3. Kapitel

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Das, was ich nun am wenigstens gebrauchen konnte war Noah. Ich freute mich schon auf den Abend in der Stadt mit Jenelle, jedoch war es nicht mein Wunsch, Noah dabei zu begegnen. Natürlich kannte ich ihn noch gar nicht, ich hatte auch gar nicht vor ihn besser kennenzulernen. Jedoch mochte ich seine Art einfach nicht. Vielleicht konnte er auch nett sein, aber da war eben dieses Vielleicht und ehrlichgesagt zweifelte ich ein wenig daran... Und als wäre es nicht schon zu viel verlangt mit einem Haufen grölender Jungs in einem Raum zu sitzen, die sich gerade einen Match im Fernseh ansah, steurte mein Bruder auf unseren Tisch zu. Eigentlich hätte ich gedacht, dass es reichen würde, sie einfach in meinem Blickwinkel ertragen zu müssen, doch dann fragte er uns noch, ob wir uns nicht zu ihnen gesellen wollten, um ein wenig Bekanntschaften auf dem College zu machen. Ich stöhnte nur genervt vor mich hin und wollte bereits ablehnen, jedoch kam mir Jenelle leider zuvor.

,,Klar, warum den nicht'', sagte sie, was meinem Bruder zu einem Lächeln entlockte. Ich musste ihm unbedingt noch mitteilen, dass sie einen Freund zu Hause. Nur im Falle, dass er sich vielleicht Hoffnung machte.

Beide sahen mich erwartungsvoll an, als ich immernoch sitzen blieb. Ich hatte null Bock mich mit irgendwelchen Herzensbrechern zu unterhalten. Denn ich hatte schon oft gehört, dass die Jungs in den Team's dessen College's sehr Frauenbegehrt und totale Herzensbrecher waren. Doch ich gab leider Gottes Willen nach und trottete langsam hinter meinem Bruder zu den anderen Jungs her. Diese bemerkten uns erst gar nicht, da sie so auf das Spiel konzentriert waren. Ich blies erleichtert Luft aus, doch  da wusste ich noch nicht, was mein Bruder als nächstes sagte, und so die Aufmerksamkeit aller 20 Jungs im Raum bekam. Ich hatte gezählt, genau.

,,Jungs? Das ist meine kleine Schwester Skylynn und ihre Freundin Jenelle'', rief mein Bruder in die Runde und zeigte mit seinem Arm in unsere Richtung. Ich kam mir ziemlich dämlich vor, also grinste ich ein wenig, wodurch ich mir blos noch dümmer vorkamm. Ich bemerkte, wie mich einige von ihnen aufmerksam musterten. Ein paar von ihnen sassen an der Bar, andere sassen an einem langen Tisch direkt daneben. Jeder von ihnen hatte eine Bierflasche vor sich stehen.

,,...und nur damit das klar ist. Wer meine Schwester auch nur berührt ist ein toter Mann!'', stellte mein Bruder fest und legte seinen Arm um meine Schultern. Oh Gott wie peinlich das doch gerade war. Ich sagte doch, ein überfürsorglicher Bruder eben. Meine Wangen wurden heiss, weshalb ich den leisen Verdacht hatte meine Wangen würden vor Röte glühen. Diese ganze Aktion meines Bruders von dem Moment an, als er uns entdeckt hatte bis jetzt war mir sichtlich peinlich und unangenehm. Am liebsten wollte ich einfach nur noch im Erdboden versinken. So wie die darauf reagierten, hatten die wohl viel Respekt vor meinem Bruder. Schnell schaute ich auf die Seite und blickte interessiert die vielen Bilder auf der gegenüberliegenden Wand von berühmten Fussball- und Footballspielern an. Doch eigentlich war es das glatte Gegenteil. Wer waren den all diese Sportler? Es war natürlich kein Wunder, dass ich keinen von diesen Typen kannte, schliesslich war ich auch gar kein Fussball- oder Footballfan.

Nach einigen Sekunden schaute ich wieder in die Runde und stellte erleichtert fest, dass sich die meisten wieder dem Spiel im Fernseher gesellt hatten. Und ich musste wirklich sagen, dass eigentlich alle ziemlich gut aussahen. Ich sah sie zwar blos von der Seite aus, konnte jedoch bestätigen, dass sie von vorne genau so gut aussahen. Bei einem blieb ich hengen, der mich noch immer stirnrunzelnd anstarrte. Ich zog meine Brauen hoch und schaute fragend und zugleich wütend in Noahs Gesicht, der sich dann nach einem Augenrollen wieder auf das Spiel konzentrierte. Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf und suchte mir schliesslich einen Platz neben Jenelle zum Essen. Erst jetzt bemerkte ich wieder wie Hunger ich doch hatte.

Der Abend in der sogenannten 'John's Bar' verlief eigentlich anders als erwartet. Nachdem ich und Jenelle uns an einen Tisch gesetzt hatten, gesellte sich auch schon mein Bruder zu uns. Ich wusste jedoch nicht warum er das tat, denn es wunderte mich ehrlich, dass er sich das Spiel im Fernsehen nicht angeschaut hatte. Jedenfalls setzten sich noch ein paar wenige zu uns. Es machte ehrlichgesagt sogar Spass den Jungs zuzuhören. Im Grunde genommen hatte ich vielleicht schon neue Freunde gefunden. Kyle, Damian und Simon, so hiessen die drei. Sie waren gar nicht so arrogant wie ich dachte begehrte Fussballspieler eben seien. Ich hatte auch erfahren, dass Damian schon seit 2 Jahren eine Freundin hatte, die auf dasselbe College ging.
Da gab es aber auch manchmal diese Momente, als Kyle oder Simon Komplimente von sich gaben. Da schaute David sie nur drohend an und sie liessen sich mit einem grinsen im Gesicht wieder ab. Ich hatte dabei immer das Gefühl, dass sie das extra machten, blos um David zu provozieren. Also die beiden hatten voll und ganz meinen Respekt, wenn die das tatsächlich schafften. Damian und Kyle waren beide viel grösser als ich, nur Simon war etwa gleich gross. Und wie ich auch noch erfuhr war Kyle der Torwart der Mannschaft, weil er eben so riesig war.
Einige andere der Mannschaft sprachen höchstens nur ein paar Wörter mit mir, blos um mich zu fragen ob ich noch was zu trinken wollte. Noah und noch ein anderer waren die einzigen der Mannschaft, die kein einziges Wort mit uns sprachen, was mich eigentlich auch gar nicht interessierte. Ab und zu bemerkte ich, wie mir Noah böse Blicke zuwandte. Wahrscheinlich war er einfach nur einversüchtig auf uns, weil er ausgeschlossen war.

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