5.Kapitel//Homeless

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"Und du bist sicher, dass das klargeht?", fragte Ed als wir die Treppe hinaufstiegen.
"Ja klar, Dominik und Lucie stört das bestimmt nicht."
"Okay."

Den Rest der Stufen gingen wir schweigend nebeneinander und mir wurde zum ersten Mal richtig klar, dass ich gerade einen völlig Fremden bei uns übernachten ließ.
Ich schaute unauffällig zur Seite und blickte in Eds nachdenkliches Gesicht.
Als er meinen Blick sah, lächelte er mich vorsichtig an und all meine Sorgen waren weg.
Ich wusste dass Ed ein netter Typ war.

Als ich die Wohnungstür öffnete, fiel mir plötzlich auf wie falsch das hier wohl aussehen müsste..
Wir gingen nach einer langen Barnacht zusammen zu mir nach Hause und er sollte bei mir übernachten.

Ed bemerkte mein Zögern und dachte anscheinend das Gleiche wie ich.
"Ich schlafe auf der Couch versprochen", grinste Ed und ich meinte einen leichten Rotstich auf seinen Wangen zu erkennen.
"Ähm ja klar", erwiderte ich verwirrt und öffnete leise die Tür.
"Und sei leise, ich glaube Dominik und Lucie schlafen schon", sagte ich und zog leise meine Schuhe aus.
Er nickte und tat es mir nach.

Ich schloss die Tür hinter uns und wartete bis Ed seine Nikes ausgezogen hatte.
"Hast du noch Hunger oder so? Durst?", fragte ich ihm auf dem Weg ins Wohnzimmer.
"Nein alles gut", lächelte er nervös.
"Ähm ja"
Wir blieben beide im Türrahmen des Wohnzimmers stehen.
"Ich hol dir dann mal eine Decke, machs dir gemütlich", bat ich ihn und zeigte auf die Couch.
"Ja danke"
Während Ed seine Gitarre sanft auf den Boden ließ, verschwand ich in meinem Zimmer und kramte meine Lieblingsdecke unter meinem Bett hervor.
Es war nicht die dickste aber immerhin ziemlich kuschelig.
Ich zog schnell meine verschwitzten Klamotten aus und schmiss sie gleich in meinen 'Barklamotten Wäschekorb'.

Mein neues Outfit bestand aus einem Gammelpulli von Adidas und einer Jogginghose. Außerdem hatte ich mir einen Dutt gemacht.
Samt Decke betrat ich dann das Wohnzimmer.
Ed saß auf dem Boden und musterte gerade unsere Filmsammlung, die aus Unmengen von Filmen bestand.

"Du oder deine Mitbewohner haben einen guten Geschmack"
"Danke", lachte ich und reichte ihm die Decke.
"Dankeschön", erwiderte und musterte die Decke.
"Oh Gott ist das Shrek?", lachte er als er die Decke ausbreitet.
"Problem damit?", antwortete ich und schob die Unterlippe vor.
"Nein, ich werde bestimmt toll schlafen", lachte er weiter.
"Ja bestimmt. Garantiere ich dir"

Er verkniff sich ein weiteres Lachen und ließ sich auf die Couch sinken.
Zögernd ließ ich mich auf die andere Seite des Sofas sinken.
"Okay, erzähl mir mal etwas über deine Mitbewohner, sodass ich weiß mit wem ich es zu tun hab, wenn morgen jemand schreiend frägt wer ich bin"
"Oh Gott dass könnte ich mir sogar vorstellen", lachte ich.
"Lucie würde ich es zu trauen, aber Dominik würde dich wahrscheinlich erstmal in den Schwitzkasten nehmen"

Bei Dominiks Namen schaute er mich kurz fragend an.
"Dominik und Lucie sind zusammen. Schon Ewigkeiten. Du wirst die beiden wahrscheinlich morgen kennenlernen."
"Okay", sagte er und ich merkte wie er kurz zufrieden lächelte.
Hatte er gedacht dass Dominik mein Freund ist?

"Ähm ja, jedenfalls sind die beiden echt lieb und wir sind schon lange Freunde also ja", fuhr ich fort.
"Warum hast du eigentlich kein Zuhause?", fragte ich plötzlich und hob meinen Blick zu seinen Augen die meinen Worten gefolgt waren.

"Also du musst nicht antworten wenn du nicht willst", schob ich schnell hinterher.
Er winkte ab.
"Nein alles gut. Das ist eine ziemlich lange Geschichte.."
"Ich hab Zeit", antwortet ich schlicht und zog meine Knie an meine Brust.
Und so saßen wir dann da, ich mit angewinkelten Knien auf der einen Seite und Ed mir gegenüber auf der anderen Seite im Schneidersitz.

Loose Change |Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt