~ VI ~

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"Sag doch bitte etwas.", blinzle ich, als ich das Gefühl habe besser sehen zu können, doch ich irre mich, ich sehe noch verschwommener als ich es bereits tue. "Und bitte sag meinem Vater nichts.", doch ich spüre, das sich nichts regt.
Sie ist still und ich spüre sie auch nicht vor ihr. Und dann höre ich sie weinen, schluchzen und schniefen. Ich lege die Arme um mich selbst, als ich sie höre. "Bitte, ich wollte dir nicht weh tun. Weine doch nicht.", spüre ich den kalten Boden unter mir, auf dem ich sitze und sie unklar vor mir sehe. Mittlerweile bereue ich es ihr das Bein gestellt zu haben und spüre wie mir selbst die Tränen kommen. "Bitte sag Vater nichts.", schaue ich um sie herum, keiner ist weit und breit zu erkennen, denn es ist sowieso alles verschwommen, ich erkenne nichts und niemanden. Doch es ist hell, die Sonne scheint auf ihr Bein, das auf dem Boden liegt, welches ich schwer erkennen kann. Ich stehe auf, als ich bemerke wie sie sich aufrappelt und schniefe selbst. "Bitte, sag doch etwas. Es tut mir doch leid.", will ich nach ihr greifen, doch lasse meine Hand fallen, als seine Stimme ertönt. "Travis!", mein Vater steht auf einmal vor mir, doch ich schaue sie an, wie sie hinter ihm mir den Rücken zuwendet, von mir humpelt und mit jedem Schritt wird sie klarer. Ihr langes schwarzes Haar fällt ihr den Rücken entlang und ihr helles blaues Kleid geht bis zu den Knien. Sie schaut zurück und ihre hellen blauen Augen schauen mich traurig an, sie weint. Ihre Wangen sind errötet und dann dreht sie sich wieder zu mir um und ihr Schrei ertönt in dem Moment, als ich aus dem Augenwinkel eine helle Flamme bemerke und meine linke Gesichtshälfte unter Feuer steht - ich schreie.
"Vater? Hilf mir!"
Ich höre es schreien: "Travis!"
Ich stehe unter Flammen, doch kann mich nicht bewegen, denn sie steht nun vor mir und hält mir ihre Hand ihn, die ich ergreifen will, doch sie scheint so weit weg zu sein und dann wird auf einmal alles dunkel, nur mein Gesicht glüht noch nach und ich schließe die Augen, bin alleine und halte mir die Hände vor die Augen, spüre wie mein Hals anfängt zu kratzen, als ich sie zurück zu mir rufe, ihren Namen schreie: "Betty!"

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