Different | HunHan

24. Caught in a lie

"Danke.", flüsterte ich, ehe ich mich wieder von ihm löste und das Zimmer verließ um ins Bad zu gelangen.

Dort duschte ich erstmal. Mir war es ziemlich egal wie viel Uhr es war.
Ich musste weg von Luhan um über alles nachzudenken.

Zuerst hatte ich diesen komischen Traum und dann sprang ich auf ihn. Einfach so. Ich wusste nicht mal wie es so weit kommen konnte. Es passierte einfach. Wie als hätte mich jemand anderes unter Kontrolle gehabt.

Frustriert zog ich an meinen Haaren
Was war bloß los mit mir?
Würde ich jetzt komplett verrückt werden?

-

Es war bereits 8 Uhr, weshalb die meisten schon am Tisch saßen und anfingen zu essen.

Nach dem Duschen bin ich nicht mehr in mein Zimmer gegangen.
Ich konnte Luhan nicht mehr in die Augen sehen.
Er war wohl auch ziemlich verwirrt und fragte sich bestimmt was mit mir los war.
Genau das fragte ich mich auch. Ich wusste nicht was mit mir los war. Zurzeit war alles ein wenig zu viel.
Ich durfte jetzt nicht schwach rüberkommen.

Nacheinander kamen die anderen und setzten sich irgendwo hin.
Luhan setzte sich weit weg von mir, was ich verstehen konnte.
Trotzdem schaute ich während dem Essen immer wieder mal zu ihm, um sicher zu gehen, dass er in Ordnung war.

-

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer und setzt mich dort auf mein Bett. Luhan lag in seinem Bett auf der anderen Seite, weshalb ich sein Gesicht nicht sehen konnte.

"Hey ähm... Ich wollte nochmal Danke sagen, für das was du für mich getan hast..", sagte ich etwas verlegen.
Er drehte sich nicht um, sondern nickte einfach nur.

Nach einer Stunde nichts tun und einfach nur im Bett liegen, stand ich auf und wollte schauen, was die anderen so machten. Luhan lag immer noch in seinem Bett und las ein Buch.

Bevor ich die Tür öffnete warf ich nochmal ein Blick zu Luhan. Ein roter Fleck war auf seiner weißen Bettdecke, welcher gestern noch nicht da war.
Neugierig lief ich zu seinem Bett. Erschrocken legte er sein Buch zur Seite und schaute mich etwas ängstlich an.
Ich jedoch ignorierte dies, griff nach seiner Decke und schob sie zur Seite.
Das Bettlaken hatte mehrere rote Flecken.

Geschockt sah er mich an, als ich nach seinem Arm griff und ohne ein Wort seinen Ärmel hochzog.
Was ich sah ließ mich erstarren.
Überall auf seinen Armen waren frische, tiefe Wunden.

Entsetzt sah ich ihn an. Er wollte sich von meinem Griff befreien, doch ich drückte nur noch fester zu, weshalb er vor Schmerz sein Gesicht verzog und zu Boden blickte.

"Du hast versprochen es nicht mehr zu machen!"

Nun sah er mich hilflos an "I-ich wollte doch nur, d-dass du damit aufhörst. Für mich ist es eh schon zu spät...", wimmerte er leise.

"Wieso interessiert es dich überhaupt?!", schrie ich ihn an. Aus irgendeinem Grund war ich richtig wütend.

"Verdammt ich weiß es nicht!", schrie er plötzlich zurück. Das war das erste mal, dass ich Luhan schreien sah.
Dann fing er auf einmal an zu schluchzen und unzählige Tränen verließen seine Augen.

Etwas überfordert mit der ganzen Situation, nahm ich ihn einfach, ohne weiter darüber nachzudenken, in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken.

"Hast du schon mal jemanden über deine Vergangenheit erzählt?", fragte ich ihn leise.

"Nein... nicht wirklich.", antwortete er leise nach einiger Zeit.

Ich lies ihn los und setzte mich neben ihm aufs Bett und schaute ihn fragend an. "Wenn du willst, kannst du es mir erzählen."
Kurz schaute er mich mit großen Augen an, überlegte und nickte dann.