Cinquante-Quatre - De bowling

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Ich stiefelte zur Auswahl rüber und fand rasch drei Kugeln, die passten, und schleppte sie zu der Bahn, die erleuchtet worden ist. Harry hatte schon unsere Namen eingegeben und ich sah, dass ich als Erste werfen sollte. Nur – es war Ewigkeiten her, seitdem ich das letzte Mal bowlen war... also ging mein erster Versuch total in die Hose und landete schon nach zwei Metern in der Rinne. Harry hinter mir machte ein belustigtes Geräusch und ich drehte mich um, funkelte ihn an: «Willst du was sagen, Harold?» - «Nein, alles okay», lachte er leise und stellte sich neben mich, als ich es das nächste Mal probierte – dieses Mal mit Erfolg. Drei Kegel fielen um.

«Siehst du, ich kann es perfekt», raunzte ich ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust. «Okay, jetzt zeig ich dir, wie man das richtig macht», grinste Harry ungerührt und griff nach einer Kugel, holte kurz aus und fegte mit einem Schuss acht Kegel weg. Okay.

«Bluffsack»; murmelte ich und Harry schaute mich amüsiert an, ehe er die zweite Kugel warf – und auch der letzte Kegel fiel. Verdammt.

«Das war nur Anfängerglück», erklärte ich und griff die nächste Kugel. «Jaja, Love», lachte Harry und stützte sich erheitert auf der Ablage ab. «Lass mal sehen.»

Ich holte tief Luft, holte aus und schleuderte die Kugel der Bahn entlang. Lange sah es gut aus, doch dann mobbte die Kugel mich und bog ab. «Unfair! Das zählt nicht!», motzte ich und schaute Harry beleidigt an, der nur lachte. «Du hast die Bahn manipuliert! Das geht gar nicht anders!» - «Oder du bist einfach nur schlecht», erklärte Harry, doch ich schüttelte standhaft den Kopf. Nein, bin ich nicht. Ich nahm die zweite Kugel in die Hand und warf nochmal, um wieder nur vier Kegel abzuräumen. Frustriert starrte ich die Bahn an, ehe ich Harry Platz machte. Der warf zweimal und traf fast alle. Hmpf.

«Darf ich dir helfen?», fragte Harry sanft nach einem weiteren Fehlversuch meinerseits. «Ja», brummte ich und schaute ihn an. «Was mach ich falsch?» Harry legte seine Hände an meine Hüfte und schob mich etwas zurecht, ehe er an mein Bein tippte. «Das gleitet hinter das andere, während du wirfst. Mit dem linken gehst du in die Knie, damit du näher an der Bahn bist. Mit der rechten Hand hältst du die Kugel und holst auch aus.» - «Und wie ziele ich am besten?» - «Mit Gefühl.» - «Hmpf», grummelte ich nochmal und probierte es so, wie Harry vorgeschlagen hatte, doch die Kugel schleuderte unkontrolliert gegen den Rand und kippte sofort in die Rinne. «Okay, jetzt noch das Zielen, dann hast du's. Und etwas mehr Schwung.»

Harry trat hinter mich und mein Atem stockte, als er meine Hand umgriff und mit mir zusammen die Kugel führte – mit einem lauten Klatschen landete sie auf der Bahn und rollte in irrwitzigem Tempo auf die Kegel zu, die auf einmal in alle Richtungen verspickten und – nur einer war stehen geblieben!

«Hast du das gesehen! Ich hab sie abgeräumt!»

Ich hüpfte aufgeregt auf und ab und fiel dann Harry um den Hals, der mich etwas überrumpelt auffing. «Ich hab's gesehen, Love», flüsterte er und lächelte. Ich lehnte mich etwas zurück, um ihn in seiner vollen Schönheit anschauen zu können. Das markante Kinn und die Grübchen, die gerade herausstachen; die funkelnden Augen und das atemberaubende Lächeln. Alles von ihm.

«Du bist wunderschön, weisst du das», flüsterte ich leise und strich ihm mit einer Hand über die Wange, tastete über seine Lippen. Flach atmete Harry, doch sein Herz raste genauso schnell wie meins, das spürte ich.

«Nicht so sehr wie du, Love», flüsterte er zurück und mir schoss die Wärme in die Wangen, verlegen schloss ich kurz die Augen. Niemand brachte mich so leicht zum Erröten wie Harry.

«Ich liebe dich», flüsterte er leise und küsste mich sanft auf die Stirn. Und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich in dem Moment die Zeit angehalten. Zögernd befeuchtete ich mit der Zunge meine Lippen, ehe ich Luft holte und flüsternd die drei Worte erwiderte. Mein Herz klopfte wie verrückt, während es hoffte und bangte. Meine Augen waren noch immer geschlossen, doch ich wusste, dass Harry ebenso lächelte wie ich es tat. Sein warmer Atem schlug auf mein Gesicht und ich krallte meine Hand in sein Shirt, während seine... die eine lag an meiner Wange, während die andere in meinem Nacken lag und mich jetzt sanft dazu brachte, das Gesicht zu heben.

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