22. Kapitel

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Ehrlich, manchmal wusste ich nicht, was in meinem Kopf vor sich ging!

Nach dem ich nach einigem Zögern zugesagt hatte und mich in den roten Pick-up gesetzt hatte, fragte ich mich, warum verdammt ich eingestiegen bin!?

Es war nähmlich nicht gerade so, dass ich und Noah die beste Beziehung zueinander hatten, auch nicht mehr die Schlechteste. Okay, vielleicht in unserem Haus hatten wir die schlechteste. Aber was soll ich dazu sagen? Es hat sich gebessert, wenigstens ein wenig.

Trotzdem war es... seltsam.

Versteht mich nicht falsch, bis jetzt war die Stmmung eigentlich ganz okay. Nun, das war eben das seltsame.

Als wir im Wendy's waren, sahen mich die Leute teils ziemlich geschockt und mit gerunzelter Stirn an. Man, wie sehr ich es hasste im Mittelpunkt zu stehen. Und vorallem mit einem hässlichen, blauen Auge.

Naja, und jetzt lagen wir beide nebeneinander auf dem Gepäckträger des Pick-ups. Unsere Füsse sind hochgelagert, während wir unsere beiden Burger und Pommes aus Wendy's verschlungen und dabei das wunderschöne Meer betrachteten.

Er ist auf einen nicht sehr bekannten Aussichtspunkt gefahren (jedenfalls mir unbekannten). Und es war wirklich schön hier oben. Wir parkten rückwärts auf dem Parkplatz, sodass wir über die hoche Klippe nacht unten sehen konnten.

,,Schmeckts dir?'', fragte Noah nach einer Weile. Ich schob mir meine Sonnenbrille, die wir vorhin auf einem Strassenmarkt für wenige Dollars gekauft hatten, auf meiner Nase zurecht, da sie mir runtergerutscht war und schloss meine Augen. Ich grummelte ein fröhliches ,,Mhm'', da ich selber gerade am essen war.

,,Besser als chinesisch, nicht?'', fragte er weiter. Daran zweifelte ich jedoch. Ich liebte chinesisch, vorallem die Frühlingsrollen!

,,Mhmmm... gleichstand'' Ich schluckte meinen bissen hinunter, bevor ich mir ein Pommes in meinen Mund stopfte.

,,Gleichstand? Das kann doch nicht dein ernst sein'', meinte er empört und setzte sich hoch. Auch wenn ich meine Augen geschlossen hatte, konnte ich seine Bewegung durch das rütteln des Wagens warnehmen. Ausserdem verdeckte er mir somit die Sonne, weshalb ich meine Augen einen Spalt breit öffnete.

,,Du sitzt mir vor der Sonne Noah'', meckerte ich.

,,Okay'' Er schob seine Sonnenbrille hoch und biss wieder in seinen Burger, während er verträumt mit seinem Ellbogen auf dem Knie gestützt in die Ferne schaute.

,,Es wäre nett von dir, wenn du mir die Sicht auf die Sonne nicht versperren würdest'', meckerte ich weiter und fummelte mit meiner freien Hand vor seinem Gesicht herum. Ich hoffte, dass ich ihn so wegwischen konnte, aber war ja klar, dass das nur in meiner Fantasie ging.

,,Okay'' Ein leichtes Grinsen umschlung seine Lippen und er blickte kurz zu mir runter.

Ich wusste, dass er mich blos provozieren wollte, und genau das schaffte er leider. Ich seufzte. ,,Ach, vergiss es. Es hat keinen Sinn mit dir zu diskutieren'' Mit diesen Worten schloss ich wieder meine Augen und hörte den Vögeln beim zwitschern und den Wellen beim brechen zu.

Überraschenderweise lies Noah sich nach ein paar Minuten wieder neben mich sinken, sodass die grelle Nachmittagssonne auf mich hinunter strahlte.

,,Dein Bruder kann manchmal echt nervig sein, besonders heute'' Ich hatte schon fast vergessen, warum wir eigentlich hier waren, aber war ja klar, dass mich Noah daran erinnern musste. Sofort legte sich meine fröhliche Laune wieder und die schlechte kam zurück. Erstaunlich wie schnell sich Gefühle ändern konnten.

,,Erinnere mich blos nicht dran'', murmelte ich, kaum hörbar. Anscheinend hörte er mich nicht oder er wollte mich blos ärgern, jedenfalls redete er weiter. ,,David ist eben... speziell. Das sind blos seine Beschützerinstinkte. Nimm ihn blos nicht zu ernst, wenn er so red-''

Heavenly dreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt