35.Kapitel//Beyond the pale

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Nachdem Clara und Toni wieder an die Arbeit gegangen waren, war die Laune komplett hin. Lucie starrte die ganze Zeit in ihr halb leeres Glas, während wir versuchten ganz normal die gute Laune aufrecht zu erhalten. Als Ed dann aber noch einen Anruf von Stuart bekam und deshalb kurz rausgehen musste und mich daher mit Lucie und Domenik allein ließ, war meine Laune doch schon ziemlich schlecht. Ich war müde und wollte einfach nur noch ins Bett.

Domenik schien es ähnlich zu gehen, denn er und Lucie beschlossen jetzt schon heimzugehen, sodass ich nun ganz alleine am Tisch saß und auf Ed wartete. Tolle Feier, wirklich, dachte ich.

Ich entschloss mich dann unsere Getränke schonmal zu bezahlen und draußen zu Ed zu gehen, dort könnte ich dann warten bis er fertig telefoniert hatte und dann könnten wir gleich heimgehen. Mittlerweile war im Pub so viel los, dass Clara und Toni gar nicht wirklich Zeit hatten sich richtig von mir zu verabschieden, sodass wir ausmachten bald nochmal zu telefonieren.

Ed hatte seinen Schal vergessen, weshalb ich ihn und meine Sachen mit raus nahm. Als ich durch die Tür trat, atmetete ich erleichtert die frische, kalte Luft ein und spürte wie sich meine müde Benommenheit ein wenig lichtete und es in meinem Kopf ein wenig klarer zu werden schien.

Suchend blickte ich mich nach Ed um, doch bevor ich ihn sah, hörte ich seine Stimme von rechts.

''Wieso hätte ich sie dir geben sollen? Ich wusste ja nicht, dass der Typ so bekannt ist'', beschwerte sich Ed und lauschte dann auf die Antwort, die er wohl gerade von Stuart bekam.

''Ja Stu, ist doch eh egal. Du hast sie ja gefunden und jetzt alles Wichtige eingeleitet und vielleicht klappt es ja- Ja ich weiß, aber trotzdem. Also du hast angerufen und du meintest wir bekommen einen Termin? Okay, siehst du, schieb doch nicht so Panik, ich hab die Visitenkarte besorgt aber vergessen und jetzt hast du sie halt gefunden und das damit getan, was du als Manager tuen sollst. Ja genau, mach einen Termin aus. Nein ist egal, ich hab ja eh immer Zeit. Okay ja kein Problem, bis nachher, danke Stu.'' Schweigen.

Er kam um die Ecke zurück und lächelte mich überrascht an.

''Hey, da bist du ja schon''

''Ja, Lucie und Domenik sind schon gegangen'', erwiderte ich verwirrt.

''Ja die beiden sind an mir vorbei. Danke'', er nahm mir den Schal aus der Hand und band ihn sich um.

Daraufhin ergriff er lächelnd meine Hand.

''Hast du noch Lust auf Takeaway vom Chinesen? Können wir ja einfach auf dem Weg mitnehmen und zuhause essen. Und dann solltest du au schlafen gehen, du musst ja morgen fit sein'', schlug er vor.

''Klingt gut'', antwortete ich gespielt begeistert, während ich versuchte in seinen Augen zu lesen, was das gerade für ein Telefonat gewesen war. Ich erkannte in dem Blau seiner Augen aber nichts Unbekanntes, bis auf ein wenig Verwirrtheit, da ich ihn wohl ziemlich anstarrte. Ich beschloss, ihm einfach zu vertrauen, falls es mich etwas anging, würde er es mir schon sagen. Hoffte ich.

''Alles okay?'', fragte Ed schließlich und strich sich mit der freien Hand die roten Haare aus dem Gesicht.

''Ja, sorry, bin nur müde'', erwiderte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

''Okay, dann beeilen wir uns, ich will ja nicht, dass mein Star zu spät ins Bett kommt'', neckte er mich und zwinkerte mir zu.

Ich verdrehte die Augen und streckte ihm, wie so oft, die Zunge heraus.


Nach diesem Tag verging die Zeit wie im Flug. Ich verbrachte fast den ganzen Tag mit Proben in der Uni, musste dann auch noch für das Kostüm Maß stehen, da dieses ja noch auf mich passend genäht werden musste. Ich versuchte auch noch soweit es ging meinen Aufgaben als Assistentin in der Regie nachzukommen, weshalb ich jeden Abend erst spät und gestresst heimkam und morgens auch die erste war, die ging. Ich sah Ed je näher der Tag des Auftrittes rückte, immer seltener, er schien auch musikalisch ähnlich stark eingespannt und beschäftigt zu sein wie ich, da er bereits fast mit seinem nächsten Album fertig war, dessen Titel er mir aber nicht verraten wollte, egal wie lange ich ihn spät abends danach fragte.

Aufgrund dieses Stresses und dem Verlust jeglichen Zeitgefühls war es also auch kein Wunder, dass ich auf einmal samstagmorgens aufwachte und nach einem Blick auf den Kalender und auf die Uhr realisieren musste, dass ich in 12h auf der Bühne stehen würde und hoffentlich die Premiere gut über die Bühne brachte. Mittags fand nochmal die Generalprobe statt, bevor sich alle fertig machten und auf den einen Moment, in dem sich die Vorhänge hoben, warteten.

Ich hatte außerdem für Lucie, Domenik und Ed relativ gute Plätze reserviert und da sie alle freudig zugesagt hatten, war ich tatsächlich ein wenig angespannt und auch neugierig, was sie wohl am Ende des Stückes sagen würden.

Das aufgeregte, drückende Gefühl in meinem Magen ignorierend, stand ich aus dem Bett auf und machte mich für den großen Tag fertig.


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Schönen 4. Advent und auch schonmal schöne Weihnachten euch allen <3


Loose Change |Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt