Heavenly dream

19. Kapitel

,,Die Anderen waren besetzt'', meinte er kurzerhand.

,,Hast du es den wirklich bei allen versucht? Auch bei Roxän?'', fragte ich misstrauisch. Ich hätte es doch gemerkt, wenn er Roxän angerufen hätte. Ich war schliesslich die ganze Zeit über an ihrer Seite.

,,Ähm nein... sie nicht'', sagte er zögernd.

,,Warum nicht?''

,,Weil ich nicht wollte, dass sie extra hierher fahren musste.'', meinte er nach einer Weile grinsend.

,,Achso und da dachtest du, bei mir wäre das egal?''

,,Japs''

,,Vielen Dank aber auch'', murmelte ich mürrisch und setzte mich auf den immernoch offenen Kofferraum meines Schrottkarrens. Heute war wieder einmal ein warmer Sonnentag. Das merkte ich daran, dass das schwarze Metal, auf das ich mich setzte, verdammt erhitzt war. Ich sprang schnell auf und rieb mir an meinen nun schmerzenden und nackten Oberschenkel.

,,Och herje, hat sich die kleine Skylynn etwa verbrannt?'', fragte Noah kindlich und mit einem Schmollmund um seine Lippen. Er setzte sich vor mich in meinen Kofferraum hin. Seine Shorts waren Knielang, weshalb er die Hitze nur dämpfend auf seiner Haut spürte.

,,Ich bin nicht klein! Und das weisst du'', zischte ich wütend. Auch wenn es gar nicht so schlimm war, wurde ich augenblicklich wütend. Für mich war das eine typische Anmerkung auf meine Grösse, und das mochte ich wirklich nicht.

,,Hey, das hab ich doch nicht böse gemeint'', sagte er überrascht. ,,Ich als Mädchen wäre glücklich, so schöne lange Beine zu haben'' Dabei musterte er anerkennend meine präsentierten Beine. Ich verdrehte meine Augen, bevor ich mich neben ihn niederlies. Darauf zu achten, dass ich aus meinen Fehlern gelernt hatte und nun meine Hände unter meinen Po platzierte, damit ich mich nicht wieder verbrannte. Unsere Schultern und Arme berührten sich, da es nur sehr wenig Platz im Kofferraum gab.

,,Kannst du möglicherweise etwas rutschen?''

,,Natürlich kann ich das'', sagte er, machte jedoch keine Anstalten dazu, sich irgendwie zu rühren.

,,Noah?''

,,Ja?''

,,Bewegst du jetzt bitte endlich deinen fetten Arsch auf die Seite?''

,,Ich habe keinen fetten Arsch'' Und ja, er stand auf, legte seine Hände auf seinen Arsch und musterte ihn mit gerunzelter Stirn, während ich mir ein Lachen verkneifen musste.

,,Also ich finde ihn nicht fett'', meinte er schliesslich schulterzuckend und grinste ein wenig, was mich noch mehr lachen lies.

,,Schwing deinen Arsch aus meinem Blickfeld!'', lachte ich. Er schwang ihn wortwörtlich auf die andere Seite. Es sah ziemlich bekloppt aus, wenn ich ehrlich war, weshalb ich noch mehr lachen musste als zuvor schon. Ich hatte nicht gewusst, dass es mit ihm auch lustig sein konnte.

,,Du bist doch verrückt!'', bemerkte ich und grinste ihn an.

,,Eh Leute? Ich will euch ja wirklich nicht bei eurer 'Nicht-streiten-Zeit' stören, aber ich bin fertig mit dem Tank, also verschwinde ich mal. Heute Abend werde ich da sein'', hörte ich plötzlich Kyle sprechen. Ich stand auf und blickte zu Kyle's Wagen hinüber, das bereits gestartet wurde. Kurz darauf fuhr er schnell los.

,,Wow, das war mal eine nette Verabschiedung'', bemerkte ich trocken und grinste, als ich sah, wie sich Noah in meinem Kofferraum breit machte.

,,Steh auf, wir müssen zurück'', sagte ich und stieg in der Fahrerseite ein. Ich blickte durch den Rückspiegel und konnte nicht glauben, was ich da gerade zu Gesicht bekam. Noah kletterte vom Kofferraum über die hinteren Plätze nach vorne auf den Beifahrersitz. Und um genau zu beschreiben, wie das gerade aussah, konnte man ihn mit einem 10-jährigen Jungen vergleichen.