Quatorze - De la rentrée

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Eine halbe Stunde später hatten wir alles im Auto verladen und ich sass zwischen Louis und dem Fenster eingequetscht, während Harry am Steuer sass und Liam an der Musikanlage rumspielte. „Das war gut, lass das mal laufen", hielt ich ihn auf und er liess von den Knöpfen ab, runzelte die Stirn. „Ist das dein fucking Ernst?", fauchte Louis wütend. „Das hören wir uns sicher nicht an!" Ich runzelte die Stirn. Was war daran falsch?

„Das ist von Zayn", sagte Harry leise und kniff dann den Kiefer zusammen. „Mach weiter, Liam", sagte ich und legte den Kopf an Louveteaus Schulter ab. Er schnaubte nochmal, doch als das nächste Lied erklang entspannte sich. „Und von wem ist das?", erkundigte ich mich und Harry lachte. „Von uns." Ich riss die Augen auf. „Euer Ernst? Ich kenne eure Songs, ihr veräppelt mich nicht!"- „Doch, sicher - hör mal hin", sagte Liam mit einem frechen Grinsen. Tatsächlich klangen die Stimmen vertraut, doch das musste nichts heissen. „Es ist von uns, aber auf keinem Album", klärte Louis mich auf. „Ach so", murmelte ich mit roten Wangen. „Wie lange fahren wir noch?" – „Ne knappe Stunde, mehr nicht."

Liam sang laut mit und Harry zappelte am Steuer zum Lied herum - tanzen kann man das ja nicht nennen. Irgendwann bebte Louis' Körper so stark, dass ich auch lachen musste. „Ihr seid zwei Deppen", lachte Louis, sagte es aber so liebevoll, dass es garantiert richtig aufgenommen wurde. „Und du nicht, oder wie?", gab Liam zurück und wuschelte durch Louis' Haare, die wild von seinem Kopf abstanden. „Chic", kommentierte ich nur und tippte auf meinem Handy herum. „Brauchst du Hotspot?", bot Liam an. „Hast du ein Abo oder wie?"- „Wir haben alle ein unbegrenztes Abo für überall. Ist gar nicht soo teuer, ich glaube, zweihundert Pfund im Monat", meint Liam unbekümmert und ich riss die Augen auf. „Ich verdiene gerade mal das Doppelte im Monat, du Schlaukopf", lachte ich und gab ihm mein Handy, damit er den Code eintippen konnte. Wenig später war ich online und mein Handy lief sofort heiss.

„Wer ist das?", fragte Louis neugierig, als ich auf Instagram war und durch die Bilder scrollte. „Wieso, gefällt er dir?"- „Naja, dir vielleicht?"- „Das ist Raffael. Kennt ihr nicht", erklärte ich mit zugeschnürtem Hals. „Der hat viele Likes."- „Er ist Sänger."- „Und du bist ein Fan?"- „Ich war es", murmelte ich und wischte weiter, doch Liam hakte nach: „Können wir ihn kennen?"- „Nein, er ist viel zu klein und zudem sind sie sofort wieder zusammengebrochen... wegen Affären und so weiter. Über Frankreich hinaus waren sie garantiert nicht bekannt", erklärte ich trocken. „Und wieso sprichst du nicht gerne drüber?", fragte Harry und ich schaute ihn nur an. Er merkte alles- so als hätte er einen Sensor unter meiner Haut versteckt.

„Weil er ein Arschloch ist. Können wir nicht über etwas anderes sprechen?"- „Nein. Ich glaube, du frisst solche Dinge gerne in dich hinein und das muss mal raus", sagte Harry knallhart und Louis nahm mir das Handy aus der Hand, ging auf die entsprechende Instagramseite. Ich vergrub das Gesicht in den Händen.

Sänger, 28 Jahre alt, Single - gerne für eine Nacht zu haben - Alter, der ist billig! Der schreibt das sogar in seine Bio!"- „Ich weiss", sagte ich leise und starrte auf meine Hände. „Okay... und kanntest du ihn persönlich?", bohrte Liam weiter.

„Ja."- „Bitte, erzähl uns davon", bat Harry und ich holte tief Luft.

„Okay. Er kommt aus der Gegend und es gab eine Zeit, da sprach man bei uns nur über ihn- auch bei mir in der Schule. Ich war jünger als alle in meiner Klasse, da ich eine übersprungen hatte, und deshalb war ich immer bemüht, all den Trend mitzumachen. So kam es, dass wir als ganze Klasse an ein Konzert von ihnen gingen- alle waren achtzehn, nur ich war erst sechzehn und schmuggelte mich mit Manons Ausweis rein. Doch als ich mitten eines Songs auf Toilette musste verirrte ich mich und fand nicht mehr zurück- wo ich auf Raffael, den Frontsänger der Gruppe, traf. Er amüsierte sich köstlich ab mir, doch ich war bissig wie immer. Doch ich schien ihm zu gefallen- aber in Wirklichkeit war ich nur eine Herausforderung, da sich sonst alle Mädchen an ihn ranschmeissen und ich halt nicht. Er lud mich auf eine Aftershow-Party ein und ich sagte zu, einfach um niemanden zu beleidigen. Dort füllte er mich ab und wickelte mich so in kurzer Zeit um den Finger. Ich hätte ihm jedes Wort geglaubt... schliesslich zog er mich in eine Toilette, küsste mich und... ich wollte es nicht, doch er entschuldigte sich am nächsten Tag bei mir und führte mich aus. Ich schwebte auf Wolke Sieben, trotz den Schmerzen, die ich von ihm hatte, und den blauen Flecken. Ich war verdammt blind. Denn nach einer Woche kamen wir zusammen, doch schon zwei Wochen später berichtete Anina mir, dass sie ihn fremdknutschen sehen hatte. Ich glaubte ihr kein Wort und zerstritt mich mit der ganzen Familie... was ich später so bereute wie kaum etwas zuvor. Ich lief zu seinem Hotel, doch dort schlief er gerade mit einer anderen. Dann hatte er noch die Arroganz und lachte mich aus, versuchte mich nochmal zu vergewaltigen und ich konnte schliesslich fliehen, indem ich ihm in die Eier schlug. Von da an nahm ich wieder Karateunterricht."

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