,,Skylynn! Hier sind wir, komm hier rüber!'', hörte ich Lucys schreiende Stimme und erblickte sie. Wir waren im Club angelangt, doch gleich zu Beginn hatte ich sie und Micheal unter der tanzenden Menge verloren. Sie tanzten überall.
Ich machte mich auf den Weg zur Bar, wo sich Lucy und Micheal gerade etwas zu trinken bestellten. Ich stellte mich neben die beiden. Der Barkeeper stellte sich vor mich hin und schaute mich abwartend an. ,,Was darfs für die schöne Dame sein?'', fragte er und zeigte seine weissen Zähne. Ich sah hilfesuchend zu Lucy, weil ich keine Ahnung hatte, was es für alkoholische Getränke gab. ,,Das gleiche wie wir zwei.'' Sie zeigte mit dem Finger auf sich und Micheal. Der Barkeeper nickte und verschwand wieder.
,,Was habt ihr den bestellt?'', wollte ich wissen und schaute beide fragend an. Micheal räusperte sich, bevor Lucy antwortete: ,, Für jeden von uns 5 Shots mit weissem, puren Vodka.'' Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und hustete zum Abschluss. Es war nicht so, dass ich meine Füsse nicht mehr spüren wollte, doch Lucy und Micheal hatten wohl andere Pläne mit mir gehabt. Die beiden grinsten nur leicht. Vielleicht stellte ich mir das Ganze auch einfach zu schlimm vor.
Schlussendlich war ich doch froh, als die kleinen Gläser bei uns ankamen, sodass ich direkt zwei Shots trank. Von so viel wurde ich noch lange nicht dicht, zumal wir vorher einen Burger bei McDonalds gegessen hatten. Mein Herzschmerz für Noah hatte wieder begonnen, und ich wollte so viel trinken, dass es mindestens nur noch ein kleines Flattern vorhanden war. Plötzlich wurde ich von Lucy leicht an meinem Handgelenk gezogen. ,,Ich geh tanzen, bis später!'' Und schon rauschte sie mit einem ihrer Shots tanzend davon. Ich lachte bei ihrem Anblick auf und lief näher zu Micheal, damit wir uns normal unterhalten konnten, falls er überhaupt Lust dazu hatte.
Er grinste mich vielsagend an und schaute noch einmal kurz in die Richtung, in welche Lucy verschwunden war. Dann fixierte er plötzlich einen Punkt hinter mir und winkte mit seiner Hand zu sich. Ich dachte, dort würde eine schöne Frau stehen, weshalb ich mich grinsend umdrehte. Doch hinter mir stand niemand ausser Noah. Mein Grinsen erstarrte und ich drehte mich blitzschnell zu Micheal um, der von Noah mit einem ,,Hey, sorry, dass ich erst jetzt komme.'' begrüsst wurde.
Ich schaute Micheal missbilligend an und zog ihn an seinem Shirt ruckartig zu mir. ,,Du hast ihn hierher eingeladen?! Was fällt dir eigentlich ein?!'', zischte ich in sein Ohr und schob ihn wieder von mir weg. Ich wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern drehte mich um und lief an Noah vorbei, nicht sehr elegant, versteht sich.
Doch weit kam ich nicht voran, weil mir jemand an die Schulter fasste und mich wieder umdrehte. Durch die hastige Drehung wurde mir ungeheuer schlecht, und ich hatte schon fast das Gefühl, auf Noahs Schuhe kotzen zu müssen. Um dem Ganzen seine eigene Seite zu geben, hielt ich mir die Hand vor den Mund und beugte mich nach vorne. ,,Besser du verschwindest, wenn du nicht willst, dass ich deine Schuhe vollreihere.''
,,Ich mag es, wenn du so schlagfertig bist, aber solltest du wirklich kotzen müssen, dann bitte nicht auf meine Schuhe. Komm schon, du musst an die frische Luft. Du kannst gerne die Natur vollreihern.'' Er zog mich mit sich mit und ich lies es zu. Jeder Widerstand wäre gescheitert, aber wenn ich ehrlich war, wollte ich ihm nicht einmal entweichen.
Draussen angekommen atmete ich tief durch und versuchte Noahs Blick zu entweichen. Als ich mir doch noch einen kurzen Blick in seine Richtug erlaubte, schaute er mich vorwursvoll an. Ich schnaubte und verdrehte meine Augen. ,,Vorher hatte ich das Gefühl, dass ich kotzen musste...", versuchte ich mich trotzdem zu rechtfertigen.
Doch alles was seine Kehle verliess, war sein heisseres Lachen. ,,Hmh, das glaube ich dir nicht. Hättest du wirklich den Kotzreiz gehabt, hättest du bereits auf dem Weg nach draussen die Beherschung verloren."

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Heavenly dream
RomanceSkylynn verbringt ungewollt viel Zeit mit einem ihrer neuen Zimmerbewohner und fragt sich am Ende, ob diese Zeit doch nicht die schönste war.