Ed Sheeran - Give me Love
Ich blicke in den Spiegel und binde mein Haar provisorisch zusammen und öffne darauf die Tür um wieder ins Zimmer zu gelangen. „Und ich dachte schon du bist abgehauen.", amüsiert dreht sich Nick zu mir um, was mich nur auf den Boden schauen lässt. „Nein, ich bin noch hier.", habe ich meinen Mantel, um den Arm geschlungen und lege ihn auf Nick's verwüstetes Bett, welches ich gekonnt ignoriere. „Warte, ich helfe dir.", bemerke ich, wie Nick gerade dabei ist seine Uniform am Kragen zu richten und umfasse den Saum, als ich bei ihm ankomme, was ihn auflachen lässt. „Was?", ziehe ich die Augenbrauen zusammen, während ich den Kragen aufrichte. „Was machst du da? Ich bin alt genug, Ana. Ich kann das alleine.", küsst Nick meine Wange, während er meine Hände von sich nimmt und ich sie darauf fallen lasse. Ich muss schlucken und nicke leicht, als er sich wieder zum Spiegel wendet und sich für die Hochzeit richtet.
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Das warme Wasser auf meiner Haut lässt mich nicht wärmer werden, nachdem ich meinen Körper das dritte mal eingeseift habe. „Ana?", ertönt Kirsten aus meinem Gemach. Ich stelle das Wasser ab und öffne meine geschlossenen Augen. „Komme."
Ich ersticke. Die Schnüre so fest um den Körper geschlungen, dass ich die Sehnsucht danach habe sie so fest, wie ich nur kann, um mich zu ziehen, sodass ich wirklich daran ersticke. Meine Fingernägel kratzen sich ans Ende des Bettes.
Es schneit, sowie es voraus gesagt wurde, was mich weiter in die verschwommene Ferne, aus dem großen Fenster, starren lässt.
"Alles in Ordnung?", ertönt es hinter mir, doch ich lege nur den Kopf schief, schlucke schwer und kralle mich ans Bett, ehe es um meine Brust noch enger wird. "Ana?", nehme ich einen tiefen und schweren Atemzug, lege eine Hand an den Bauch und drehe mich um, während sich meine Augen mit Tränen füllen. „Ich wollte gestern Abend nach dir sehen, aber du warst nicht hier.", stemmt sie ihre Hände auf ihre Hüften und versuche die kommenden Tränen herunter zu schlucken. „Ist etwas passiert?", ringe ich nach Luft, doch ich weiß nicht ob es wegen dem Korsette ist, oder wegen meinen anbahnenden Tränen, wobei ich weiterhin meine Dame anschaue. "Kirsten.", umschlingt sie mich, was mich aus atmen lässt. „Was ist den los?", fragt sie, was mich die Augen zusammen kneifen lässt und dann den Kopf schütteln. „Nichts.", streiche ich mir mein nasses Haar aus dem Gesicht. „Nichts.", räuspere ich mich. „Wo ist das Kleid?", blicke ich mich in meinem Gemach um und wische mir eine kleine Tränen aus dem Augenwinkel.~
„Der König befindet sich in seinem Gemacht.", nickt ein Soldat mir die Tür zu seinem Gemach auf, worauf ich eintrete und an der Tür stehen bleibe. Er steht vor dem Spiegel und fummelt an seinem Hemd rum, als er mich erblickt, sich jedoch nicht zu mir wendet, da er konzentriert ist. „Hey.", sagt er monoton, was mich ausatmen lässt. Wenigstens spricht er noch mit mir. „Hey.", erwidere ich und trete etwas in den Raum. Er kämpft mit seiner Kleidung, was mich etwas erhellt. Also ergreife ich die Initiative, gehe auf ihn zu, bleibe vor ihm stehen und lege meine Hand leicht auf seinen Rücken. Langsam dreht er sich zu mir um und reckt sein Kinn nach oben, sodass ich besser an den Kragen kommen kann. „Danke.", murmelt er leise, was mich noch erleichterter die Mundwinkel hinauf ziehen lässt. So richte ich seinen Kragen und knöpfe den letzten Knopf seine Hemdes zu, übersehe die Krawatte auf dem Tisch und streiche den gefalteten Kragen wieder zurück und streichle über seine weiß bedeckte Brust. Er atmet tief aus, was mich ihn anschauen lässt und dann passiert es, ich fange an zu weinen.
Er schaut mich einen kurzen Moment perplex an und dann fängt sein Gehirn zu arbeiten. „Was hat er dir angetan?", will er an mir vorbei gehen, doch ich umfasse seine Hand und ziehe ihn zurück zu mir. „Anabeth.", umfasst er meine Wange, was mich den Kopf schütteln lässt. „Hat er dir weh getan?", fragt er, während er sich immer mehr aufregt und Wut in seine Augen steigt. „Travis!", muss ich schlucken. „Er hat nicht-. Nein.", seine Hand rutscht von meiner Wange. „Aber er hat, oder?", ich muss weg schauen und versuche mein Gleichgewicht zu halten, doch die angestauten Tränen versperren mir die Sicht, was mich schluchzen lässt, während ich seine Hand loslasse. „Wieso weinst du denn so?", spüre ich auf einmal seine Arme sich um mich geschlungen und kneife die Augen zusammen, denn auch wenn er weiß, dass ich die gestrige Nacht mit jemand anderem verbracht habe, nimmt er mich in seine Arme und lässt mich ihn einkleiden. Es klopft an der Tür, doch ich bewege mich nicht, weil sich Travis ebenfalls nicht rührt, als die Tür sich öffnet. „Eure Hoheit, die Hochzeit wird gleich beginnen.", und dann schließt sich die Tür wieder und ich umschlinge fester Travis' Taille, vergrabe mein Gesicht in seinem Jackett, welches nach England riecht. „Es ist in Ordnung.", streicht er mein Haar glatt und ich spüre seine Feuchte an meiner Stirn, was mich leicht den Kopf schütteln lässt, denn es ist nicht in Ordnung. „Es ist okay.", murmelt er an meine Stirn. „Ich bin nicht sauer.", seine Stimme wird immer rauer, weicher, doch sein Herz schlägt dafür immer schneller. „Ich bin nicht wütend auf dich, Betty.", muss ich die Augen ganz fest schließen und atme tief ein und wieder aus, während Travis sich leicht von mir löst. „Komm, mach dich etwas frisch.", nickt er mich ins Badezimmer. „Du und ich, wir müssen zu einer Hochzeit.", er zieht leicht einen Mundwinkel hinauf.
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Queendom
General Fiction1. Teil der Reihe. „Sometimes the king is a woman, the Queen" Die Dame, unter den Fanatikern auch die Königin, ist wohl die stärkste Figur im Spiel. Die Königin von Deutschland. Sie muss nach außen hin stark sein, obwohl all ihre innere Stärke verb...