Verschlafen gähnend sass ich mit Cammie am Frühstückstisch, da kam Maman hereingehetzt. „Kannst du Harry und Louis wecken gehen, bitte?"- „Klar, hab ja nichts Besseres zu tun", grummelte ich und stand auf, holte zwei Topfdeckel und bekam dafür einen argwöhnischen Blick von Papa, ehe ich zum Gästezimmer lief. Dort riss ich die Tür auf und liess die zwei Deckel mehrmals klappernd gegeneinander schnellen, ehe ich die Vorhänge öffnete und den Sonnenaufgang offenbarte.
„Aufstehen, Frühstück- jetzt", verkündete ich und sah die zwei Idiotien, die mich verwirrt und gähnend musterten, grinsend an. „Ich würde mich beeilen, Papas Pancakes sind legendär und gibt's nicht jeden Tag."
Das letzte war ein netter Tipp gewesen, da ich im Bett festgestellt hatte, dass ich vielleicht eine Spur zu hart gewesen war mit den zweien. Immerhin hatten sie ihren Fehler eingesehen und bereut. Und Papas Pancakes waren wirklich die besten weltweit, vor allem mit Caramel.
„Okay, danke."
Ich nickte kurz und liess sie dann alleine, um mir meine Portion davon zu sichern. In der Küche stand Lucas, der bei Papa aus der Pfanne naschte und mich dann grinsend umarmte.
Ich quietschte überrascht auf und versuchte mich von seinen Armen zu befreien- ich hatte doch auch nur selbst probieren wollen!
Papa drohte uns lächelnd mit der Schöpfkelle und goss einen weiteren Pfannkuchen, ehe er laut zum Radio mitsang.
„... en chantant", grölte wenig später auch Lucas und wiegte mich hin und her, während ich es endlich geschafft hatte und ein bisschen Teig im Mund zergehen liess.
„Woah! Ist das normal bei den Franzosen?", erklang eine hohe, raue Stimme und ich riet, dass es Louis war, da Harry tiefer und ruhiger sprach. „Was denn? Das Tanzen, oder das Singen? Nein, das macht nur Papa", erklärte Cammie in ihrem niedlichen Englisch und ich musste lächeln. „Komm, wir tanzen", lachte Lucas und drehte mich um die eigene Achse. Ich hüpfte herum und versuchte ihm zu entkommen, doch trotzdem in den originalen Schritten zu bleiben, doch er war geschickter und fing mich immer wieder ab.
„Setzt euch einfach irgendwohin! Mensch, wo sind die Jungs?", fragte Maman hektisch und schlang im Stehen einen Pancake ohne nichts runter. „Ich hol sie!", rief Cammie und Lucas erbarmte sich, als das Chanson endete und in ein modernes Lied überging. Kendji Girac, auch nicht schlecht. Ich summte leise mit, während Lucas kichernd fragte: „Stehst du immer noch auf diesen Typen?"- „Hey, der ist heiss!", verteidigte ich mich mit heissen Wangen und packte Apfelmuss auf meinen Pancake, dann setzte ich mich neben Louis, da der meinen Stammplatz geklaut hatte. Lucas setzte sich mir gegenüber hin, begrüsste die zwei anständig und fragte dann weiter: „Was magst du denn so an ihm?"- „Hey, du klingst, als wärst du mein Bruder!"- „Bin ich ja auch fast. Zudem würde das deine Brüder sehr wohl interessieren", warf er ein und ich verdrehte die Augen, da er ja eigentlich recht hatte. „Er lebt am anderen Ende von Frankreich, beruhigt?"- „Bisschen", grinste Lucas und schob mir das Caramel zu, von dem ich einen Haufen auf meinen Pancake klatschte und dann an ihn zurückgab. „Hey, wir wollen auch noch!", protestierte Nils lautstark, als er in die Küche gestürmt kam- ohne Shirt und noch in Schlafhosen. „Zieh dich anständig an", meckerte Lucas grinsend. „Ist ja nicht anzuschauen."- „Halt die Klappe, du Fremdling! Her mit den Pancakes!"
Um nicht einen Streit entbrennen zu lassen schnappte ich mir Nils, drückte ihm einen Pancake auf einem Teller in die Hand und schickte ihn damit zu seinem Platz. Wenig später war die Küche voll und ich stritt mich gerade mit Lucas darum, der mit mir wetten wollte, ob der Pool auf dem Dach des Schiffes jetzt 250 oder 270cm tief war, da fiel mir auf, dass Louis und Harry so unbeteiligt dasassen und etwas verzweifelt aussahen.
„Braucht ihr etwas?", bot ich ihnen an und dankbar schauten sie mich an. „Nein, wir wollten uns eigentlich nur mal nochmal ausführlich bedanken", sagte Harry und ich nickte, dann pfiff ich kurz und es wurde still- das war unser Zeichen, was nur gegeben werden durfte, wenn etwas wirklich wichtig war.
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Kursänderung
FanficDie 20-jährige Sofia Bernard hat eine grosse Familie - eigentlich lieb und knuffig, alle zusammen. Eigentlich. Doch auch eigentlich brodelt es unter der Oberfläche dieser Scheinheiligkeit und Sofias Maske aus Sarkasmus stürzt immer öfter ein - nur...