Er starrte mich nun sicherlich schon eine Minute an, ohne ein einziges Wort von sich zu geben. Er hatte blos diesen kalten Blick wie immer in den Augen, wenn er mich zu Gesicht bekam. Und noch immer hatte ich keinen blassen Schimmer, warum er sich gegenüber mir so verhält.
,,Was?!'', fuhr ich ihn dann wütend an und klammerte mein Badetuch noch fester an meinen Körper, damit es ja nicht in Versuchung kam, plötzlich auf den Boden zu fallen.
,,Findest du nicht, du bist ein wenig spärlich bekleidet?'', fragte er mich und starrte mir mit seinen brauen Augen in meine. Sein Blick war verschlossen, denn ich konnte nichts in ihnen finden. Kein einziger Funke von Freude, Traurigkeit, Wut oder sonst irgendetwas.
,,Kann dir das nicht egal sein? Und was suchst du noch so spät hier im Mädchen Wohnheim? Hattest wohl deinen Spass was?'', stellte ich ihm provozierend als Gegenfrage, wobei ich das Wort 'Mädchen' extra betone. Ich verschrenkte meine Arme vor meiner Brust und achtete darauf, dass mir mein Handtuch das ich um meinen Körper geschlungen hatte runterfiel oder verrutschte, während sich sein Blick ruckartig verfinsterte. Eigentlich hatte ich es gar nicht darauf abgesehen in zu provozieren, doch er machte mich im Moment unglaublich wütend, dass ich nicht anders konnte.
,,Verurteilst du Menschen immer so schnell oder was? Mädchen, so findest du ganz bestimmt keine Freunde'', fuhr er mich wütend an und wurde dabei etwas lauter. Zitternd rieb ich mir an meinen Armen. Ich hatte nicht das Gefühl, ich hätte kalt, eher ein wenig Angst. So wie er mit mir gerade redete und mich anstarrte, hatte ich wohl noch das Recht dazu, eingeschüchtert zu werden. Nur musste er natürlich nicht erfahren, dass ich wegen ihm leicht zu zittern begann.
,,Ist das tatsächlich dein Ernst? Ich weiss doch ganz genau, dass du was gegen mich hast. Und ich wüsste da keine bessere Erklärung als ein Vorurteil über mich! Das kannst du nicht leugnen. Ich weiss, dass du mich aus einem deiner verdammten Vorurteile hasst'', schrie ich ihn schlussendlich an. Seine Augen weiteten sich ein kleinwenig vor Schockierung und Wut. Das war so ein Knackpunkt bei allen. Keiner konnte seine Gefühle verstecken, wenn man wütend oder so was ist. Das hatte ich auch schon oft versucht, doch jeder merkte, wie ich mich fühlte.
,,Ich kenne genügend solcher Mädchen wie du, die nur das eine wollen'', sagte er. Ich merkte ihm sofort an, dass er versuchte seine Wut unter Kontrolle zu halten. Denn seine Stimme zitterte, wenn auch nur ein klein wenig. Doch immernoch genug, dass ich es heraushören konnte.
,,Ach, Warum sagst du mir, ich solle keine Menschen verurteilen, wenn du kein Stück besser bist?!'', lachte ich plötzlich spöttisch auf. ,,Du kennst mich kein bisschen!'', zischte ich noch hinterher. Also bitte, was lauft den mit dem faslch?! Langsam trat er näher an mich heran, bis sich nur noch wenige Zentimeter zwischen unseren Körpern befinden. Es bildet sich Gänsehaut an meinem ganzen Körper. Nicht nur, weil er mir so nah ist, nein. Ich bin hier nur mit einem Handtuch bekleidet und er könnte es mir mit einer Handbewegung vom Körper reissen. Ich hatte nicht wirklich bedenken, er hätte es wirklich getan, jedoch so wütend er auf mich runter starrte, hatte ich dabei ein mulmiges Gefühl.
,,Glaub mir, ich weiss wie du wirklich bist. Dein Verhalten ist nähmlich genau gleich wie das deiner Schwester Jordan!'', zischte er leise in mein Ohr, bevor er an mir vorbei läuft. Ein kalter Schauer überkommt meinem Rücken, als sein Arm meinen streifte. Jetzt verstand ich allerdings gar nichts mehr!
,,Noah, warte! Was soll das den jetzt wieder bedeuten? Was hast du für ein Problem mit Jordan?'', rief ich ihm hinterher und kurz darauf entschliess ich ihm hinterher zu rennen, als er keine Anstalten dazu machte, sich zu mir umzudrehen. Ich packte ihm an seinem Handgelenk, wodurch er sich ruckartig zu mir umdrehte, sein Handgelenk von meinen Händen wegriss und mich mit einem Funken Wut in seinen Augen anstarrte.
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Heavenly dream
RomansaSkylynn verbringt ungewollt viel Zeit mit einem ihrer neuen Zimmerbewohner und fragt sich am Ende, ob diese Zeit doch nicht die schönste war.