27. Kapitel

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Leute standen auf allen Seiten und stiessen mich an, ohne sich nachher dafür zu entschuldigen, dass ich deswegen fast auf meine Nase gefallen wäre. Ich wollte gar nicht wissen, wie es war, wenn wir erstmals im Club drinnen waren, obwohl ich es mir gut vorstellen konnte. Noch mehr Leute, noch mehr herum geschupfe.

Meine Theorie bestätigte sich dann aber wirklich, als sich die Schlange vor uns endlich auflöste und wir den Club betraten. Alles voller tanzenden und betrunkenen Leuten, zudem war es hier so stickig, dass ich in der ersten Sekunde nach Luft rangen musste. Wie konnten das einige Leute als 'Spass' oder 'Leben geniessen' bezeichnen? Das war für mich die reinste Folter.

Wieder sties mich jemand von der Seite an. Ich war kurz davor diese Person böse anzugiften, doch als ich mich umdrehte, lief Noah hinter mir, ganz nah! ,,Ich habe auch keine Lust hier zu sein Sky, aber hör bitte auf mit dieser Schnute, so versaust du es dir nur noch mehr, okay?"

Ich verdrehte genervt meine Augen und drehte mich wieder um, damit ich Roxän, die vor mir lief, nicht aus den Augen verlor. Ja, ich hatte keine Lust hier zu sein, aber er sollte mir nicht vorschreiben, was ich zu tun hatte. Meine Laune konnte sich nicht einach so von scheisse auf super gut heben. Das geht nicht. Doch auch wenn ich ein Lächeln auf mein Gesicht zaubern würde, wäre dieses nicht echt, also lies ich es einfach bleiben.

Nach gefühlten Minuten setzten sich alle, mit denen wir hier her gekommen waren, das bedeutet also das ganze Cheerleaderteam und die ganze Fussballmannschaft, an eine grosse Sitzecke. Jedoch reichte der Platz nicht ganz für alle aus, weshalb einige Cheerleaderinnen auf den Schoss der Jungs setzten. Jenelle nahm auf meinem Bruder Platz, der gegenüber von mir sass. Neben mir sassen Kyle und Noah.

Die anderen fingen schon eifrig an zu reden und lachen, während ich hier beinahe zusammen gequetscht da sass und einfach nur zuhörte. Ich spürte, dass sich etwas an meine Seite drückte. Noah lehnte sich zu mir. Ich spürte einen angenehmen Schauer über meinen Rücken laufen. ,,Du hast immer noch eine Schnute auf deinem Gesicht'', bemerkte er laut an meinem Ohr. Ich hatte schon fast Mühe ihn richtig verstehen zu können, da die Techno-Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte, ziemlich laut war.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm, erst ab da an wurde mir bewusst, wie nah er mir wirklich war. Ein weiterer Schauer überlief meinen Rücken. ,,Okay, schön'' Ich zuckte mit den Schultern und schaute wieder zu den anderen. Somit hoffte ich, dass er nicht merkte, wie nervös er mich gerade machte.

Er seufzte fast tonlos und stand schliesslich auf. ,,Ich hole was zu trinken, kommst du mit?'' Ich schaute zu ihm hoch, wie ein kleines Häufchen Elend. ,,Ähm.....'', ich überlegte, während ich in die Runde schaute, in der sich derzeit niemand für mich zu interessieren schien. ,,Okay'', sagte ich schliesslich schulterzuckend und stand auf. Ich folgte ihm Richtung Bar, während mich weitere tanzende Leute anstossten. Das war echt schrecklich.

,,Willst du auch ein Bier?'', fragte er mich und stützte sich neben mich an die Bar. ,,Gibt es Panaché?'', stellte ich die Gegenfrage und stützte mich ebenfalls ab. Er zog die Brauen hoch und zuckte mit den Schultern. ,,Panaché? Vielleicht.'' Ich hatte echt keine Lust mich zu besaufen, also reichten mir 0.8% Alkohol schon völlig aus. Ausserdem schmeckt Bier scheusslich! Meine Meinung.

Mit einer Handbewegung hatte er schon den Barkeeper zu sich gerufen und sagte ihm unsere Bestellung an. Dieser musterte mich auffällig und grinste mich dann leicht an, bevor er unsere Getränke holte. Ich verdrehte blos meine Augen. Heute hatte ich keine Lust auf solche Typen, obwohl diese nur in solchen Clubs herum lungerten.

Erst merkte ich gar nicht, dass Noah mir den Rücken zu wendete. Ich sah auf und schaute über die Schulter von Noah hinweg, wo ich eine der Cheerleaderinnen sitzen sah. Sie sprachen eindeutig zusammen und schienen sich prächtig zu unterhalten. Schon für die beiden, wenigstens hatten sie Spass. Ich war nicht in der Stimmung danach, als stützte ich meinen Kopf wieder auf meinen Händen und wartete auf mein Getränk.

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