6.Kapitel//Cold Coffee

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"Oh Gott, pass auf Dominik!", hörte ich Lucie schreien.
"Hab alles im Griff Schatz. Ed gib mir mal bitte den Pfeffer", ertönte nun auch Dominiks Stimme.
Ich machte mich schon auf das Schlimmste gefasst, als ich in die Küche trat, aber das hatte ich keineswegs erwartet.

Ed kochte gerade ein wenig Bacon in der Pfanne an der linken Herdseite.
An der rechten Herdseite stand Dominik der auf äußerst riskante Weise versuchte ein Rührei zu braten. Und an Dominiks Schulter hing lachend Lucie.

Ich räusperte mich und die drei drehten sich grinsend um.

"Was zur Hölle macht ihr da?", fragte ich völlig fassungslos.
"Frühstück", antworteten die drei unisono.

"Mach dich doch nützlich und Decke mit Ed den Tisch, wir übernehmen das kochen", befahl mir Lucie.
Sie löste Ed an der Pfanne ab, welcher mit mir in das Wohnzimmer ging um den Tisch zu decken.

"Deine Mitbewohner sind echt nett und witzig", teilte er mir mit während ich ihm das Besteck reichte.
"Ja meistens. Ich hoffe sie haben dir keine peinlichen Fragen oder so gestellt?"
"Nein, noch nicht. Es war fast als ob die beiden mich erwartet hätten. Also ihre Reaktion war zwar schon überrascht, aber trotzdem ziemlich komisch", überlegte er und schaute mich abschätzend an.

"Naja, werden wir ja dann gleich beim Frühstück hoffentlich klären können. Hast du den Song schon fertig geschrieben?", wechselte ich schnell das Thema.
"Ja so gut wie, wenn das so weitergeht, hab ich schon bald ein ganzes Album fertig", antwortete er und wir deckten den Tisch schweigend fertig.

"Essen ist fertig", rief Lucie aus der Küche und sie und Dominik brachten das Rührei und den Bacon zum Tisch.
"Kaffee braucht aber noch kurz", teilte sie uns mit.
"Kein Problem", erwiderte Ed und blieb zögernd stehen.
"Ed setz dich ruhig neben Cora, Dominik und ich setzten uns hier hin", flötete Lucie und zog Dominik auf den Platz neben sich.

"Guten Appetit", grinste Dominik und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Ich erwiderte den Blick mit einem Todesblick. Ich wusste genau was er dachte.

Lucie lud jedem von uns was auf die Teller und wir begannen schweigend zu essen.

"Danke, dass ich mitessen darf. Das Rührei ist echt klasse", erhob Ed schließlich die Stimme und nickte Dominik anerkennend zu.
"Jaaa, isch weiß, rühren wird überbewertet, am beschten isch immernoch Pfanne drehen und werfen", mampfte Dominik mit vollem Mund und ahmte mit seinen Händen die Aktion, die er vorhin am Herd erbracht hat, nach.
"Man redet nicht mit vollem Mund, Schatz", rügte Lucie ihn und stupste ihn in die Seite.
Ed und ich grinsten uns automatisch an, die beiden waren schon süß.

"Und seit wann seid ihr..?", fragte Lucie grinsend.
Mein Kopf schellte um.
"Was? Wir sind nicht zusammen, wir sind nur Freunde. Ed hat hier nur übernachtet weil äh", stotterte ich.
"Weil ich keine Wohnung habe. Cora hatte mir gestern nur angeboten bei euch auf der Couch zu schlafen weil es schon so spät war und dann sind wir beim Reden eingeschlafen", erklärte Ed hilfsbereit.
"Aha", sagte Lucie und zog die Augenbrauen hoch.
Eine angespannte Stille breitete sich auch.

"Ja, Ähm. Schöner Tag heute, oder?", versucht Dominik die Situation zu entschärfen.
Wir starten ihn alle fassungslos an und Ed tarnte sein Lachen in einem Husten.
Ich verstecke mein Grinsen ebenfalls bis ich Lucies fassungslosen Blick begegnete.
Ich schaute sie fragend an und sie nickte zu Ed. Ich schaute sie fragend an und sie formte mit den Lippen die Worte 'Dein Ernst?'.
Ich warf schnell einen Blick zur Seite wo Ed weiterhin sein Essen aß.
"Oh wir haben den Kaffee ganz vergessen, Cora und ich holen ihn schnell nicht wahr?", sagte sie in einem Ton der von meiner Mutter sein könnte und blickte mich mit einem Blick an, der mir zu verstanden gab, am besten sofort mitzukommen.

Loose Change |Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt