18. ~ "Wie viel Schmerz wird mich der Frieden noch kosten?"

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Aurora - Murder Song (5, 4, 3, 2, 1) - Acoustic

Wie viel Schmerz wird mich der Frieden noch kosten?, spüre ich den kalten Schnee überall an mir. An meinem Gesicht, an meinem Bauch, sogar an meinen Füßen. Mit meiner letzen Kraft stoße ich mich vom Boden ab und knie mich hin, ich bin durch den Schnee gestolpert. "Ana.", bin ich mir sicher selbst aufgestanden zu sein, doch dann spüre ich zwei Hände auf mir und reiße mich los. "Nicht anfassen!", zische ich meinen Verlobten an, der mich entsetzt anschaut. "Bist du verletzt?", lässt er trotzdem nicht von mir ab, weswegen ich instinktiv aufschreie, eher wütend als verletzt und hilflos. Meine Zähne klappern, als ich mein Kleid erhebe und im Schnee weiter stampfe, über den überfüllten Hof. "Ana!", lasse ich Alexander zurück, denn er folgt mir nicht, das weiß ich, denn er hat zu viel Respekt vor mir, als ich den Berg hinab stolpere, ohne etwas zu sehen. Mir ist kalt, so ganz ohne Mantel, nur in einem dünnen Kleid in hohen Schuhen, die im Schnee unpraktisch sind. "Eure Hoheit.", ein englischer Akzent und ich kreische auf. "Ruhe!", lasse ich den Mann und die Frau hinter mir, sowie alle anderen, als ich am Hang ankomme und ausrutsche. Ich knalle volle Wucht auf den Boden und mein Rücken schmerzt noch mehr, als er schon tut, wodurch mir erneut die Tränen aufkommen.
Claude, Conor, Nick, Alexander und die Engländer.
"Anabeth!", habe ich die Augen geschlossen und glaube zu träumen, als ich seine Stimme höre, diese liebliche Stimme, die ich überall erkennen würde. "Steh sofort auf. Du erfrierst ja.", bin ich wieder der Meinung selbst, blind, aufgestanden zu sein, doch Nick's warmen Hände umfassen mich, lassen mich nicht los und ich weigere mich selbst, die Augen zu öffnen, ich will nicht aufstehen. Der Traum ist zu schön um wahr zu sein, keiner belästigt mich und die Kälte ist schön, da schaltet mein Gehirn ab und ich kann mich an nichts mehr erinnern. Doch dann öffne ich die Augen und mit einem Schlag bin ich zurück in der Realität und mich überkommt die Übelkeit, als ich in seine grün schwarz unterlegten Augen blicke. Ich mache einen großen Schritt zurück, sodass seine Finger an mir hinab streifen. "Du bist verletzt!", ist seine Stimme fest und erschüttert, doch ich mache noch einen Schritt zurück, ganz taub.
Nick's Hände wollen nach mir greifen, doch ich gehe so weit zurück, das er begreift mich nicht zu berühren. Ich presse die Lippen aufeinander, als ich den strömenden Tränenfluss meinerseits spüre und den flehenden Blick von Nick.
"Anabeth, geht es dir gut? Ist das dein Blut?", streckt er seine Hand nach mir aus, doch ich kralle mich zurück in mein Kleid, aus der Realität entfliehen wollen und schüttle den Kopf. Nick vor mir stehend, in einem schwarzen Anzug und der schwarzen Maske auf dem Gesicht. Doch ich erkenne, trotz Maske, jeden Gesichtszug und seine schmerzvolle Miene. "Komm her, ich wärme und beschütze dich.", öffnet er seine Arme für mich, als auch ich mein Zähne klappern höre. "Du richtigen Worte an die falsche Person.", bricht meine Stimme ab. "Was? Anabeth? Komm zu mir, du frierst ja schrecklich.", kommt er wieder auf mich zu und ich schrecke zurück. Auf einmal hört sich mein Name aus seinem Mund so schmerzhaft an und ich denke an den morgen, wie er und ich eins miteinander waren und jetzt bin ich so weit von seinem Wesen und seinem selbst entfernt, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte.
"Bleibe fern von mir.", finde ich keine Stimme im kühlen Wind. Nick's Augen sind hell in der Dunkelheit und ich schüttle mich. "Ich würde lieber sterben, als Euch fern zu bleiben.", macht er einen kleinen Schritt auf mich zu und ich halte seinem Blick stand, bewege mich nicht mehr zurück. "Du gehörst mir nicht. Und ich dir nicht.", zischt der Wind und sein Wesen ist so hell, im Rücken die Lichter des Schlosses. "Anabeth? Was redest du?", zeigt er hinter mich, als ich wieder zurück schreite. "Der Wald ist verboten!", zittert seine Stimme nun auch. Der Wald war nicht mein Ziel, doch ich überlebe nicht, wenn ich nicht Abstand erhalte. "Folge mir nicht.", schluchze ich, ohne eine Antwort auf meine ganzen Fragen zu erwarten. "Das was du getan hast ist unverzeihlich. Was ich getan habe ist unverzeihlich."
"Von was sprichst du? Ana, bitte!", kommt er schneller auf mich zu und ich blicke zum Schloss, als ein Knall ertönt und im Himmel Farben aufleuchten. "Ich-. Ich-. Und du-. Du-.", bringe ich nichts mehr heraus, als auch sein Blick in die Höhe schießt, um den Knallen eine Definition zu geben. "Komm, das Feuerwerk beginnt." Alexander wartet auf dich und deine Mutter.", ist das Letzte was ich von Nicholas höre, als ich mich umdrehen und in den düsteren Wald renne. ~

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