~ III ~

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"Steh auf, Travis.", flüstert sie mir zu, doch als ich die Augen öffne, ist sie weg. Ich schrecke auf und spüre das Bett unter mir, ich muss wohl eingeschlafen sein und stoße das Buch über einen Jungen der im Dschungel lebt von meinem Bett. Mit einem Ruck stehe ich auf beiden Beinen und blinzle durch meine verschwommene Sicht, um die Tür zu finden. ~

"Travis.", hallt ihre Stimme in meinem Kopf, während ich die Treppen hinauf mit glasigen Augen steige. Als ich eine Stufe übersehe, fange ich mich mit beiden Händen auf dem Boden ab und schaue mich um, ob jemand mein hinfallen mitbekommen hat, doch die Treppe scheint, verschwommen, leer zur sein. "Travis.", erneut ihre Stimme.
"Ich komme doch.", seufze ich genervt, als ich mich wieder aufrapple und am Treppenende gelange.
"Was machst du denn um diese späte Uhrzeit noch hier?", schaue ich auf, als wohl eine Dame zu mir runter spricht. Ich erkenne sie nicht, da ich sie nicht richtig sehen kann und schaue durch ihre Beine hindurch, zur Tür, wo ich hin will. "Ich habe etwas vergessen.", gehe ich einfach an ihr vorbei und renne einmal um das Geländer und verstecke mich unter einem Tisch. Ich höre die Dame nur seufzen und dann wie sie die Stufen hinab steigt. Daraufhin befreie ich mich aus meinem Versteck und umrunde das Gelände erneut, um in ihr Zimmer zu gelangen.
Und als ich eintrete wird alles noch verschwommener, als es schon ist.
Ich reibe mir die Augen klar, doch es schlägt nicht an. Ich entferne mich vom Kamin, der hell vor mir aufleuchtet und gehe hinüber zu ihrem Bett, doch ich erkenne nichts. Rein gar nichts, bis auf ihr Haar.
Ihr langes Haar, das ineinander verflochten ist - sehe ich klar und deutlich vor mir, wie es hin bis zu ihrem Rücken ragt, doch der Rest ist unüberschaubar für mich. Ich knie mich vor ihrem Bett hin und lege meine Hand auf ihr Haar und beuge mich zu ihr hinab. "Wach auf.", flüstere ich in ihr Ohr, doch als sich nichts regt umfasse ich ihr Haar fester und beuge mich weiter hinunter und ziehe mit einem Ruck an ihrem Zopf, damit sie aufwacht. "Wach auf.", rufe ich nun, dicht an ihrem Ohr, ehe sie aufschreit und sie weinen höre, aber nicht sehen kann, da mit einem blinzeln alles dunkel im Raum wird. "Nicht weinen. Es tut mir leid, nicht weinen, bitte."

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