11. Kapitel

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Wie sollte ich mein Lebensstatus derzeit beschreiben?

Mein Leben: Ein einziges Wrack der peinlichen Geschehnisse

oder vielleicht noch besser: Neues Leben inmitten von verschwitzten Kerlen. Verkorster Bruder mit 4 verkorsten Freunden. Superheisser Körper, in einem verdammten Arschloch umhüllt. Frage aller Fragen: Warum ich?!

Ich glaube, in ein College zu ziehen war bisher die aller schlechteste Entscheidung meines gesamten, jungen Lebens, die ich jemals getroffen hatte. Ich meine, seit ich hier bin, ging mein Leben auf und ab (in negativer Hinsicht), und das waren insgesamt vier verdammte Tage! (Nun, meine vorhandenen Schimpfwörter sind nicht die nettesten, jedoch passen sie perfekt da rein!)

Mein Bruder brachte mich schon zu oft zur Heissglut, genau wie sein idiotischer Mitbewohner Noah! Und nun durfte ich eine Reportage über verschitzte Hünde (toller Kodname für Kerle, nicht wahr?) schreiben und das allerbeste, Noah durfte mir dabei sogar noch helfen, tut mir leid, musste, war wohl eine bessere Ausdrucksweise.

Das einzige gute, das bisher passiert war, ist dass es hier in der Nähe von Cambridge, Boston das Meer in der 'Nähe' war, ich mich schon mit meiner Zimmergenossin gut befreundet hatte und dass ich noch keine einzige Blamage abgezogen hatte. Was für ein Wunder... Naja, das hatte ich eigentlich schon, und zwar gestern Abend in Noah' Zimmer...

Damit meinte ich allerdings, vor der ganzen Schülerschaft, was hoffentlich positiv für mich enden würde. Es sei denn, ich würde innerhalb weniger Wochen eine Blamage abziehen, wofür ich für nichts garantieren könnte.

Meine Hula-Tänzerin, der Wecker, den mir meinen Vater mitgegeben hatte, was mich an ihn erinnern sollte (Fragt mich nicht warum!, ich weiss es selber nicht genau...), gab ein nervendes Geräusch von sich, dass mich blitzartig dazu veranlasste, diesen Wecker an die Wand zu schiessen. Ich liess es dann doch bleiben, schliesslich war es ein geschenk, und bin nunmal keine Geschenke-Zertrümerin.

Soweit ich weiss, waren diese Dinger dazu erfunden worden, um Leute um eine bestimmte Uhrzeit zu wecken. Nur funktionierte dieses System nicht sehr gut bei mir, da ich schon seit Stunden wach war!

Dauernd spielten sich diese Szenen mit Noah in meinem Kopf ab, wie er nur in Boxershorts vor mir stand. Ich hätte mir selber eine scheuern können. Draussen regnete es in Strömen, was meine Laune nicht unbedingt verbesserte, da es bereits Frühling und sonst so warm war.

Und in diesem Augenblick fiel mir selber nichts besseres ein, als schlug ich meinen Kopf gegen die Wand, um meine Dummheit zu lindern, jedoch verstärkte dies meine Dummheit nur noch mehr. Wie um Gottes Willen habe ich das blos hierher geschafft?!

Alles was ich jedoch erhielt, war das schallende Gelächter meiner Zimmergenossin, die wie ich gerade bemerkte, sich an die Tür lehnte im Versuch (Ich nahm es stark durch ihre krümmende Haltung an), nicht in die Hose zu machen.

,,Also 1. Mal, guten Morgen, 2. ... geht es dir gut? ...3. .. dein Wecker gefällt mir'', lachte Jenelle, die sich langsam wieder beruhigte und sich neben mir aufs Bett setzte.

,,Morgen...'', murrte ich.

,,Was war das gerade?'', kicherte sie.

,,Was war was?'', spielte ich die Unwissende.

,,Na deinen Kopfschlag gegen die Wand''

,,Ach das...''

,,Ja das!''

,,Nichts, was sollte den damit sein?'' Ich wusste selber, wie dumm ich mich gerade stellte, doch das war die einzige Möglichkeit, ihr nicht beichten zu müssen, was mich dazu veranlagt hatte, nähmlich meine innere Langweile und Dummheit...

Heavenly dreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt