3.Kapitel//Fall

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"And I will fall for you
And I will fall for you
If I fall for you
Would you fall too?"
~Fall, Ed Sheeran

Die nächsten Tage verbannte ich Edward so gut es ging aus meinen Gedanken und war sogar ziemlich produktiv.
Ich arbeitete etwas für die Uni vor und räumte ausnahmsweise mal die WG und mein Zimmer auf. Nebenbei half ich natürlich auch in der Bar.

Auch wenn ich dort während der Arbeit immer hoffnugsvoll zum Eingang schielte, natürlich vergeblich.

Schließlich war der Tag gekommen an dem bei uns die Bar voll sein würde. Wir würden seit Ewigkeiten mal wieder einen Lifeact haben und ich war schon gespannt ob dieser besser werden würde als die betrunkene Teenie Gruppe vom letzten Mal.
Als diese damals angefangen hatte zu grölen und der eine sich sogar auf die Bühne erbrach, war Toni kurz vor einem Nervenzusammenbruch gewesen. Seit diesem 'besonderen' Ereignis vermied Toni es eigentlich live Auftritte zu veranstalten, aber meistens blieben die Leute bei etwas Musik länger, besonders wenn sie die Bar noch nicht so kannten. Dies würde ja höchstwahrscheinlich der Fall sein, da wir die meisten Besucher von der Picadilly Bar erwarteten. Aber ich hoffte Toni hatte aus seinen Fehlern gelernt und einen einfachen und reifen Einzelact angeheuert.

Vielleicht wäre auch dies ein Grund für Edward heute wieder auftauchen.. Schnell verdrängte ich diesen Gedanken, er würde dann kommen, wenn er es für nötig hielt.

Es war kurz vor 5 Uhr als ich Dominik und Lucie ein schnelles Tschüss zurief, bevor ich mich auf den Weg in die Bar machte.

Die Beiden würden heute Lucies Eltern in der Stadt zum Dinner treffen und deswegen wahrscheinlich etwas später heimkommem. Ich wollte mir aber gar nicht vorstellen wann ich denn heimkommen würde. Da könnte es schon sehr früher Morgen werden, obwohl Toni es nie länger als nötig herauszog.

Ich hatte trotzdem extra denn ganzen Tag gechillt um halbwegs fit zu sein um stundenlang in einer stickigen Bar zu stehen und fremde Menschen abzufüllen.

Ich ging den gewohnten Weg zur U-Bahn und kaufte mir nach kurzem Überlegen noch einen Kaffee bei Prêt a manger. Spätestens nachdem würde ich komplett wach sein. Hoffte ich zumindest.

Gut gelaunt schlenderte ich zur Station. Selbst die gefüllte Bahn konnte meine gute Laune nicht zerstören. Ich wusste noch nicht mal warum ich so gut drauf war, aber ich hatte einfach ein gutes Gefühl was den Abend betraf. Außerdem wartete eine Menge Trinkgeld auf mich, was bedeutete ,dass ich mir bald die Bücher kaufen konnte die noch auf meiner Uni Liste standen.

Ich stieg wie immer beim Leicester Square aus und schmiss dort meinen leeren Kaffebecher weg. Mit den Händen tief in der Manteltasche vergraben ging ich zur Bar.

Ich hatte heute ausnahmsweise ein weißes schlichtes T-Shirt angezogen, dazu schwarze Hosen. Es würde so warm werden, dass ich wahrscheinlich sogar im T-Shirt schwitzen würde.

Nach wenigen Minuten kam ich an. Ich öffnete die schwere Tür und befand mich in der Bar.

''Hey!'', rief Clara hinter dem Tresen hervor.

''Hi'', antwortete ich und schaute mich neugierig in der Bar um.

Die kleine schwarze Bühne war bis auf ein Mikrofon und eine komische Gerätschaft am Boden komplett leer. Natürlich standen am Rand auch kleine Verstärker, die jedoch aufgrund der Größe der Bar nicht allzu oft benutzt wurden. Heute anscheinend schon.

Loose Change |Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt