"Es war einmal eine Prinzessin.", legt Melinda mir ein Handtuch über die Schultern. "Ihre Mutter war tot krank, was bedeutete, sie würde bald die große Königin sein. Ebenfalls, war die zukünftige Königin verlobt, in einen sehr netten Prinzen. Der älteste von zwei Brüdern.", legt sie eine Schere neben mir auf den Tisch. "Doch die Prinzessin war nicht in ihren Verlobten, sondern in seinen Bruder verliebt und wenn das einer herausgefunden hätte, wären beide gestorben.", schaut Melinda aus dem Fenster, als mein Herz aussetzt und ich ihrem Blick folge. "Der Bruder wusste das er die Kronprinzessin niemals heiraten konnte. Also hat er darauf eines Abends einen Plan geschmiegt und ihn umsetzte. Er köpfte seinen Bruder, der friedlich schlief.", zucke ich zusammen, als meine Hände schwitzig werden und Melinda sich zu mir dreht, die Schere in die Hand nimmt und mein langes Haar in die andere. "Damit war der erstgeborene Prinz tot und der zweitgeborene Prinz konnte die zukünftiger Königin zur Frau nehmen.", schneidet Melinda mein Haar in zwei Teile. "Bis heute hat keiner herausgefunden, das der eigene Bruder den Prinzen ermordet hat. Doch er tat es aus Liebe."
Muss ich schlucken, als ich die Augen schließe und sein regloses Gesicht vor mir erkenne, wie sein Blut meine Hände bedeckten. "Und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende. Und wenn sie nicht gestorben sind-", bricht Melinda ab, als sie die Schere mir in den Schoß legt, sich auf die Kante ihres Bettes setzt und mich mit glasigen Augen anschaut. "Dann leben sie noch heute.", flüstere ich ihren Satz zu Ende, ehe sie den Blick von mir wendet und Tränen ihre Augen verlassen. "Das war Blair's Lieblingsgeschichte. Sie wollte immer das ich ihr königliche Legenden erzähle."
"Legenden?", entkommt es mir leise, als ich zu Boden schaue und mein Haarbündel einfach so da liegt. "Natürlich ist das niemals so passiert, aber-"
"Er wollte mich heiraten?", kneife ich die Augen zusammen und versuche meine Gedanken zu sortieren. "Wer wollte dich heiraten?"
"Er würde doch niemals-", breche ich meinen ausgesprochenen Gedanken ab, während ich noch immer auf mein abgeschnittenes Haar starre und mein Herzschlag sich verdoppelt. "Beth!", umfasst Melinda mit roten Augen mein Knie, sodass ich sie mit großen Augen anschaue. "Das sind nur Mythen und Legenden, Beth. Mach dir keine Sorgen.", steht Melinda wieder auf und wischt sich über die Wangen. "Ich bin noch nicht fertig, dreh dich um.", umfasst Melinda meine Schultern und mir fällt wieder meines Haar ein, während ich auf das Gemälde über ihrem Bett starre.
Es besteht hauptsächlich aus roter Farbe, welches der Hintergrund sein muss und zeigt Melinda, ihre dunkle Hautfarbe im Kontrast zum hellen rot. "Wow.", vergesse ich die vorherigen Sekunden, während ich mich in diesem Bild verliere. Melinda wird sehr stark und wertvoll dargestellt, die Person die das gemalt hat, muss sie sehr lieben und wertschätzen. "Das Gemälde?", dreht Melinda meinen Kopf immer hin und her, doch meine Augen reißen sich nicht von Gemälde. "Das bist du, oder?", fahre ich mir über die Oberschenkel, da meine Hände schwitzig sind. "Ja, das ist bis jetzt nur wenigen aufgefallen.", höre ich sie etwas Lächeln. "Wie kann man das nur übersehen? Die Person die das gemalt hat, muss dich sehr lieben, Melinda. Du scheinst dort so kraftvoll. War es Thomas?", drehe ich mich um, als Melinda mir auf die Schulter tätschelt, was ich zu verstehen nehme, dass sie fertig ist und aufstehen kann. "Nein, das war Travis.", umfasst Melinda meine Schultern, als ich aufstehe und mich zu ihr drehe. Sie nickt zufrieden, doch der Name hallt mir in meinem Kopf nach, was mich die Augenbrauen etwas zusammen ziehen lässt. "Travis?", wiederhole ich ihre Worte, worauf Melinda mir das Handtuch von den Schultern nimmt und nickt. "Ja, mein Bruder.", schmunzelt sie mich an, als ich mich nicht rege. "Ja, ich weiß er kann ein bisschen harsch sein, aber-"
"Nein, das ist es nicht. Ich kenne ihn nicht.", schaue ich zu Boden und starre mein Haar an. "Wow, ich habe dir ja echt einen Batzen an Haar angeschnitten. Du hattest so schönes und langes Haar, Beth."
"Ich weiß.", muss ich schlucken. "Aber ich bin nicht mehr die, die ich einmal war."~ T ~
Ich balle meine Hände zu Fäusten und lasse sie wieder locker, wodurch sich meine Muskeln ver -und wieder entspannen. Ohne aufzuschauen balle ich meine Hände immer wieder zusammen und schalte alles andere um mich herum aus. "Da ist er ja.", filtere ich aus dem Lärm im Haus, nur das heraus und schaue auf, ehe ich über meine Wange fahre und meine Narbe verfolge, damit der Puls darin nicht mehr zu spüren ist. "Was willst du, Lucas?", stehe ich von der Couch auf tätschle Peter, Lucas kleinem Bruder, auf den Kopf, ehe ich an ihm vorbei gehen will, doch er umfasst mein Handgelenk und hält es mir vors Gesicht. "Finger weg, oder-"
"Oder was?", provoziert Lucas mich. "Sind das nicht die Hände eines Mörders?", nickt Lucas auf meine Hand, die hier und dort rote Flecken aufweist.
Mein Blick ruht jedoch nur auf ihn und als er das sagt, entspannt sich meine Hand, was ihn verwirrt, worauf er nur fester zu packt und ich meinen Arm sinken lasse. "Du willst das jetzt echt tun? Vor deinem Bruder?", ziehe ich einen Mundwinkel hinauf, worauf Lucas keine Miene verzieht. "Du wagst es an ihrem Fest so eine Show abzuziehen, Lucas?", umfasse ich seine Hand um meine und bringe ihn dazu mich loszulassen. Lucas verzieht schmerzhaft sein Gesicht, das noch Narben aufweist. Schnell befeuchte ich meine Lippen und trete einen Schritt näher an ihn, damit sein kleiner Bruder seine Niederlage nicht mitbekommt. "Pack mich noch einmal an und ich bringe dich einhändig um, Lucas. Ich habe Blair nicht umgebracht und das weißt du auch, also erzähl keine Lügen. Vielleicht warst du es ja selbst.", lasse ich seine Hand demonstrativ los, ehe ich mich von ihm wende und Melinda entgegen laufe, die die Treppen hinunter steigt.
DU LIEST GERADE
Queendom
Ficção Geral1. Teil der Reihe. „Sometimes the king is a woman, the Queen" Die Dame, unter den Fanatikern auch die Königin, ist wohl die stärkste Figur im Spiel. Die Königin von Deutschland. Sie muss nach außen hin stark sein, obwohl all ihre innere Stärke verb...