Heavenly dream

25. Kapitel

Ich habe nicht immer die besten Idden, okay? Das weiss ich selber, aber trotzdem hielt ich es für nötig, auf das Fensterbrett zu steigen und nach oben zu klettern. Das war zumindest mein Plan. Ich hatte mich zum Fenster umgedreht, wie würde es denn bitte aussehen, wenn ich mich wieder zurück zu ihnen drehte und das Zimmer verliess? Scheisse, genau, deshalb machte ich das nicht.

Ich stieg erst mit dem einen, dann mit dem anderen Fuss auf das Fensterbrett. Wie es weiter gehen sollte, wusste ich nicht so recht. ,,Sky, lass das, oder willst du dich zu tote stürzen?'', hörte ich Noah hinter mir rufen, aber ich ignorierte es.

Grübelnd kniete ich mich nun auf das Fensterbrett. Ich musste einen Weg finden, wie ich nach oben kam. Da kam mir aber wieder der Abend in den Sinn, an dem ich das schon einmal getan hatte. Zuerst das eine Bein, dann das andere, genau! Also kletterte ich wieder auf den Fussboden zurück und machte genau das, was ich am letzten Abend schon getan hatte.

Und genau wie an dem Abend kam Noah auf mich zu und hielt mich an der Hüfte fest. Ich stand mit beiden Füssen auf dem schmalen Holzbrett an der Hauswand, während ich mich am Fensterbrett festklammerte. Mir war bewusst, wie nahe unsere Köpfe waren, weshalb ich mich ernsthaft zusammen reissen musste, um mich gut auf diese Situation zu konzentrieren.

,,Komm wieder rein Sky, das ist gefährlich'', meinte er und wollte mich rein ziehen, doch ich hielt stand und schob seine Hände weg. Doch er griff sofort wieder nach meiner Taille und schaute mir tief in die Augen. Diese wunderschönen braunen, vom rauchen leicht geröteten Augen machten mich wahnsinnig. Mein Herz schlug auf einmal doppelt so schnell wie vorhin. ,,Du wirst stürzen, wenn ich dich nicht halte, als stosse mich nicht noch einmal weg'' Seine Stimme war leise und ich spürte seinen heissen Atem auf meiner Nase. Er roch nach Marihuana, aber aus seinem Mund roch es irgendwie anders... besser.

,,Ich stehe auf dem Holzbrett und ich halte mich fest, das geht, danke'', argumentierte ich. Dieses Mal stiess ich seine Hände jedoch nicht weg, sondern lies sie auf meiner Hüfte ruhen, weil es irgendwie... beruhigend war, dass mich jemand festhielt, damit ich nicht stürzte. ,,Das Holzbrett kann jede Sekunden brechen. Es ist nicht sehr stabil. Und wenn du noch mit deinem ganzen Gewicht da drauf stehst, liegt deine Todeschance bei 90%''

Jetzt war ich noch mehr beruhigt, dass mich Noah festhielt. Dass das Brett aber jede Sekunde brechen konnte, beunruhigte mich aber so sehr, sodass es die Beruhigung wegen Noah überragte. 90% war eine verdammt hoche Zahl, das Risiko wollte ich ohne ihn nicht eingehen.

,,Hältst du mich wirklich gut fest?'', fragte ich leise. Er nickte zur Antwort und seine Mundwinkel hoben sich Millimeterweise. Vorsichtig klammerte ich mich an die Leiter. Dann setzte ich meine Füsse auf die erste Stufe der Treppe und kletterte langsam hoch. Noah folgte mir, er hat sich nähmlich ebenfalls auf das Fensterbrett gesetzt und hält sich an der Leiter fest.

,,Schöne Aussicht von hier...'', murmelte er, weshalb ich sofort stoppte und schnaubte. Ich wusste schon, dass mein Arsch auf der Höhe seines Kopfes war, aber konnte er sich diesen Kommentar nicht einfach für sich behalten. Ich schaute zu ihm hinunter, um ihm meine Meinung zu sagen.

Aber er starrte gar nicht auf meinen Arsch. Er hatte seinen Kopf nach hinten gedreht, damit er auf die Landschaft hinter uns sehen konnte. ,,Findest du nicht auch?'', fragte er, ohne seinen Blick davon abzuhalten. Ich kneifte meine Augen zusammen und schüttelte seufzend meinen Kopf, um mir selber klar zu machen, dass er damit nicht meinen Arsch meinte, sondern nur... die Landschaft. Nicht alle Jungs waren Schweine!

Als ich meine Augen wieder öffnete, schaute ich mich um. Vor uns, besser gesagt hinter uns, lag direkt die Strasse, dahinter aber ein riesengrosses Feld, das ganz hinten mit einem Wald endete. Ech unglaublich, dass mir das bis jetzt gar nicht bewusst war. ,,Ja, echt schön...'', murmelte ich nachdenklich.