Am nächsten Morgen weckte mich der Wecker und erinnerte mich auf unschöne Weise auf das, was mir nun bevor stand. Ich schaltete den Wecker aus und weckte den noch schlafenden Ed.
''Morgen'', nuschelte er und blickte mich mit schläfrigen Augen an.
''Hey'', antwortete ich und drückte ihm einen Kuss auf die blasse Wange. ''Ich wecke dann mal Tommy.''
Schwerfällig stand ich auf und watschelte ins Wohnzimmer, indem Tommy auf der Couch lag. Sein Haar stand wie Ed's in alle Richtungen ab und er umklammerte die Decke so fest, sodass es fast aussah als ob sie sein Rettungsanker wäre.
Grinsend packte ich die Decke und zog mit einem festen Ruck daran. Tommy wachte erschrocken auf, verlor das Gleichgewicht und fiel von der Couch.
''Ernsthaft Cora?'', murmelte er und blickte mich vom Boden aus verpennt an.
''Ups, sorry. Immerhin bist du wach, wollte dir nur sagen, dass der Zug in 1h fährt und wir uns eventuell beeilen sollten'', erwiderte ich und versuchte ein wenig mitleidig zu schauen. Ich tätschele ihm nochmal über den Kopf und bevor er mir sein Kissen hinterherwerfen konnte, war ich aus dem Zimmer gerannt.
Komischerweise war ich halbwegs gut gelaunt. Es erinnerte mich daran, wie ich vor meinem ersten Flug wochenlang höllische Angst hatte und als ich dann im Flugzeug saß und wusste, dass ich nichts mehr ändern konnte, fing ich damals sogar an mich irgendwie zu freuen und die Situation zu akzeptieren. Sehr komisch definitiv.
Während Ed und Tommy sich fertig machten, packte ich ein paar Klamotten in eine Tasche und richtete kleine Lunchpakete. Irgendwann zog auch ich mich um und schlüpfte in eine bequeme Jeans und schnappte mir einen von Ed's Hoodies. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir uns nun tatsächlich ein wenig beeilen sollten.
''Auf geht's Jungs'', rief ich in Richtung Wohnzimmer und mein Freund und mein Bruder eilten schwer bepackt in den Flur.
''Du hast die Tickets oder?'', fragte mich Tommy und ich nickte kurz.
''Ed hast du das Essen eingepackt?'', wandte ich mich dann an Ed, der immernoch ziemlich schläfrig aus der Wäsche blickte.
''Ja sind im Rucksack'',murmelte er und gähnte.
''Was habt ihr denn heute Nacht gemacht, dass Ed so müde ist?'', grinste Tommy und blickte mich herausfordernd an.
''Weniger reden, mehr laufen'', wies ich ihn an und verdrehte die Augen. Ich musterte dann jedoch auch einen Moment Ed, der wahrscheinlich einfach nur schlecht geschlafen hatte, passierte ja auch mal.
Ed lachte leise und drückte mir noch einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor wir die Wohnung verließen und zur U-Bahn eilten.
Nach drei Stationen verließen wir dann an der Paddington Station die U-Bahn und stiegen in den Zug nach Eastbourne um.
Wir setzten uns in einen Vierer und nun überkam mich doch wieder die Aufregung. Mit mulmigem Gefühl saß ich da und beobachtete die schnell vorbeiziehende Landschaft.
Irgendwann legte Ed einen Arm um mich und zog mich zu sich, sodass ich während er mit Tommy über irgendwelche Spiele redete seinem regelmäßigen Herzschlag lauschen.
Irgendwann hielten wir an immer mehr Städten und immer mehr dieser Namen kamen mir bekannt vor. Jedesmal wenn sich die Türen öffneten wartete ich darauf, dass irgendwer denn ich kannte einstieg, aber es kam niemand.
Schließlich dröhnte durch den Zug die Ansage für die Endstation. Tommy schulterte bereits seinen Rucksack und ich hob meinen Kopf von Ed's Schulter. Er löste seinen Griff um meine Schultern und unsere Blicke trafen sich. Ich spürte, dass er genau wusste wie ich mich fühlte.
Wortlos griff er nach meiner Hand und wir standen auf, während der Zug in den mir so bekannten Bahnhof einfuhr.
Irgendwie schien alles an mir vorbeizuziehen. Ich bekam nicht mit, wie ich meine Tasche umschlug, wie wir durch die piepsenden Türen ausstiegen und durch die kleinen Halbschranken in die geräumige Bahnhofshalle liefen.
Erst als wir den Bahnhof verließen und an der frischen Luft standen, schienen sich meine Sinne zu beruhigen. Plötzlich bemerkte ich wie verkrampft ich die ganze Zeit Ed's Hand gehalten hatte. Ich lockerte meinen Griff und blickte zu meinem Freund. Seine blauen Augen musterten mich fragend und ich lächelte leicht.
Er nickte beruhigt und fuhr sich wie so oft durch das rote Haar.
''Wo bleibt ihr denn?'', fragte Tommy ungeduldig ein paar Meter vor uns.
''Wir kommen'', rief ich mit erstaunlicher gefasster Stimme und zog Ed einige Schritte weiter in Richtung nach Hause.
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Kein langes und krasses Kapitel, sei mir aber verziehen, mit einer Hand schreiben ist echt MEGA ätzend
Bis bald <3
(Wattpad hat erst die falsche Version hochgeladen, das müsste jetzt die überarbeitete sein, ich hoffe das hat jetzt geklappt)
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Loose Change |Ed Sheeran
Fanfiction***Longlist Wattys 2018*** „Ein Blick kann alles verändern und ein Mensch kann dein ganzes Leben umkrempeln", sagte er und lächelte mich schwach an. Cora Lessings Leben verlief eigentlich ganz normal, bis sie eines Abends den verzweifelten Sänger Ed...