T ~
Ich schlage die Augen auf und starre an die Decke, ohne Luft zu holen. Ich spüre wie mir der Schweiß von der Stirn ringt und setze mich langsam auf. Ich starre auf die Staffelei mit ihrem Gesicht auf dem Gemälde, denn sie ist das einzige was ich in der letzten Zeit malen kann, ohne Fehler zu machen. Mit der Hand fasse ich mir unter die linke Augenbraue und fahre meine Narbe nach, über die Wange bis hin zum Ohr, meinen Hals entlang bis zu meiner Schulter hinunter bis zu meiner Taille und den ganzen Weg wieder zurück. Sie pocht und kribbelt und dann ist es weg, mit dem Blinzeln indem ich meinen Blick von Beth auf dem Gemälde wende.
~
"Ich will noch.", hebe ich die Hand dem Barkeeper zu und stütze meinen Kopf auf der Hand ab, ehe er mir drei weitere kleine Gläser voller Tequila vor die Nase stellt. Ich nicke und setze den ersten an, ehe die Flüssigkeit meinen Hals brennend hinunter ringt. Ich schließe die Augen für einen Moment und setze das nächste Glas an. "Was gibt es denn zu feiern?", öffne ich meine Augen und schaue Quinn an, die sich neben mich an die Bar lehnt. "Das wüsstest du wohl gern.", zwinkere ich ihr zu, worauf sie nur kichert. "Ich hätte gerne auch welche und geben Sie ihm auch nochmal drei, bitte.", setzt sich Quinn neben mich, als ich das letzte kleine Glas an die Lippen lege und wie Wasser hinunter spüle. "Und?", tippt Quinn mir auf meine Uhr, am Handgelenk. "Was ist der Anlass für deine kleine Privatparty?", will sie wissen, doch ich zucke nur mit den Schultern und nehme die nächsten sechs mini Gläser entgegen, nicht in Absicht Quinn etwas abzugeben. "He, ich will auch."
"Man kann nicht alles im Leben haben, meine Gute.", hebe ich ihr ein Glas hin, doch ehe sie es ergreifen kann, habe ich den Inhalt schon ausgetrunken. Sie schaut mich misstrauisch an und ich hebe nur eine Augenbraue an. "Was? Versuchst du mich gerade zu lesen, Quinny?", ziehe ich einen Mundwinkel hinauf und schaue auf, als ich das erste mal bemerke wie mein Kopf anfängt sich schwer zu fühlen. "Soll ich dir mal was sagen?", habe ich nun auch das dritte Glas leer getrunken. "Ich habe jemanden verletzt und mich dabei selbst kaputt gemacht.", muss ich aufstoßen. "Ich kenne sie bereits mein ganzes Leben lang, doch sie hat ein großes Geheimnis.", lege ich den Zeigefinger an die Lippen und schaue Quinn an, die mich nur verwirrt anschaut. "Von was sprichst du, Trav?"
"Ich spreche davon, dass ich wusste das ich sie kenne.", setze ich das nächste Glas an. "Und zwar mein ganzes Leben lang. Aber jetzt hat sie Angst vor mir und das ist gut so. Ich bin nicht gut. Ich bin kein guter Mensch."
"Soll ich dir etwas Gutes tun, Liebster?", will Quinn nach meiner Hand greifen, doch ich entziehe mich ihr. "Nein.", zucke ich amüsiert mit den Schultern, als sie sich zurück zieht und mich fassungslos anschaut. "Weißt du, das mit uns wird nie etwas Quinny und das weißt du auch."
"Wieso?", zischt Quinn, was mich die Augen verdrehen lässt. "Wegen ihr?"
"Wegen wem?", setze ich das letze Glas an und benutze es kurz als Mundwasser und schlucke es dann herunter. "Ich habe euch das letzte mal gesehen, hier."
"Von wem brabbelst du?", stoße ich erneut auf und greife in meine Hosentasche. "Na von Beth und dir.", schnauzt Quinn mich an, als ich einen Schein auf dem Tresen hinterlasse und mich vom Stuhl hieve. "Tzz. Beth ist bald wieder weg, mach dir um sie keine Sorgen.", tätschle ich Quinn's Locken. "Dann hast du mich wieder ganz für dich allein."Ich stoße die Tür auf und muss blinzeln, denn der Fußboden scheint, als ob er ein neues Muster hat. "Wow.", halte ich mich an der Tür fest, ehe ich sie hinter mir schließe und mich am Treppengeländer hochziehe. Das einzige was ich sicher weiß ist es das es früh am Morgen ist und ich mich schon in so einem Zustand befinde.
Ich komme im zweiten Stock an und erkenne John in ihrem Türrahmen stehen, einfach nur da stehen. Ich bin neugierig weshalb und stelle mich genau neben ihn, lehne meinen Kopf an den Türrahmen und lecke mir über die Lippen, während ich blinzle, um eine klare Sicht zu bekommen, als ich sie erkenne. Sie liegt in ihrem Bett zugedeckt und von draußen Licht fällt ins Zimmer. Ihr Atmen geht flach, sie scheint einen ruhigen Schlaf zu haben. "Was willst du?", flüstert John leise, doch ich reagiere nicht, denn sie wendet sich gerade in ihrem Bett und mein Kopf scheint seinen Intus verblast zu haben, denn ich kann meinen Kopf selbst halten, ohne unter Kopfschmerzen zu leiden. "Sie sieht so friedlich aus.", murmelt John vor sich hin und ich schaue ihn an, doch er schaut sie nicht mit einem Blick an der etwas von ihr will, sondern wie jemand der alles für sie tun würde, damit sie in Sicherheit bleibt und genau das braucht sie. Doch mein Blick zieht sich wieder zu ihr und schaue dann auf den Boden. "Ist sie das?", meine ich eher zu mir, doch spüre John's Blick auf mir, als ich mich von ihr wende und die Treppen wieder in den ersten Stock hinabsteige, mich nun runter ziehend und versuche keine Stufe zu übersehen und nicht zu stolpern.
DU LIEST GERADE
Queendom
General Fiction1. Teil der Reihe. „Sometimes the king is a woman, the Queen" Die Dame, unter den Fanatikern auch die Königin, ist wohl die stärkste Figur im Spiel. Die Königin von Deutschland. Sie muss nach außen hin stark sein, obwohl all ihre innere Stärke verb...