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt