Gehetzt zog ich meine schwarzen Hosen und meine rotkarierte Bluse an, die ich schließlich an den Enden zusammen knotete.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir dass ich nur noch eine dreiviertel Stunde Zeit hatte, bis meine Schicht in der Bar begann. Und ich stand immer noch in meinem Zimmer in Süd London.Ich rannte durch das kleine Zimmer schnappte mein Handy und meinen Schlüssel und hetzte schließlich durch die Tür hinaus.
Einen Moment später schloss ich die Tür wieder auf und holte meine Jacke, die vergessen hatte.Bist ja mal wieder super organisiert, lästerte mein Gewissen in meinem Kopf herum.
"Halt die Klappe", flüsterte ich und stürmte durch das Treppenhaus hinunter.
Zum Glück war die U-Bahn Station nicht allzu weit entfernt und ich erwischte noch die nächste Bahn.
Da kein Platz mehr zum Sitzen war stellte ich mich hin und hielt mich an einer der Stangen fest.Schon fuhr die U-Bahn in Richtung Norden los und wir wurden in Dunkelheit getaucht. Das Licht in der Bahn beleuchtete meine Umgebung noch mehr und ich musterte die Menschen neben mir. Es war jedesmal faszinierend zu sehen wieviel verschiedene Menschen in einer Großstadt unterwegs war, jeder hatte eine anderes Leben, eine andere Geschichte.
Ein braunhaariger Typ grinste mich süffisant mit hochgezogen Augenbrauen an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich kannte solche Typen. Wenn man in einer Bar an der Theke arbeitete, wurde man mehr als nur einmal angegraben.
"Next Station Leicester Square" verkündete die nette U-Bahn Stimme und nervte weiter mit "Mind the gap" und erinnerte schließlich daran, an seine Habseligkeiten zu denken.Als die Bahn seufzend hielt, stieg ich aus und schloss mich der hinausströmenden Menschenmasse an.
Nachdem ich nach einigem Drängeln aus der Station herausgekommen war und mich im Stadtteil Soho wiederfand, lief ich los in Richtung der Bar in der ich aushalf.Es wurde langsam dunkler und in Chinatown wurden die Lichter angeschaltet. Ein paar Typen in Stormtrooperanzügen pfiffen mir hinter her und ich streckte Ihnen genervt die Zunge heraus.
Nach wenigen Minuten kam ich dann in der kleinen Bar in der Suffolk Street an.
Als ich die Bar betrat wurde ich von warmer, stickiger Luft begrüßt. Und natürlich von Toni, meinem Chef."Da bist du ja Cora. Auf hinter die Bar mit dir, hier geht es schon ab."
Ich verdrehte die Augen und verzog mich hinter die Bar, wo ich Clara, einer meine Kolleginnen zu nickte.
"Toni meint es geht schon ab?", fragte ich sie und richte mich mit Getränken ein.
"Du weißt ja was bei ihm abgehen heißt. Aber ich denke trotzdem dass ein paar kommen. Die nächste Woche hat ja die Bar am Picadilly Circus zu, da will Toni dann die Sau rauslassen."
"Alles klar", erwiderte ich und verkniff mir ein Lachen.Die Bar war eigentlich echt okay. Sie ähnelte zwar mehr einem Pub, aber Toni leugnete dies immer. Er war ein ziemlich sauberer Arbeitgeber, der manchmal ziemlich überdreht war und selber zum Glas griff.
"Er braucht ne Frau", sagten Clara und ich immer wieder.Ich warf einen Blick durch die Bar und sah das nur wenige Tische belegt waren. Mit der Zeit füllte es sich jedoch, da die meisten jetzt die Arbeit fertig hatten und einen trinken gingen.
Nach einiger Zeit hatte ich alle Hände voll zu tun und mixte die verschieden Drinks von Pina Colada bis zu Guiness mit Cola. Es war echt verrückt was manche Leute trinken konnten.
Nach dem kurzen Schwung nach der Arbeit wurde es wieder ruhiger und ich räumte gerade ein paar Gläser weg, als sich ein Typ an den Tresen setzte.
"Moment", rief ich und stellte die Gläser unter der Theke ab.
Ich erhob mich und klopfte mir den Staub von dem Hosen ab, als der Typ die Stimme erhob.
"Ein großes Bier bitte. Oder noch besser zwei", seufzte er.
"Wollen wir nicht erstmal mit einem anfangen?", grinste ich und hob den Blick.
Erschrocken fuhr ich bei dem Blick in seine eisblauen Augen zurück. Sie waren voller Verzweiflung und Schmerz.
Oft hatte ich es mit Typen mit allen möglichen Sorgen zu tun, aber noch nie hatte ich so eine Verzweiflung erlebt.
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Loose Change |Ed Sheeran
Fiksi Penggemar***Longlist Wattys 2018*** „Ein Blick kann alles verändern und ein Mensch kann dein ganzes Leben umkrempeln", sagte er und lächelte mich schwach an. Cora Lessings Leben verlief eigentlich ganz normal, bis sie eines Abends den verzweifelten Sänger Ed...