Montag, 21.11.2016
Es war dunkel, als Zayn und ich uns aufmachten, um zu einer Clubwiedereröffnung zu gehen. Es hatte eine ausführliche Renovation gegeben, weshalb dieser Club einige Zeit geschlossen gewesen war. Zayn hatte erzählt, dass es sein Lieblingsclub gewesen war, früher, als er noch bei den Jungs in der Band war.
«Und die anderen kennen ihn?» - «Ja, aber ich bezweifle, dass sie heute Zeit haben. Vor allem, weil wir nur ganz zu Beginn da sein werden und das, weil ich dem Besitzer gratulieren will, dann verziehen wir uns wieder.» - «Okay. Fall ich da auch nicht auf?» - «Nein, du bist in Ordnung so.»
Ich trug ein normales, dunkelblaues Shirt, das bauchfrei war, dazu eine enge Jeans und die Haare in einem hohen Pferdeschwanz. Zayn hatte sich abgewandt, als er mich gesehen hatte, und ich wusste, dass ich ihn an Perrie erinnerte. Und das war auch meine Absicht gewesen – vielleicht würde es interessante Schlagzeilen geben. Hehe. Nein, eigentlich gehörte das alles zu unserem Plan. Ich hatte sogar zwei Stunden damit verbracht, mich so zu schminken, dass ich Perrie wie zu verwechseln ähnlich sah – auch wenn es Zayn wehtat, mich so ansehen zu müssen. Es war für die Fotos.
Wir hatten herausgefunden, dass sie heute bei ihrer Familie sein würde, weshalb es keine Gefahr von einer Doppelgängerin geben würde.
«Ich hoffe, dass dein Plan aufgeht», seufzte Zayn und ich zuckte mit den Schultern. «Wir werden es herausfinden.» - «Oh, und wie wir das werden. Okay, du bist jetzt Perrie. Du bist die Papparazzi gewohnt. Sprich nicht, lächle und lache oft, halt meine Hand. Bei den Fotografen auf den Boden schauen, sonst siehst du vor lauter Blitzlichtern nichts mehr. Und ehm – bei der Begrüssung einfach umarmen und einen Kuss auf die Wange, das ist bei uns im Biz üblich.» -«Geht klar», nickte ich, weil er mir den Vortrag schon mal gehalten hatte.
«Okay, ich parkiere da. Bereit?» - «Ja.»
Wenig später sprang Zayn aus dem Auto und sofort stürzten sich die Fotografen auf ihn. Ich schnallte mich ab und drehte mich zu Chico um, der einen Nageknochen bekommen hatte und mich zufrieden anschaute. «Sei ruhig, ja? Wir sind bald zurück.»
Ich legte ihm einen Button mit einem roten Knopf drauf hin und er schaute mich mit grossen Augen an. «Im NOTFALL drücken», schärfte ich ihm ein und er leckte mir über die Hand. Ich hatte ihm vor längerer Zeit mal antrainiert, mich mit diesem Button über weitere Strecken zu alarmieren – zum Beispiel, wenn jemand ins Auto einzubrechen versuchte, während er drin war. Bis jetzt hatte er es noch nie missbraucht.
«Wir haben nicht lange. Versprochen.»
Chico bellte einmal leise auf und ich streichelte ihn nochmal, ehe ich die Tür öffnete und zu Zayn, der mir jetzt entgegenkam, rauskletterte.
«Perrie!», kam es erstaunt von mehreren Seiten und ich lächelte zufrieden. Es fiel keinem von diesen Schlaumeiern auf, dass ich grösser und eigentlich auch grundanders als Perrie war. Blaue Augen und blonde Haare, das stimmte. Aber sonst - nichts. Alles Makeup.
«Alles okay?» - «Ja, Chico hat den Button.»
Zusammen liefen wir über den roten Teppich und ich hielt brav die Augen gesenkt und liess mich von Zayn führen.
«Hi, Zayn und Perrie! Das ist ja ne Überraschung!» - «Hi», lachte Zayn und schloss einen Mann in die Arme, der mich kurz darauf auch in die Arme zog und, wie Zayn mich vorgewarnt hatte, mir einen Kuss auf die Wange drückte. «Du siehst gut aus!» - «Danke, kann ich nur zurückgeben», sagte ich automatisch und Zayn drückte warnend meine Hand. «Wir können leider nicht lange bleiben, aber ich konnte es mir nicht nehmen lassen, Zed.» - «Danke, das wollte ich hören. Geht rein, das erste Getränk ist heute Abend gratis! Viel Spass, amüsiert euch gut!»
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Kursänderung
أدب الهواةDie 20-jährige Sofia Bernard hat eine grosse Familie - eigentlich lieb und knuffig, alle zusammen. Eigentlich. Doch auch eigentlich brodelt es unter der Oberfläche dieser Scheinheiligkeit und Sofias Maske aus Sarkasmus stürzt immer öfter ein - nur...