42. Kapitel

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Wie schon auf der Party ignorierte mich Roxän ebenfalls im Auto und Zuhause, doch ich ignorierte es erstmals. Mir war klar, dass ich sie bald darauf ansprechen sollte, doch jetzt wollte ich mir diesen Abend nicht von ihr versauen lassen.

Kaum stand der Wagen still, steig ich schnell aus und verschwand in mein Zimmer, wo ich mein Pyjama anzog. Ich wollte ihr nicht die Chance geben, mich heute noch anzusprechen.
Kaum als ich bereit fürs Bett das Badezimmer verliess, wurde ich plötzlich an meinem Handgelenk gerissen und an einen warmen Körper gezogen. Durch dieses nicht ersehende Ereignis stolperte ich, sodass ich mit meinem Gesicht auf ein warmes Bett fiel, das sogar noch bequemer als meines war.

Hinter mir hörte ich ein raues, leises Lachen. Ich erhob mich und sah zu Noah hinauf, der nun dicht grinsend vor mir stand. Er liess sich neben mir auf sein Bett sinken und legte sich hin, doch schaute mich immernoch aus seinen zwei warmen Augen aus an.

Da ich diesen Abend sowiso genug offensichtlich zu ihm war und ich diesen ruhigen Moment hier gerade wirklich mochte, legte ich mich neben Noah auf den Bauch und strich mit meinem Finger über seine warme Wange. Anstatt dass er mich wie gedacht blöd angrinste, zog er meinen Oberkörper auf seinen und küsste mich sanft auf die Lippen.

Bevor ich überhaupt erwidern konnte, löste er sich müde lächelnd von mir und schloss seine Augen. Bald daraufhin schloss auch ich meine Augen und schlief ein.

Obwohl ich bereits schon einmal in Noahs Bett geschlafen hatte, und ich es sehr genossen hatte, fühlte sich das aufwachen mit ihm neben mir liegend tausend Mal besser an. Heute Nacht hatte ich geschlafen wie ein Stein, und wie ich gerade feststellte, war der Grund dafür der, dass ich mich fest an Noah gekuschelt hatte und er seinen Kopf in meinem Nacken vergraben hatte.

Auch wenn das vielleicht Konsequenten mit sich bringen konnte, und ich wusste, dass es das würde, blieb ich einfach liegen und polsterte meinen Kopf neu auf Noahs Brust. Sein gleichmässiger, warmer Atem in meinem Nacken bereitete mir Gänsehaut auf dem ganzen Körper vor, doch es war weder unbehaglich noch nervig. Wohlhabend und angenehm traf es wohl eher.

Ich nahm plötzlich ein leises Knurren an meinem Nacken wahr. ,,Ich weiss, dass du wach bist.'' Er hob seinen Kopf, wobei mich die angenehme Wärme im Nacken sofort verliess, und grinste müde auf mich hinunter. Ich hob ebenfalls meinen Kopf von seiner Brust hoch, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Ich stützte mich mit meinen Ellebogen neben ihm auf dem Bett auf und musterte kurz sein Gesicht. Seine Haare fielen ihm platt über die Stirn, wobei ich den Drang verspürte, ihm durch die Haare zu wuscheln. Er tat es jedoch selber, bevor ich überhaupt die Chance dazu hatte.

Er seufzte und schaute mich wieder an. Nach einer Weile sagte er dann schmunzelnd: ,,Ich geniesse wahrhaftig die Zeit mit dir.'' Etwas verwirrt, aber trotzdem nervös über seine Worte runzelte ich die Stirn. Jedoch entschied ich mich dazu, einfach was passendes dazu zu sagen. ,,Ach ja? Wie kommt das den so plötzlich?'' Als ich nun Noahs verwirrtes Gesicht in Visir nahm, merkte ich, dass meine Worte wohl doch nicht so passend waren, wie ich dachte.

,,Wie meinst du das?''

Jetzt seufzte ich und versuchte, ihm meine Worte zu erläutern. ,,Na ja, du weisst doch noch, dass du mich am Anfang nicht leiden konntest, wegen einer Sache mit meiner Schwester, wovon ich immernoch keine Ahnung habe...'' Zum Schluss stoppte ich mit meinen Worten, als mir klar wurde, was ich da gerade gesagt hatte. Die beiden hatten es immernoch nicht übers Herz gebracht, mir die vorgefallene Sache zwischen den Beiden zu erklären, und inner dieser ganzen Noah-Sache, hatte ich das Ganze wohl so weit nach hinten geschoben, dass ich es vergessen hatte.

Leicht genervt darüber, dass ich dieses Thema angesprochen hatte, meinte er: ,,Das hab ich dir doch schon einmal erklärt...'' Ich setzte mich auf und schaute mit gerunzelter Stirn auf ihn hinunter. ,,Nein, hast du nicht! Warum lügst du mich an? Kannst du es mir immernoch nicht sagen?'' Die Tatsache, dass er mir den Grund nicht sagen wollte, machte mich verrückt. Was war so schlimm dabei?

Heavenly dreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt