Rechts --> Bild von Harvard University :)
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1. Kapitel
Niemals hätte ich gedacht, dass ich es tatsächlich auf die Harvard University schaffen würde. Und nun stand ich mit meinem vollbeladenen Auto auf dessen Parkplatz und konnte es kaum erwarten, mein Zimmer zu beziehen. Ich zog die frische Luft ein und war gleich verwundert, wie erfrischend diese doch im Gegensatz zur Stadt war. Das war allerdings kein Wunder, da es in meiner Heimatstadt nur so von Autos und Abgasen wimmelte. Hier war es ganz anders. Harvard war von vielen Bäumen und Rasenflächen umgeben. Hier und da waren wunderschöne, farbige Blumenhecken zu sehen, die von Bienen umflogen wurden. Doch langsam wurde meine gute Laune durch meine nächsten Gedanken gelindert.
Wie war wohl meine neue Zimmergenossin? Wie würde mir mein neues Leben hier gefallen? Vielleicht war es der reinste Horror, vielleicht war es aber auch so, wie ich es mir in meinen Träumen vorgestellt hatte. Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten würde, weshalb ich diese Gedanken erstmals beiseite legte und anfing, meine Taschen und Koffer aus meinem Auto zu laden.Endlich konnte ich von meiner Vergangenheit flüchten. Endlich hatte ich die Chance, das was geschehen ist zu vergessen und ein neues Leben anzufangen. Denn damals, als ich 16 Jahre alt war, starb mein kleiner Bruder bei einem Autounfall mit meinem Vater, der nun in einem Rollstuhl sass. Meine Mutter war seither dauernd weg und hatte kaum Zeit mehr für unsere Familie, da sie damals die Einzige war, die Geld einbringen konnte, nachdem mein Vater im Krankenhaus war. Unsere Familie hatte sich auseinander gelebt. Und nun wollte ich neu anfangen. Nur wusste ich, dass mir dies nicht sehr leicht fallen würde, denn bis jetzt kam ich nie über den schlimmen Unfall meines Bruders hinweg. Er war erst 5 Jahre alt, als es geschehen ist. Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich, nur leider wurde dies durch einen betrunkenen Fahrer zerstört. Es war so unfair. Der Fahrer kam nur mit einem gebrochenen Bein und einer Gehrinerschütterung ins Krankenhaus. Er war Schuld an diesem Unfall und meine Familie musste das austragen.
Ich hatte jeden Tag dafür gesorgt, dass er sicher in den Kindergarten kam, weshalb ich oft zu spät in meinen eigenen Unterricht kam. Jeden Abend hatte ich mit ihm etwas gemalt oder gespielt, nur damit er nicht so alleine war. Doch diese Zeiten waren vorbei und ich war abermals glücklich endlich hier zu sein. Nur hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich meinen Vater sozusagen alleine lies. Mittlerweile war meine Mutter nähmlich so gut wie nie Zuhause. Mein Vater sagte mir aber, dass er stolz auf mich sei, dass ich es so weit wie meine Geschwister geschafft habe. Er meinte, ich solle mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auch wenn ich nun tausende Kilometer entfernt von ihm war.Glücklicherweise waren mein grosser Bruder und meine grosse Schwester auf dem selben College und ich konnte sie endlich wieder fast jeden Tag sehen. Wie sehr ich sie doch vermisste. Sie sind Zwillinge, was die meisten aber erst auf den zweiten Blick erkennen konnten und ich hatte sie seit einem Jahr zuletzt gesehen. Eine lange, unschöne Zeit... die ab heute ein Ende hatte.
Mit einem Grinsen im Gesicht, das mich schon die ganze Fahrt begleitete und mit meinem vielen Gepäck, machte ich mich auf den Weg zum Eingang meines neuen Wohnbaues. Doch bereits auf dem grossen, gepflasterten Platz kam mir der Rücken und die langen, hellbraunen Haare eines Mädchens in Sicht, die ich schon seit langem nicht mehr gesehen hatte. Und bevor ich auf sie und ihren Freundinnen zugehen konnte, hatte sie sich schon zu mir umgedreht und kam auf mich zugerannt. Automatisch lies ich mein Gepäck fallen und kam ihr auf halbem Wege entgegen. In der Mitten traffen wir aufeinander zu und wir fielen uns fest in die Arme. Beinahe fielen wir zu Boden, wäre da nicht ein Anderer gewesen, der uns beiden halt gab und bei unserer Umarmung mitmachte. Mein Bruder natürlich. Wie sehr ich diese Wärme und diese einzigartige Geschwisterliebe doch vermisst habe. Endlich fühlte ich mich wieder lebhafter als zuvor. Zwar stritten wir uns früher oft, trotzdem kamen wir gut miteinander zurecht. Ich wusste schon da, dass ich mich immer auf die beiden verlassen konnte.
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Heavenly dream
RomanceSkylynn verbringt ungewollt viel Zeit mit einem ihrer neuen Zimmerbewohner und fragt sich am Ende, ob diese Zeit doch nicht die schönste war.