Die Zeit raste und ehe ich's mir versah, standen wir auf der Bühne und unterhielten eine noch grössere Menschenmenge als das letzte Mal. Ganz vorne standen jetzt einige Mädchen, die die Hände nach One Direction ausstreckten, als die auftauchten. Ich lächelte nur leicht, während ich spielte, zu mehr konnte ich mich nicht durchringen. Erst als die Lichter ausgingen und ein einzelner Spot anging, was bedeutete, dass Harry jetzt ‚Nothing Else Matters' singen würde, kam ich wieder zu mir. Ich würde da als einzige begleiten, weshalb auch bei mir ein kleines Licht erschien - damit wir uns anschauen konnten. Ich begann mit dem Intro, schloss kurzzeitig die Augen und genoss die Musik. Ich mochte Hardrock sonst eher weniger, aber das hier war genau mein Geschmack. Vor allem, als Harry mit seiner schönen, rauen Stimme die Worte zu formen begann. Ich bekam eine Gänsehaut und riss die Augen wieder auf, um den Blickkontakt zu suchen. Es klappte erstaunlich gut, das Zusammenspiel mit Harry. Mit Manon oder Anina hatte ich jedes Mal ein riesiges Gezicke, bis etwas vorspielbereit war, doch bei Harry hatten zwei Durchgänge gereicht und ich wusste, dass es gut kommen würde. Und auch jetzt klappte alles perfekt und mit einem kurzen Seitenblick ins Publikum sah ich die Lichter, die hin und her geschwenkt wurden. Harry lächelte , als er mich sah, und meine Mundwinkel zuckten ebenfalls. Dann schloss ich die Augen wieder und gab mich der Musik hin. Erst der Applaus erlöste uns von diesem Zauber. Ich blinzelte und sah Harry auf mich zukommen - er wirbelte mich kurz herum und drückte mir dann die Lippen auf die Wange. „Danke", flüsterte ich mit klopfendem Herzen und er nickte. „Das können wir gerne wiederholen", lächelte er und ich nickte zustimmend. Noch so gerne. Das Zusammenmusizieren konnte magisch sein und Herzen verbinden.
„Danke an Harry Styles und Sofia Bernard für dieses unglaublich gefühlsgeladene Cover von Metallica!", rief Manon und ich winkte kurz an Harrys Seite, der mir zuraunte: „Komm, wir verbeugen uns kurz." Das taten wir und ich hörte einige Schreie. „Zugabe!"- „Harry, sing ‚Don't Let Me Go'!"
Oh- das kann doch nicht wahr sein! Natürlich war das von HARRY STYLES - mein ehemaliges Lieblingslied! Bitte nicht! Doch Anina rief in ihr Mikrofon: „Ihr wünscht euch Harrys ‚Don't Let Me Go'? Sicher? Naja, Sofia, das kannst du begleiten, oder nicht?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Könnte klappen."- „Das kennst du?", fragte Harry irritiert. Ich nickte. „YouTube halt."- „Okay? Liam, singst du noch mit?"- „Klaro. Niall und Louis singen dafür noch was von Little Mix, haben sie sich entschlossen."
Anina quietschte auf und ich machte grosse Augen: „Welches denn?"- „Nana, haben wir da zwei Fans?", lachte Harry auf und ich zuckte mit den Schultern. „Die vier sind einfach nur cool und genial und -"
Liam hielt mir den Mund zu und ich schaute ihn grummelnd an, ehe ich ihm über die Hand leckte. Ewh.
„Sie wollen ‚Change Your Life' singen", klärte mich Liam auf und ich quietschte auf. „Ich liebe das Lied!"- „Oh", machte Harry und schaute Liam an, der nur grinsend nickte. „Das ist cool. Kannst du es spielen?"- „Wir haben es auch schon aufgeführt", gestand ich. „Perfekt! Aber jetzt machen wir besser weiter."
Ich nickte und huschte wieder hinters Klavier, wo ich mir das Mikro schnappte, das für mich bereitlag.
„Wir setzen zwei Zugaben dran. Harry und Liam singen jetzt ‚Don't Let Me Go', und Niall und Louis wollen noch ein Song von Little Mix singen - ‚Change Your Life'. Viel Vergnügen!"
Dann spielten wir und meine Laune war wieder ganz gut- doch dann hielt Liam mir das Mikrofon hin, während ich bei ‚Change Your Life' heimlich mitrappte, was sofort laut übertragen wurde. Louis lachte laut auf und verstummte, während ich den Part weitermachte. Auch beim Refrain hielt er mir das Mikro unter die Nase und ich kam nicht umhin, mit ihnen mehrstimmig zu singen. Auch Anina sang beim Refrain mit und sie stand glücklich zwischen Niall und Louis vorne.
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Kursänderung
FanfictionDie 20-jährige Sofia Bernard hat eine grosse Familie - eigentlich lieb und knuffig, alle zusammen. Eigentlich. Doch auch eigentlich brodelt es unter der Oberfläche dieser Scheinheiligkeit und Sofias Maske aus Sarkasmus stürzt immer öfter ein - nur...