Doch das Verstecken klappte nicht lange, denn auf einmal ruckelte das Boot und ich riss die Augen auf - nicht, dass ich hier noch ins kalte Wasser stürzte. Doch es war nur Harry, der mit einem Beutel in der Hand neben mir gelandet war und sich jetzt ebenfalls auf den Boden des Bootes setzte.
„Hey", sagte ich leise und seine grünen Augen schauten mich forschend an, ehe er mich seufzend mit beiden Armen umschlang. Ich schloss die Augen und liess es zu. er war wohl einer der wenigen, mit dem ich jetzt reden können wollte.
„Geht es dir besser?", fragte er stattdessen. Ich zuckte matt mit den Schultern und schickte Chico mit seinem Kauknochen etwas weg, weil er wirklich stank - vor allem, wenn man es nicht gewohnt war. mein Hund war leicht beleidigt, tat es aber.
„Wir haben dich gesucht."- „Ich weiss."- „Wo warst du? Willst du darüber reden- egal was?"- „Ich weiss nicht... ich war im kleinen Räumchen... mit Chico."- „Das haben wir auch gedacht... doch wir kamen nicht rein, weil wir dich nicht verraten wollten, den Code aber nicht kannten."- „Nils hat vor dem Raum gepennt?"- „Ja, er hat wohl etwas gehört- oder zumindest hatte er das behauptet."
Oh.
„Chico wollte einmal winseln und ich hab ihm gesagt, er soll leise sein. Das war's wohl."- „Nein, er sagte, es sei ein Weinen gewesen."
Fuck. Ich rieb mir übers Gesicht und erwiderte nichts.
„Zudem schwärmt Nialls Neffe übertrieben von einem total niedlichen Hund?"- „Oh. Er heisst, Theo, ja? Dann hab ich ihn an der Mole getroffen. Seine Augen kamen mir bekannt vor, doch dann sah ich seinen Vater und es war wie ein Schlag ins Gesicht", erklärte ich seufzend und Harry schmunzelte leicht. „Ich weiss, sie sind sich brutal ähnlich. Gemma kommt übrigens pünktlich zum Konzert morgen."- „Oh, ich dachte, erst nächste Woche?"- „Sie kann's verlängern", grinste Harry zufrieden mit sich und der Welt.
„Freut mich für euch", antwortete ich ehrlich und rieb mir dann an den Augen rum. „Du hast Schlafsand in den Augen", merkte Harry an und ich murrte. „Darf ich?", fragte er und machte sich sanft ans Werk. Wenig später pustete er das Zeug weg und ich bedankte mich bei ihm.
„Wann willst du wieder zum Vorschein kommen?", fragte Harry mich nach einigen Minuten des Schweigens. Ich zuckte mit den Schultern. „Jetzt dann... aber ich hab keine Lust, irgendeine Schimpftirade anzuhören."- „Na gut. Dann sagen wir, dass ich dir geholfen habe, dann richtet sich der Zorn gegen mich", schlug Harry vor und ich hätte ihn schlagen können.
„Sicher nicht, du Idiot!"- „Doch, klar. Man weiss nicht, dass ich- eh... Männer mag, deshalb kann das durchaus wahrscheinlich sein."- „Und dann hast du ne Anzeige am Hals? Ne, danke", murmelte ich und Harry lachte nur leise. „Als ob."- „Klar."
Auf einmal hörte ich ein leises: „Ich wusste es."
Dann sprang jemand aufs Boot und trat Chico fast auf den Schwanz. Der sprang erschrocken auf und fing an zu bellen. Louis hob entschuldigend die Hände und kniete sich zu ihm hin, doch er schaute zu uns.
„Kleine Rebellin?", murmelte er und grinste mich leicht besorgt an. Er war niedlich. Hoffentlich wusste Danielle, was sie an ihm hatte. „Hm..."- „Ich glaube, du brauchst Abstand, kann das sein?"- „Hmpf..."- „Gut. Wir machen einen Roadtrip... du, ich, Freddie und Harry."- „Lou", seufzte Harry sehnsüchtig. „Ich weiss, keine Angst. Harry, darf ich dir vorstellen- dein neuer One Night-Stand?"
Ich riss die Augen auf und Louis verdrehte die Augen. „Kommt schon, Leute. Ein bisschen andere Haarfarbe, andere Klamotten, Sonnenbrille..."- „Nein, das reisst sie ins Rampenlicht und dann kann sie nicht mehr normal leben", wehrte Harry energisch ab und Louis verdrehte die Augen. „Dann nehmen wir Liam noch mit."- „Na gut."
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Kursänderung
FanfictionDie 20-jährige Sofia Bernard hat eine grosse Familie - eigentlich lieb und knuffig, alle zusammen. Eigentlich. Doch auch eigentlich brodelt es unter der Oberfläche dieser Scheinheiligkeit und Sofias Maske aus Sarkasmus stürzt immer öfter ein - nur...