Laith Al-Deen - Geheimnis
"Wir müssen über die Arrangements nach der Hochzeit sprechen, Liebes.", drückt Mariana, Alexander's Mutter, meine Hand, bevor sie sich zu meiner Mutter an den Schreibtisch im Arbeitszimmer setzt. "Die Hochzeit findet doch erst nach meiner Krönung statt, das war doch meine einzige Bitte.", spüre ich den Blick von Alexander auf mir, der sich an ein Regal anlehnt, während ich vor meiner und seiner Mutter auf der anderen Seite des Tisches sitze. "Natürlich, Liebste.", wieso mischt Alexander sich nun ein?
"Zuerst die Krönung, danach die Hochzeit und - dann Erben.", schaut meine Mutter mich mit festen Augen an. Ich habe es mir nie gewünscht, doch ich heute wünschte meine Mutter hätte einen der schlechten Tage erwischt, denn dann müsste ich dieses Gespräch nicht führen. "Erben?", entkommt es mir nur leise und ich spüre wie es sich hinter mir regt, Alexander steht nun direkt hinter dem Stuhl auf dem ich weile. "Natürlich, Anabeth.", springt Mariana wieder auf und streitet hinter ihren Stuhl. "Wir wollen doch so schnell wie möglich für Deutschland und Frankreich sorgen, nicht wahr Ana?", Alexander hinter mir, doch mein Blick ruht auf meiner Mutter, dessen Augen so blau wie das Meer sind und meinen gleichen, sich ebenfalls in mich hineinbohren, versuchen meine Gedanken zu fischen, doch ich weiß selbst nicht genau was ich als nächstes sagen werde, weswegen meine Mutter fortführt. "Mit dem Brexit müssen wir in die Zukunft denken. England ist eine Sorge, doch wir müssen auch an unsere Länder denken, mein Kind, an unsere Allianz, die nur durch euch beiden entstanden ist."
"Nach der Vermählung brauchen wir so schnell wie möglich einen Sohn.", klatscht Mariana in die Hände, wodurch ich etwas zusammen zucke und schlucken muss. "Einen Sohn?", murmle ich nur zur Wiederholung für meinen Gehirn zum Verständnis vor mich hin. "Und was wir wegen England machen ist warten. Wir können nicht mehr machen als auf eine Antwort warten, ob er deine Einladung annimmt oder ablehnt. Also mache dir darum keine Sorgen mehr, Liebes.", steht meine Mutter nun ebenfalls auf und schwangt etwas. Blitzschnell bin ich auf den Beinen, doch Mariana hat schon Hand auf sie gelegt. "Geht es Beatrice?"
"Ja, vielen Dank.", stützt sich Mutter am Stuhl ab und steht wieder fest auf beiden Beinen, worauf sich meine automatisch wieder in den Stuhl senken lassen.
"Aber ich verstehe nicht wieso der englische König so lange braucht. Es ist schwach gesehen nur eine einfach Einladung.", Alexander noch immer hinter mir.
"Nun ja, ich denke nicht das diese Einladung recht angemessen ist. Der englische König hat bestimmt mit diesem Austritt viel auf seiner Liste.", räuspert sich Mariana leise, was mich leicht die Augen zusammen ziehen lässt. "Vielleicht machen wir uns mit dieser Einladung zum Feind. Deutschland und Frankreich."
Keiner im Raum hat darauf eine Antwort für Mariana, als ich mich erhebe. "Wir können ja nochmal nach einem Boten schicken, der sich mit General Marcus in Verbindung setzt in England und dann wissen wir mehr.", lege ich meine Hände aufeinander, als meine Mutter nickt, Alexander mir ein Lächeln schenkt. "Gute Idee, Ana."
"Aber natürlich, ganz zur Absicherung.", Mariana wendet sich zu meiner Mutter. "Sie macht einen fabelhaften Angang als Königin, Beatrice. Du kannst sehr stolz auf deine Tochter sein."
Ich schaue zu Boden vor Scham, trete einen Schritt zur Seite, als die Türen geöffnet werden und er hineintritt.
Groß, stark und selbstsicher. In seiner Uniform legt er seine Hand an Alexander's Rücken zur Begrüßung und verneigt sich vor meiner und seiner Mutter. Mit einem Dreh blickt er in meine Richtung und ich drücke meine Hände aneinander, als er sich schlicht vor mir verneigt und ich es ihm gleich tue. Sein Gesicht schaut in Genesung aus, das blaue Auge färbt sich langsam wieder zur normal Farbe an und seine Lippe ziert nur noch eine kleine Narbe. "Du hast nach mir gerufen.", fährt er sich über seinen Kopf, als er sich wieder zu seiner Mutter wendet. "Oh ja, natürlich. Vor lauter England und Erben habe ich das total aus den Augen verloren.", kommt Mariana von ihrem Stuhl hervor. "Erben?", kommt es von seiner Seite aus, die das gegenüber von mir ist und das links von Alexander. Ich muss schmunzeln, denn das war auch meine Reaktion. "Ja ja, nach der Vermählung muss Anabeth so schnell wie möglich einen Erben hervorbringen.", stellt Mariana sich vor ihre zwei Söhne. "Am besten einen Sohn.", schaut Alexander mich an, das erkenne ich aus dem Blickwinkel, doch mein Blick ruht auf ihm. Seine grün schwarzen Augen schauen mich einsichtig an, verständnisvoll und jedoch auch ängstlich. Sein Blick lässt mich warm werden, weswegen ich meinen Blick von ihm wende und meine Mutter anschaue, die sich wieder in den Stuhl fallen lässt.
"Euer Vater und ich haben ein paar Besorgungen zu machen und treffen uns mit ein paar Herzogen aus Frankreich. Wir wollen einen von unseren Söhnen mitnehmen, um uns zu repräsentieren, wer von euch beiden möchte uns begleiten?", legt Mariana eine Hand auf seine Brust und eine auf Alexander's. Die Brüder schauen sich an, der eine grinst und der andere Schulter zuckend.
"Ich gehe.", wendet sich Alexander wieder zu seiner Mutter. "Nick soll sich ausruhen. Seine Hochzeit vorbereiten. Ana und ich sind weit genug mit unserer, ein paar Tage aus dem Schloss würden mir auch mal gut heißen."
"Wundervoll. Heute Abend reisen wir ab.", küsst Marina ihren Erstgeborenen auf die Wange und ihren Zweitgeborenen danach ebenfalls.
"Beatrice, ich begleite Euch zum Mittagstisch.", hilft Alexander meiner Mutter auf und Mariana tritt als erstes aus dem Arbeitszimmer gefolgt von meinem Verlobten und meiner Mutter, als die Türen sich hinter ihnen schließen.
Nicholas und ich haben uns nicht von der Stelle bewegt und ich spüre seinem Blick auf mir, doch schaue nicht auf. "Ihr seht wunderschön aus heute, Prinzessin.", seine Stimme noch immer rau und etwas belegt. "Vielen Dank.", umfasse ich den Saum meines Kleides und verneige mich vor ihm, ehe ich den Ausgang aufsuche. Doch als ich seine Hand an meiner spüre und er mich zurück zieht, entkommt mir ein Seufzen.
"Wende deinen Blick nicht von mir, Ana.", umfasst er mein Kinn und ich gehorche ihm. "Was wollt Ihr von mir?", bin ich von seinen Launen und Stimmungen verwirrt. "Alles.", schaut er mir standhaft in die Augen, doch ich lasse von ihm ab.
"Letztens meintet Ihr noch mit mir abgeschlossen zu haben.", mache ich einen Schritt zurück und versuche etwas in seinen Augen abzulesen. "Ana, bitte.", macht er einen Schritt auf mich zu, doch ich weiche aus. "Kannst du dich mal entscheiden was du von mir willst, Nick? Lange kann ich das nicht mehr mitmachen.", hämmert mein Herz gehen meinen Brustkorb und ich muss schnaufen. "Ich will dich.", sagt er nur, still dastehend. "Ich habe das Gefühl du weißt selbst nicht mehr was du willst oder fühlst.", hoffe ich das ich nicht zu laut spreche, doch als sich seine Augen verkleinern weiß ich das er nun lauter wird. "Oh, ich weiß ganz genau was ich will und was ich fühle, nur kannst du es nicht über die Lippen bringen und sprichst nun über Erben.", zeigt er hinter mich und schnauft ebenfalls, als ob sein Herz einen Marathon rennt. "Willst du wirklich von ihm schwängern lassen?"
"Nick.", entsetzt mich seine Frage. "Nein.", schüttle ich den Kopf. "Und das weißt du auch, also lass es mich nicht sagen."
"Ich will es aber hören, Anabeth. Für was soll ich denn kämpfen wenn du es nicht mal aussprechen kannst. Du brichst nicht nur mein Herz, du brichst auch deins.", treffen seine Worte mich erneut und ich spüre wie mir die Tränen aufkommen. "Nicht.", spüre ich auf einmal seine Hände auf mir, in meinem Haar, an meinen Lippen, an meinen Wangen, überall. "Nicht weinen, meine Königin. Nicht wegen mir, nicht schon wieder.", spüre ich seine Küsse an meinem Wangen und spüre wie mein Herz Sätze macht. Meine Hände schlingen sich um seine Handgelenke und seine Lippen finden meine, nach einer gefühlten Ewigkeit. "Ich möchte derjenige sein der dich glücklich macht und nicht der dich zum weinen bringt, es tut mir für meine Worte leid, Anabeth.", küsst er mich erneut. "Das werden wir tun.", wieder unendliche Küsse, die von mir aus Ewigkeiten dauern könnten. "Alexander ist für ein paar wenige Tage aus dem Schloss, die gehören uns. Nur dir und mir, einverstanden? Du wirst keinen der Tage nur eine Träne verlieren, hast du mich verstanden?", umfasst er meine Taille und drückt mich an sich. "Habt Ihr mich verstanden, Königin?", fragt er mich mit fester und williger Stimme, wodurch ich nur nicken kann. "In Ordnung, Königin. Nach Euch.", lassen seine Finger von mir ab und mein Körper sehnt sich in der gleichen Sekunde wieder nach ihm, doch wir werden erwartet.
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Queendom
General Fiction1. Teil der Reihe. „Sometimes the king is a woman, the Queen" Die Dame, unter den Fanatikern auch die Königin, ist wohl die stärkste Figur im Spiel. Die Königin von Deutschland. Sie muss nach außen hin stark sein, obwohl all ihre innere Stärke verb...