3. Der mysteriöse Junge

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Luhan senkte seinen Kopf, kniff seine Augen fest zu, und drückte seinen Hasen näher an sich. Seine Vergangenheit kam wieder hoch.
Auch die anderen sahen erschrocken auf. Sie waren sowas zwar gewohnt, aber nicht so extrem.

"Der neue macht mir jetzt noch mehr Angst...", murmelte Minseok leise.

Nun konnte man laute schreie hören.

"Oh Gott... was wenn er jemanden gerade umbringt?"

"Dann kommen wir hier vielleicht raus.", scherzte Chen.

"Chen. Das ist nicht der richtige Moment.", sagte Suho ernst.

Baekhyun nickte "Immerhin könnte es auch sein, dass er einfach hier rein läuft mit einem Gewähr und uns alle ein Loch ins Hirn schießt. Oder er hat eine Bombe und dann fliegt alles hier in die Luft. Vielleicht ist er nicht alleine und dann kümmern sich seine Kumpels um uns. Oder-",

Bevor Baekhyun weiter reden konnte wurde er von Suho unterbrochen.
"Baekhyun! Du machst alles nur schlimmer!"

"Ich wollte doch nur die realistischen Möglichkeiten aufzählen, damit ihr alle gefasst seid, was auf euch möglicherweise zukommen könnte.", meinte er nun etwas beleidigt.

Nun war es wieder still im Raum. Das einzige was man hören konnte, waren die Schreie und die lauten Geräusche.
Luhan wurde das alles zu viel. Es erinnerte ihn zu sehr an seine Vergangenheit. Er würde alles dafür geben seine Vergangenheit vergessen zu können.
Er fing an leise zu wimmern.
Sofort stand Suho auf, stieß Chen weg von Luhan, damit er sich neben diesen setzen konnte und versuchen konnte ihn zu beruhigen.

Nach wenigen Minuten konnte man Polizeisirenen wahrnehmen.

"Wow... Das passiert auch zum ersten mal. Ich will echt wissen wer dieser Junge ist, dass nicht mal die Betreuer es hinbekommen ihn zu fixieren und ein Beruhigungsmittel zu geben...", meinte Chen sichtlich erstaunt.

"Chen, ich bin mir sicher, dass du ihn nicht kennenlernen willst, sonst sieht dein Kopf die Welt von unten.", sagte Baekhyun daraufhin.

Verwirrt schaute Chen ihn an. "Hä? Was meinst du damit?"

Bevor Baekhyun jedoch antworten konnte, ergriff Suho das Wort.
"Lasst uns in den Essraum. Da sind wir weiter weg von dem Geschehen."

Sofort standen alle auf und verließen den Fernsehraum. Im Flur konnte man die Schreie genau hören.

"Verdammt! Ihr scheiß hobbylosen Pissed! Lasst mich los, oder wollt ihr draufgehen?!
Huh?! Habt ihr kein fucking Hirn, oder was ist falsch bei euch?! Lasst mich endlich LOS!!"

Alle eilten so schnell wie möglich in den Essraum, um die Schreie nicht mehr hören zu müssen.
Tatsächlich war es im Essraum leiser. Man konnte zwar immer noch etwas hören, aber verstehen konnte man es auf jeden Fall nicht.

Erleichtert atmeten alle erst mal aus, als jeder sich auf einen Stuhl niederließ.

"Ich will schlafen. Bin müde.", murmelte Chanyeol und legte seinen Kopf auf den Tisch.

"Du Baby, du musst noch warten. Vielleicht werden wir heute sogar gar nicht schlafen können.", sagte Baekhyun zu ihm und fuhr mit seiner Hand durch seine weiche braune Haare.

Baekhyun hatte womöglich recht. Es sah nicht so aus, als würden die 9 Jugendliche heute noch schlaf bekommen.

-

Inzwischen war es 3 Uhr morgens und es kehrte langsam ruhe ein. Es waren nur noch die Betreuer zu hören, die noch am aufräumen waren.
Die anderen haben sich inzwischen auf den Weg in ihre Zimmer gemacht, um dort endlich ein wenig schlaf zu bekommen.

Luhan war alleine in einem 2er Zimmer. Sobald eine neue Aufnahme kommen würde, würde diese dann zu ihm ins Zimmer kommen.
Er wollte jedoch keinen Zimmerpartner, auch wenn er alleine Angst hatte, hatte er noch mehr angst davor mit einem Fremden in einem Zimmer zu sein, und man weiß ja nie, wie dieser ist.

Am nächsten morgen trafen sich alle um 9 Uhr zum Frühstück.

"Morgen.", murmelte ein verschlafener Chen und setzte sich hin.
Er bekam keine Antwort, da die anderen noch halb schliefen.

Plötzlich klingelte es und die Betreuer standen auf, verließen den Raum und machte hinter sich die Türe zu.
Gespannt was los war, stand ein hellwacher Chen auf und öffnete leise und langsam die Türe und spickte auf den Flur.

Da stand dieser Junge. Chen konnte jedoch nur seinen Rücken sehen.
Dort waren auch die Betreuer, eine Frau und ein Mann. Anscheinend seine Eltern. So lief es hier nämlich ab. Wenn die Krise wieder gehen durfte, mussten die Eltern zum abholen kommen.
Allerdings sahen die Eltern nicht gerade glücklich aus, ihren Sohn wieder zu sehen.
Chen konnte alles genau hören und sehen.

"Nein! Wir wollen ihn nicht mehr! Er ist nicht mehr unser Sohn!", sagte die Mutter streng.

"Dann wird er hier bleiben müssen, bis wir eine Wohngruppe für ihn gefunden haben.", meinte einer der Betreuer.

"Das ist mir egal. Hauptsache ich muss ihn nicht mehr sehen!" Der Junge stand dort emotionslos mit verschränkten Armen, schaute auf den Boden und sagte nichts. "Wir werden jetzt gehen." Die Frau packte ihren Mann am Arm, welcher offensichtlich anders über seinen Sohn dachte und ihn wahrscheinlich mit nehmen wollte. Dann verschwanden beide.

"Also Sehun, du hast gehört, du wirst noch hier bleiben müssen, bis wir eine Wohngruppe für dich gefunden haben.", sagte der Betreuer.

Schnell sprang Chen zurück in den Essraum, schloss die Tür hinter sich und setzte sich wieder hin.

"Und?", fragten alle und schauten ihn gespannt und erwartungsvoll an.

"Also", sagte Chen und fing an zu grinsen. "Er heißt Sehun. Seine Eltern waren hier und hätten ihn eigentlich abholen sollen, aber sie wollen ihn nicht mehr, weshalb er hier bleibt, bis er in eine Wohngruppe kommt."

Bevor die anderen etwas sagen konnten, wurde die Tür geöffnet und der Betreuer kam rein und hinter ihm der Junge.

Different | HunHanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt