8. Kapitel

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Warme Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster bis hin zu meinem Gesicht, weshalb ich langsam erwachte. Zum einten, da das grelle Licht der Sonne durch meine geschlossenen Lider drangen und mein Gesicht durch erwärmt wurde. Meine Augen lies ich geschlossen, da ich andernfalls nichts mehr gesehen hätte, wenn mir die hellen Sonnenstrahlen geradezu in mein Gesicht schienen. Deshalb drehte ich mich auf die andere Seite um etwas länger schlafen zu können. Jedoch gab es da keine Matratze mehr, weshalb ich schmerzlich auf mein Hinterteil landete. Ich rieb mir diese Stelle um den Schmerz zu lindern. Schliesslich öffnete ich auch noch meine Augen, durch die ich aber sowiso fast nichts sehen konnte, da mir das helle Licht inmitten meiner Augen schien. Mühsam rappelte ich mich hoch und setzte mich an die Bettkante. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich gar nicht in meinem College Zimmer war. Ich erinnerte mich wieder an die letzte Nacht, und daher auch daran, dass ich bei meinem Bruder einschlief. Ich schaute auf das Bett, doch mein Bruder war nicht mehr da. Wahrscheinlich war er bereits aufgestanden, was ich aber selber kaum glauben konnte.

Gerade wollte ich wieder aufstehen, war schlussendlich jedoch froh darüber, es nicht getan zu haben. Denn in diesem Moment wurde die Tür, die das Schlafzimmer von David mit dem des Wohnzimmers trennte mit einem lauten poltern geöffnet.

,,Na los, aufstehen du fauler Hu...'', brüllte Noah lachend hinter der Tür, bis er hervor trat und mich sah und somit sofort still war. Er musterte mich von oben bis unten und ich konnte sogar ein kleines Zucken seiner Mundwinkel entdecken. Nun blickte ich selber an mir herunter und musste mit entsetzen feststellen, dass ich mir letzte Nacht meine Hose ausgezogen hatte, was also bedeutete, dass ich nur mit Shirt und Unterhose vor ihm sass. Entsetzt starrte ich ihn an und bedeckte den unteren Teil meines Körpers mit der Decke auf dem Bett. Gerade fiel mir auf, dass er mich schon ein anderes Mal spärlich bekleidet erlebt hatte. An dem Abend, wo er mir vorwarf, ich wäre nicht anders als meine Schwester.

,,Ich habe gedacht du wärst gestern Abend noch zurück ins College gegangen. Und ehrlichgesagt hätte ich jetzt mit David anstatt dir gerechnet...'', fing er an, sein Blick durch das Zimmer gehend und am Kopf kratzend. Dadurch, dass er nicht zu mir sah, konnte ich schnell mustern. Er hatte nur kurze Trainerhosen an, sonst nichts. Als er jedoch wieder zu mir sah, lächelte ich ihn nur desinteressiert an. Nun war es still im Raum. Ich wartete blos darauf, dass er das Zimmer verlies und ich mich somit umziehen konnte. Jedoch machte er keine Anstalten dazu das Zimmer zu verlassen. Ich blickte zur Decke hoch, dann durch den Raum. Das war mir alles sichtlich peinlich, dass er mich nur mit Unterhose erwischt hatte. Und da ich selber das Gefühl hatte, das meine Stimme versagte, blieb ich einfach schweigend sitzen, obwohl ich ihm liebend gerne ein paar Beschuldigungen an den Kopf geworfen hätte. Ich räusperte mich und sah wieder zu ihm, der mich bereits anstarrte. Wie lange schaute er mich schon an?

Schliesslich schien er doch zu begreifen, dass ich mich nun ungestört umziehen wollte, weshalb er sich gleich umdrehte um zu gehen, sich jedoch wieder verwirrt zurück zu mir umdrehte und etwas unbeholfen murmelte: ,,Ja klar... ehm... sorry, ich geh jetzt'' Dann drehte er wieder seinen Rücken zu mir um und verschwand durch die Tür, die er auch wieder zuschloss.

Einige Sekunden blieb ich noch verharrt sitzen, bis sich ein leichtes Grinsen auf mein Gesicht setzte. Irgendwie war diese unbeholfene Situation von Noah recht witzig, warum wusste ich auch nicht. Jedoch legten sich meine Lippen sofort wieder, als ich daran dachte, dass er mich halbnackt gesehen hatte.

Nachdem ich meine Hose wieder angezogen hatte, band ich meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen. Ich hatte nähmlich keine Bürste dabei, also musste ich irgendwie mit meinen verwuschelten und wahrscheinlich verknoteten Haaren durchkommen. Zum Glück war das Badezimmer gleich nebenan, weshalb ich schnell dort rüber huschte und mich entsezt im Spiegel betrachtete. Meine Wimperntusche hatte sich auf meinen Wangen breit gemacht. Ich wusch mir das Gesicht und hatte glücklicherweise keine Make-up Reste von gestern auf meiner Haut liegen. Noch einmal atmete ich tief durch bis ich ungeschminkt durch die Tür hindurchging und langsam zur Küche trottete. Kyle und Simon lehnten sich an die Theken der Küche und unterhielten sich gemeinsam. Wie mir jetzt auch auffiel, hatten beide kein T-Shirt über. Warum nur musste mir das immer passieren? Natürlich, es war eigentlich ein Traum unter solchen Typen zu stehen, jedoch merkte ich schnell, dass das alles andere als gut war. Ich wusste nähmlich schon jetzt, dass ich sicherlich damit kämpfen müsste ihre Körper anzustarren.

Heavenly dreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt