23. ~ "Nett ist mein zweiter Vorname."

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Hozier - Work Song

T ~

Ich zucke auf und atme aus, als ich aus dem Traum aufschrecke. Der Schrei hallt mir noch immer im Kopf nach, als ich die Beine aus dem Bett schwinge und mir über eine Gesichtshälfte fahre. Dann klopft es hastig an meiner Tür, weswegen ich auf schaue, als Elijah hineintritt. "Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen.", lacht er flüchtig auf, sodass ich nicht recht weiß, ob er wirklich mich oder sich selbst meint. Also stütze ich meinen Kopf mit den Armen auf den Beinen ab und schaue auf meine Füße, als ich Elijah nervös auf und ab wippen höre. "Was willst du?", frage ich noch ganz außer atmen, wie er und fahre mir über den Kopf. "Ich brauche deine Hilfe.", stellt er sich vor mich und ich tippe an meine Lippe, die noch aufgeplatzt ist. Als ich nicht antworte fährt er fort. "Gerade hat mich eine Madame aus dem Red House besucht und dann haben wir uns-", macht er eine kurze Pause und ich rege mich nicht. "nett unterhalten.", umschreibt er sein Anliegen und ich stehe auf, spüre den kalten Fußboden an meinem Füßen und schaue aus dem Fenster, über Nacht hat noch mehr Schnee den Boden erreicht. "Nun ja, während wir in unsere Unterhaltung vertieft waren bewegten wir uns zum Fenster.", höre ich seine Eile in der Stimme und ich verschränke die Arme vor der Brust. "Und nun? Ist sie erkältet?"
"Sie ist gefallen.", atmet Elijah aus und ich schaue ihn einfach an. Sein Gesicht ist blass und als er schwer schluckt, lege ich den Kopf noch müde in den Nacken. "Elijah!", ziehe ich die Augenbrauen zusammen und schaue an die Decke. "Du musst aufhören Elma zu hintergehen.", greife ich, als er nichts erwidert, neben dem Fenster zum Sessel zu meiner Hose und streife sie mir an. "Und ich soll dir wieder das Leben retten und uns einen Bürgerkrieg ersparen, oder den von Elma.", schlüpfe ich in meine Schuhe, ehe ich nach der Lederjacke greife und aus meinem Zimmer stürme.
"Du schuldest mir etwas.", wende ich mich meine Jacke anziehend zu Elijah, der hinter mir her sprintet, steige die Treppen schnell herunter, indem ich nur jede zweite Stufe benutze.
"Immer doch, Bruderherz."

~

"Hast du schon das Neuste gehört?", kommt Quinn Elijah und mir entgegen, als wir zur Haustür wieder rein kommen und ich meine Lederjacke am Kleiderständer aufhänge. Ich frage gar nicht weiter nach, da ich weiß dass sie gleich weiter sprechen wird. "Wir haben Neuzugang.", geht sie in den Salon, ich folge Elijah und ihr und lehne mich an den Türrahmen, als sich Quinn an Lucas lehnt, der am Billardtisch steht und sofort wegschaut, als ich eintrete. Ich verdrehe darauf die Augen und Elijah verschwindet in der durchs Esszimmer in die Küche. Ich knete meine Hände aneinander, die gerade noch ein bewusstloses Mädchen wieder ins Red House gebracht haben und will aus dem Fenster schauen, doch mein Blick bleibt an dem Kerl auf der anderen Seite des Raumes hängen. Sein Gesicht ist mir hier noch nie untergekommen, weswegen ich die Arme verschränke und ihn ohne weiteres beobachte. Er starrt die Landkarte an und folgt jeder Stecknadel, die in ihr befestigt ist, mit dem Auge.
Er hat eine große Statur, scheint aber kein Soldat zu sein, sonst würde er eine Uniform mit und aus Stolz tragen. Durch das Kichern vor mir werde ich abgelenkt und schaue zu Lucas, der Quinn etwas ins Ohr flüstert, doch ihr Blick ruht auf mir, was mich nur die Mundwinkel etwas amüsiert zucken lässt. "Trav.", winkt Elma, Elijah's Verlobte, mir zu, ehe sie vor mir stehen bleibt und sich suchend umschaut. "Wo ist-?"
"In der Küche.", zeige ich durch den Salon hindurch, während ich sie unterbreche und Elma nur schnell nickt, kaum mehr freundlich und ich schaue zu meinen Schuhen. "Hey, wir hatten das Vergnügen noch nicht.", hebt der Kerl gegenüber von mir im Raum die Hand an, als ich ihn anschaue und Quinn und Lucas, als einzig weitere im Raum verstummen. "Ich bin John.", nickt er mir zu und ich schaue kurz auf durch die Glaswand und dann wieder zu ihm. "Travis.", neige ich den Kopf kurz, ehe ich mich umdrehe und aus der Verstellungsrunde gehe.
Durch den Empfangsbereich den Flur in nördlicher Richtung entlang, gelange ich in die Küche und greife nach einem frischen Glas und lehne mich an die offene Tür des Kühlschranks, während ich die Augen vor der grelle des Lichtes zusammenkneife. "Trav?", verdrehe ich die Augen, als ihre Stimme mit einem klagendem Ton hinter mir ertönt. Ohne meine Vorhaben zu unterbrechen, greife ich nach dem Krüger Saft, schließe die Kühlschranktür und drehe mich Augen schließend zu meiner Schwester um. "Was?"
"Na du gehst mir auf dem Weg.", kommt Melinda um die Arbeitsplatte herum und bleibt vor mir stehen, als ich mich wieder umdrehe und Saft in mein Glas schüttle. "Das Haus ist groß.", nehme ich den ersten Schluck und lasse die orange-gelbe Flüssigkeit meine Kehle runter ringen.
"Elijah hat gesagt du hast gestern etwas die Fassung verloren, ich wollte nur schauen ob es dir gut geht.", hebt Melinda ihre Hand an, doch als ich meinen Blick auf ihre Hand lege, lässt sie sie wieder sinken. "Der Bastard wollte das Kind nicht wieder nachhause bringen und da ist mir die Hand wohl ausgerutscht. Nicht der Rede wert.", verschränke ich die Hände vor der Brust und lehne mich an den Herd. "Davon habe ich nicht gesprochen, Trav.", tut Melinda es mir gleich und ich schnaufe. "Mel, du weißt doch was passiert ist. Wieso soll ich dir dann alles vom Aufstand nochmal erklären?", stoße ich mich von meiner Lehne ab, trinke mein Glas in einem Zug leer, stelle es ab und zucke mit den Schultern. "Ich bin müde, ich leg mich wieder ins Bett.", lege ich die Hand in den Nacken und streiche über meine Narbe, doch stoppe am Rand meines Shirts, da ihr Verlauf weiter hinunter geht. "Sei bitte nett.", lässt mich Melinda einen Schritt zurück machen, als ich gerade aus der Küche gehen will. "Zu wem?", umfasse ich den Türrahmen. "Na zu unseren Gästen. Sie sind-"
"Trav! Wo bist du?", blicke ich den Flur entlang und erkenne Ed, wie er sich in der Empfangshalle um sich selbst dreht und durch das Haus ruft, eben auch Melinda unterbrochen hat, durch sein Gerufe. Ich schaue nochmal zu Melinda, die mit verschränkten Armen etwas auf mich zu gekommen ist und die Schultern zuckt, während ich es ihr gleich tue und die Mundwinkel hinauf ziehe. "Mel, nett ist mein zweiter Vorname."

"Was geht, Kumpel?", schlage ich mit Ed ein, als er mir ein Blatt vor die Nase hält und ich die Augenbrauen zusammen ziehe, damit ich es durch sein herum wedeln lesen kann. "Was ist das?"
"Na ließ doch.", springt er auf und ab und ich muss schmunzeln, als ich ihm das Blatt aus der Hand nehme und es still mir vor die Nase halte. Ich erkenne seine Handschrift und lauter Zahlen, die wohl einen Sinn ergeben müssen, denn ganz oben auf dem Blatt ist eine eins, in roter Farbe, groß drauf geschrieben worden. "Verdammt, Ed. Du hast eine eins in Mathe geschrieben?", hebe ich die Hand für ihn zum einschlagen hin und als er das tut, gebe ich ihm seine wohl verdiente Note zurück. "Wow. Ich bin echt stolz auf dich, Kleiner.", hebe ich dem zwölf jährigem nochmal die Hand hin, die er stolz abschlägt. "Ich geh es Eli zeigen.", und schon ist er an mir vorbei gerauscht, sodass ich nur noch das Quietschen seiner Schuhe im Flur wahrnehme.
Ich will gerade die Treppen hinauf steigen, als der Neue, John, aus dem Salon mit einem Buch in der Hand kommt und mich nicht bemerkt, doch ich ihn. Erst jetzt bemerke ich seine Wunden an den Händen und im Gesicht, ebenfalls das er etwas humpelt und dann ist er im Flur zur Bibliothek verschwunden.
Ich kneife die Augen vor Müdigkeit zusammen, als ich im zweiten Stock ankomme und sich gerade eine Tür schließt, doch ich nicht weiter darauf achte, obwohl ich weiß das dieses Zimmer sonst nicht vergeben ist und lasse die Schultern sacken, als ich in mein Zimmer im dritten Stock eintrete. Sofort streife ich mir die Schuhe ab und ziehe mir das Shirt über den Kopf.
"Was ein unnötiger Tag.", murmle ich vor mich hin, als ich mich vor das Fenster stelle und die Staffelei neben mir vor das Fensterbrett ziehe. Neben der Kommode stehen ein paar leere Leinwände, von denen ich eins den Kleinsten auf die Staffelei stelle und mir einen Bleistift vom Schreibtisch schnappe. Ein kurzer Blick aus dem Fenster, wo Blair im Schnee am spielen ist und ich setze den Stift an, ohne dabei zu bemerken, wie die letzten leichten Sonnenstrahlen hinunter gehen.

~

Ich schalte das Licht in meinem Zimmer an, als ich aufschaue, das Handtuch um meine Hüften festhalte und sie auf einmal auf meinem Bett sitzen sehe. Durch den Dampf der hinter mir aus dem Badezimmer kommt muss ich erst etwas blinzeln, als ich bemerke das sie nichts weiter an ihrer Haut trägt. "Was tust du hier?", tappe ich barfüßig durch mein Zimmer und schnappe mir ein weiteres Handtuch, mit dem ich mir das Haar trockne. "Du sagst den ganzen Tag so erschöpft aus, ich dachte ich muntere dich etwas auf.", schwingt sie ihr blondes Haar zurück und ich lasse meinen Blick über ihren Körper gleiten. Ihre großen gemachten Busen und ihre mit Mustern bedeckten Arme und Beine. "Quinn.", atme ich tief ein, als sie nackt von meinem Bett aufsteht und auf mich zu kommt. Als sie vor mir steht, schaut sie an mir herunter, es hat sich nichts an mir geregt, worauf sie anfängt zu grinsen. Ihre braunen Augen leuchten regelrecht auf, doch als sie ihre Hände hebt und sie an meiner nackten Brust ablegen will, packe ich mit einem Reflex nach Ihren Handgelenken und sie schnauft auf. "Oh, das hatte ich vergessen.", flüstert sie verführerisch, sodass es in mir zuckt und ich einen Mundwinkel erhebe. "Wenn, dann-", breche ich ab und lasse Quinn's Handgelenke los, um die erste Schublade der Kommode zu öffnen, die neben mir steht und ein Seil daraus nehme. Sofort ragt sie mir ihre Handgelenke hingegen, sodass ich sie zusammen binden kann und schiebe sie durch die offene Tür ins Badezimmer, um den letzten Knoten am Handtuchständer zu befestigen. Quinn's Augen leuchten mich durch das gedämmte Licht das von meinem Zimmer aus hineinscheint an, als ich das Handtuch von meinen Hüften streife, es zu Boden fällt und meine Pralle zu ihr hin ragt. Sie kniet sich hin, sodass ihr Kopf auf der Höhe ihrer zusammengebunden Hände ist, ehe sie ihre Lippen um mich schließt. Mir entkommt ein Zischen, sodass ich den Kopf in den Nacken legen muss und an die dunkle Decke schaue. "Wenn dein Lucas das nur wieder wüsste.", schüttle ich amüsiert den Kopf, als Quinn ihre Zunge über meine Eichel gleiten lässt und selbst aufstöhnt. "Ja genau.", umfasse ich ihren Hinterkopf, sodass ich sie führen kann, als sie das Tempo erhöht und ich meine Hüften ihrem Mund anpasse. "Ich komme gleich.", spüre ich wie sich mein Puls erhört und Quinn am Seil zieht, ehe sie es wieder wie ein Profi schafft mich innerhalb von Minuten zum platzen zu bringen. Ich schließe zuckend die Augen und lehne mich an die kalten Fließen, damit sich mein Puls wieder beruhigt. "Gern geschehen.", quietscht Quinn mich an und ich verdrehe befriedigt die Augen. "Das war-", räuspert sie sich, "nett."
Ich schnaufe und öffne die Glastür zur Dusche, mit dem Blick auf Quinn gerichtet, die noch immer am Handtuchständer mit einem Seil auf den Knien befestigt ist und mich anschaut. "Nett ist mein zweiter Vorname."

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