29. Kapitel

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Okay, es hatte sich heraus gestellt, dass Kyle's Bänder leicht angerissen waren, deshalb hat er kurzerhand eine Bandage um das Bein bekommen und Stöcke zum gehen erhalten. Jedoch sollte er in Kalifornien wieder spielen können, worüber er sich mehr als freute. Daraufhin schaute er mich mit einem vielversprechenden Blick an und meinte: ,,Siehst du, jetzt kann ich diesem Möchtegern Eminem zeigen, was ein hartes Foul-Spiel ist.''

Nun liefen wir ins Gebäude hinein, wo sich Kitto befand. Um ehrlich zu sein wollte ich ihn unbedingt mit nach Hause nehmen, doch es brach mir das Herz, dass ich das nicht konnte. Bei mir wäre er wahrscheinlich nicht sehr gut aufgehoben. Ich würde womöglich ständig vergessen ihn zu füttern, mit ihm zu spielen oder ihn einfach lieb zu haben.

Die Frau am Schalter schaute von ihren Blättern hoch, als die Glocke beim Öffnen der Türe läutete. ,,Guten Tag, was kann ich für sie tun?'' Noah runzelte die Stirn und meinte: ,,Ähm.., wir waren schon vor ein paar Wochen hier, wegen Kitto?'' Er lies das Ende seines Satzes wie eine Frage klingen. Wahrscheinlich war er sich nicht sicher, ob sie blos vom Namen her wusste, welchen wir meinten. Nun runzelte sie ihre Stirn. ,,Ist es ein Kater? Tut mir Leid, ich weiss nicht wirklich welchen Kater sie suchen, aber sie können gerne in den Katzenbreich gehen, da werden sie ihn finden, solange er nicht von einer anderen Familie gekauft wurde.''

Ich seufzte, während wir durch die Tür in den Katzenbreich liefen. Ich hoffte, dass Kitto noch hier war. Plötzlich spürte ich eine warme und grosse Hand auf meiner Schulter, weshalb ich mich umdrehte. ,,Kitto wird sicher hier sein. Wer will schon eine grosse, fette und hässliche Katze bei sich zu Hause haben?'', versuchte er mich grinsend aufzumuntern, doch ich boxte ihm nur in die Schulter. Doch ich musste zugeben, dass er mir ein leichtes Grinsen entraubte. ,,Red nicht so über ihn, er ist nicht hässlich.''

Noah zuckte nur mit den Schultern. Zu bemerken, dass seine Hand immernoch auf meiner Schulter ruhte. Es war keines Falls unangenehm, im Gegenteil, diese kleine nette Geste munterte mich sogar auf. ,,Wir werden es ja gleich sehen''

Wir liefen durch eine weitere Türe, hinter der sich die Katzengehäge versteckten. Es waren unglaublich viele Katzen in verschiedenen Farben und Rassen hinter den einzelnen Gitter versteckt. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Alle hätten es sogar besser bei mir als hier, in diesem kalten und trostlosen Raum.

Ich schaute mich ein wenig um, bis mein Blick bei einer kleinen, schneeweissen Katze stecken blieb. Sie war ganz sicher nicht Kitto, aber sie hatte trotzdem etwas anziehendes. Ihr Fell war schmutzig und sie hatte Schnittwunden. Armes Kätzchen.

,,Skylynn! Komm her, Kito ist hier!'' Mit diesen Worten hatte mich Noah gleich gefesselt. Eigentlich hatte er mich schon bei 'Skylynn'. Mir gefiel es, wie er meinen Namen aussprach. Es hörte sich durch seine tiefe und männliche Stimme so viel besser an. Am liebsten würde ich ihn solange an den Schultern schütteln, bis er es nochmal sagt, aber dann würde ich als Verrückte abgenagelt werden. Und diesen Ruf wollte ich sicher nicht bekommen, also lies ich es und lief zu ihm hinüber.

Tatsächlich, Kitto stand aufrecht hinter dem Gitter und schaute neugierig auf uns hinauf. Kniehend schob ich meinen Zeigefinger durch das Gitter und hielt es vor Kitto hin, der es kurz abschnüffelte und dann ableckte. Das kitzelte, was mich leicht zum lachen brachte. ,,Ich würde ihm am liebsten mit nach Hause nehmen...'', murmelte ich. Warum eigentlich nicht? Wenn ich eine Katze bei mir habe, würde ich sie sicher nicht vergessen, oder? Dieser kleine positive Gedanke brannte sich in mein Gehirn ein und gab mir tatsächlich die Hoffnung, dass ich das wirklich könnte. Jedoch wurde er in der nächsten Sekunde schon wieder zerstört.

Plötzlich musste Noah niesen, was mich so erschreckte, dass ich kurz zusammen zuckte. ,,Alles okay?'', fragte Kyle nach. Noah nickte blos und meinte:,,Ich bin allergisch gegen Katzen, schon vergessen?'' Ich schlug mir mit meiner freien Handfläche gegen die Stirn und stand wieder gerade auf. ,,Ach ja, das habe ich völlig vergessen...'' Ich seufzte, weil ich wusste, dass dieser Wunsch sowieso nur ein dämlicher Gedanke war. Ich könnte mich nicht um eine Katze kümmern. Das sollte wohl ein Zeichen dafür sein.

Heavenly dreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt