2. Kapitel

8.3K 275 26
                                    

>>>Bild von Noah (Francisco Lachwoski)

Ich traute meinen Augen kaum, als dieser unverschämt gut aussehende Typ auf uns zukam und uns beide musterte. Erstens, weil das eigentlich ziemlich unhöflich war und zweitens, weil er noch dazu so gut aussah. Was wollte der denn hier? Hatte er denn nicht wenigstens die Höflichkeit an unsere Tür zu klopfen und zu warten bis jemand von uns diese öffnete? Aber nein, der musste natürlich einfach so hineinspazieren. Gleich seit diesem Moment an nervte mich dieser Typ, weil er wirklich dachte, er hätte das Recht dazu.
Doch nur um sicher zu gehen, dass er kein Freund von Jenelle ist wendete ich meinen Blick zu ihr, welche den Typen verwirrt und geschockt anschaute. Das machte mir den Eindruck als kenne sie ihn nicht.

,,Sag mal, wie wärs denn mit klopfen?'', schnauzte ich diesen Typen an, stand auf und stellte mich vor ihm hin. Erleichtert stellte ich fest, dass er viel grösser als ich war. ich wusste nicht warum, doch irgendwie hätte es mich ziemlich gestört wenn er kleiner gewesen wäre.

,,Hab ich getan, nicht gehört?'', fragte dieser mit einer tiefen männlichen Stimme. Sofort bekam ich Gänsehaut und hasste ihn dafür. Er klang ziemlich genervt, warum weiss ich auch nicht.

,,Was, wenn ich mich gerade umgezogen hätte? Vielleicht kam ich gerade von der Dusche und wäre nackt hier gestanden.'', maulte ich weiter. Jedoch schlich sich ein kleines grinsen auf sein Gesicht, nachdem ich das gesagt habe. Doch so schnell es auf sein Gesicht gekommen war, verschwand es auch wieder.

,,Das wäre ja furchtbar!'', sagte er und atmete erschrocken nach Luft, daraufhin begann er wieder zu grinsen. Dieses Arschloch, was bildete der sich den eigentlich ein? Wütend starrte ich ihn seine wunderschönen braunen Augen, musste meinen Blick jedoch gleich wieder davon abwenden, um nicht in Trance zu fallen, also fixierte ich einfach einen Punkt gleich hinter ihm. Solche Augen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Natürlich, braune Augen schon, jedoch nicht solche! Auch wenn sein Blick sehr verschlossen war, strahlten sie trotzdem irgendetwas aus, was mich aufmerksam machte. Mittlerweile hatte sich Jenelle neben mich gestellt.

,,Naja, nun mal zum Grund weshalb ich überhaupt hier bin...'', murmelte er und fummelte in einer grossen Plastiktüte, die er in der Hand hielt herum, bis er zwei kleine Ordner zum Vorschein brachte.

,,Die sind für euch. Da steht noch genaueres zu den Regeln und dem College und so weiter drin'', fügte er hinzu und übergab uns beiden die blauen Ordner. Ich schnappte mir genervt den Ordner aus seiner Hand. Eigentlich wollte ich gar nicht so entnervt rüber kommen, es war aber geschehen. Dies war allerdings meine sogenannte Mauer zu den Menschen, die mich verwirrten. Ja, dieser Typ verwirrte mich tatsächlich wegen seinen Augen. Ich konnte es nciht beschreiben, es war einfach so. Und verwirrende Menschen brauchte ich in meinem Leben nicht, weshalb ich so wütend und genervt wie möglich tat, sodass sie so schnell wie möglich wieder aus meinem Leben verschwanden. Jedoch wurde ich noch mehr durch meine Gedanken verwirrt. Warum dachte ich über diesen Typen nach, als würde er etwas besonderes in meinem Leben sein? Ich kannte ihn nicht und würde ihn vielleicht auch nicht wieder mit ihm sprechen. Doch um meine eigene Verwirrtheit zu verstecken, öffnete ich neugierig den Ordner und erschrak sogleich als ich sah, wieviel Text drin stand. Unglaublich, wie viele Regeln es hier doch gab.

,,Und warum bringst du uns diese Sachen?'', fragte ihn nun Jenelle misstrauisch. Genau, warum denn eigentlich er? Müsste das nicht eigentlich der Sekreteriat bringen?

,,Weil ich der Sohn des Rektors bin und er mich dazu gebeten hat'', sagt er und sofort weiteten sich meine Augen. Vielleicht würde er ihm etwas negatives über mich sagen und ich werde rausgeschmissen. So wie ich ihn einschätzte würde er das sicher tun, wenn ihn jemand bestimmtes auf die Nerven ging.
Am besten verschindete er gleich wieder, bevor ich noch auf die Idee kam, ihn noch weiter anzugiften. Ich wollte schliesslich kein Risiko eingehen.

Heavenly dreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt