Ben Howard - Black Flies
Seine Haut ist blass und schaut kalt aus. Ich habe Angst ihn berühren, denn vielleicht erschaudere ich vor seiner Kälte. Er war immer derjenige der mich aufgewärmt hat, wenn ich vor Alexander's Kälte entflohen bin, doch jetzt kann er mich nicht wärmen. Ich verschränke meine kalten Hände vor der Brust, ohne mich wirklich zu bewegen. Er liegt da, schlafend und blass ohne das ich etwas tun kann, seit Stunden. "Wie habt Ihr hin nochmal gefunden?", wende ich mich etwas ab, schaue hinter mich zum Doktor, der auch die angesprochene Bedienstete neugierig anschaut. "Ich war auf dem Weg, um im Spielzimmer den Wein aufzufüllen, als ich die Schreie des Prinzen gehört habe und dann lag er da.", schluchzt sie. "Er konnte sich nicht mehr beherrschen, es sah so aus als ob er die Kontrolle über seinen Körper verloren hätte.", schnieft sie bei dem Anblick des Prinzen, was mich noch trauriger macht, doch ich möchte keine Träne verlieren. "Sucht Soldat Isaiah auf, er soll Alexander und seinen Eltern berichten was passiert ist.", wende ich mich wieder zu Nicholas, der sich in den zwei Minuten nicht geregt hat. Mein Herz setzt aus und ich sinke weiter in den Stuhl, der neben seinem Bett steht, mich an mich selbst kuschelnd, als die Türen zu seinem Zimmer geöffnet werden und eine weinende Claude hineintreten. Ich schaue kurz zurück, als sie mich sieht bleibt sie stehen und ihr Gesichtsausdruck verändert sich von traurig zu undefinierbar. "Was macht sie denn hier?", schreit sie fast, auf mich zeigend. Ich richte mich im Stuhl auf und wische mir meine feuchten Hände an der Hose ab, die ich trage. "Wie, was mache ich hier?", frage ich etwas unsicher und folge Claude, als sie sich zu seinem Bett begibt, am Doktor vorbei. "Das ist mein Verlobter.", zischt sie mich an und ich ziehe den Kopf zurück. "Aber das weiß ich doch.", entkommt es mir nur flüchtig, denn auch wenn er tief und fest schläft möchte ich ihn nicht wecken. "Das hier ist privat, auch für die zukünftige Königin.", setzt sie sich auf das Bettende und schaut Nick an, weswegen ich mich erhebe und einen Schritt zurück trete. "Es tut mir leid, aber ich-", verliere ich mein Selbstbewusstsein, als sie sich neben ihn setzen und ihn anfassen kann, doch ich Abstand halten muss. "Wie geht es ihm? Was hat er, Doktor?", zittert Claude's Stimme und auf einmal fühle ich mich Fehl am Platz, denn Claude ist eine fürsorgliche Verlobte. Sie kümmert sich um sein Wohlergehen und hat ihn wirklich gern, wenn nicht liebt sie ihn sogar und kann es ihm sagen und zeigen. Mein Magen dreht sich einmal herum, sodass ich ihn umfasse, als der Doktor seine Diagnose erläutert. "Prinz Nicholas leidet unter Embolie."
"Embolie? Was ist das?", schnieft Claude außer sich.
"Ein Embolus behindert die Blutversorgung, Claude. Embolie verursacht plötzliche Schmerzen, Krämpfe und Betäubung.", gebe ich der Diagnose eine Definition.
"Was bist du?", zischt Claude über ihre Schulter. "Nicht nur Thronerbin sondern auch noch Doktor?"
Ihre Worte kränken mich, denn auch ich möchte nur das beste für Frankreichs Zweitgeborenen, mehr als jeder andere.
"Kann man es heilen? Wird es ihm wieder gut gehen?", beugt sich Claude zu ihm und ich wünsche mir, ich könnte das tun.
"Es scheint als ob die Medikamente anschlagen, man kann es stoppen. Wir können froh sein das es nur Hände und Arme waren, und keine Hirnembolie.", nickt der Doktor erleichtert. "Die Medikamente lösen die Verstopfung und wenn er sie regelmäßig einnimmt dann kann es nur zur Genesung kommen bis zu gar sogar die Heilung. Ihm wird es wieder-", unterbricht der Doktor seinen Redefluss, als Nicholas sich zur Kenntnis ergibt. Er versucht sich zu räuspert und mir kommen die Tränen, als das geschieht. Ich lege meine Arme um mich, in der Hoffnung er öffnet auch bald seine wunderschönen Augen. Er grummelt vor sich hin, doch ich verstehe nichts, also gehe ich leise ein paar Schritte auf ihn zu. "Hier?", versteht man nur, wenn man richtig hinhört, doch seine Augen bleiben geschlossen, als er seine Hand etwas erhebt. "Er fragt, ob ich hier bin.", Claude außer sich. "Ja, Nick. Ich bin hier. Claude ist hier, Nick.", beugt sie sich noch weiter vor und ich stehe neben dem Bett, noch immer nicht wissend was er sagen möchte. "Ist sie hier?", murmelt er rau in sein Gemach hinein. "Beth. Ana.", setzt mein Herz aus. "Anabeth.", hebt er seine Hand in die Höhe, die ich ohne zu zögern ergreife und mich auf sein Bett setze. Ich höre nur noch ein Zischen, ein Schluchzen und das Knallen der Tür, nachdem Claude das Zimmer verlassen hat. Ich weiß nicht wie man ihr erklären soll, was gerade passiert ist, doch das ist diesem Moment nicht weiter wichtig, als ich mich über ihn beuge und meine freie Hand auf seine Stirn lege, die gar nicht so kalt ist wie ich dachte, sondern erschreckend warm. Meine Finger in seiner Hand verankert und meine Hand auf seiner Stirn, dann durch über seinen Kopf fahrend küsse ich leicht seine Lippen, als ich gehenden Schritte des Doktors höre und wir alleine in seinem Gemach sind. "Du hast mir große Angst eingejagt, mein Liebster.", entkommt mir eine Träne, als ich ihn vor mir liegend habe. "Ich dachte ich könnte dich verlieren, Nick.", küsse ich seine Lippen erneut, als er ganz leicht seinem Kopf schüttelt und meine Hand drückt. "Mich nicht.", krächzet er und ich schüttle mir die Tränen von den Augen.
'Ich liebe dich!', denke ich, aber ich schweige.
DU LIEST GERADE
Queendom
General Fiction1. Teil der Reihe. „Sometimes the king is a woman, the Queen" Die Dame, unter den Fanatikern auch die Königin, ist wohl die stärkste Figur im Spiel. Die Königin von Deutschland. Sie muss nach außen hin stark sein, obwohl all ihre innere Stärke verb...