30. I'll protect you

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"Der, d-der mich v-vergewaltigt h-hat", sagte er mit brüchiger Stimme.

Sofort sprang ich auf und lief zu ihm. "Der neue ist der, der dich-", ich hielt inne, bevor ich das Wort aussprach. Er nickte bloß und schien sich zusammen zu reißen, um nicht gleich los zu weinen.

Ohne zu zögern schlug ich die Bettdecke zur Seite und legte mich neben ihm. Ich nahm ihn in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken.
Ich spürte, wie mein T-Shirt langsam nass wurde.
"Ssh.", versuchte ich ihn zu beruhigen, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte.

Nach gefühlten Stunden, in denen ich ihn versucht hatte zu beruhigen, wurde er endlich ruhiger. Er hörte auf zu weinen und langsam fing er an ruhig und gleichmäßig zu atmen.
Ich drückte ihn ein wenig von mir, um sein Gesicht sehen zu können.
Es war total verheult, aber er schien endlich zu schlafen.
Ich seufzte noch einmal leise, ging sicher, dass er sicher in meinen Armen war, wo ihm niemand etwas antun konnte, ehe ich auch meine Augen schloss.

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Als ich meine Augen langsam öffnete, blickte ich in ein anderes Augenpaar, welches nur wenige Zentimeter von mir entfernt war.
Luhan blickte nach mehreren Sekunden weg, als er realisierte, dass ich zurück starrte.
"Wir sollten frühstücken gehen.", sagte ich, da es offensichtlich war, dass die Situation für Luhan sehr unangenehm war.
Ich bereute es jedoch sofort, als sich sein ganzer Körper verspannte und er wieder ängstlich wurde.
"Keine Sorge, ich beschütze dich.", flüsterte ich in sein Ohr, ehe ich aufstand und ins Bad verschwand, um mich umzuziehen.

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Als ich fertig war und zurück ins Zimmer ging, musste ich feststellen, dass Luhan nicht mehr da war.
Ich dachte er würde sich nicht alleine zu den anderen trauen, da dieser Jackson da war, aber jetzt war er doch schon alleine hingegangen.

Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich in den Essraum und setzte mich neben Suho.
Ich schaute nach Luhan, doch er war nicht da.
Zum Glück war Jackson da, das hieß schon mal, dass Luhan nicht mit ihm war.
Dennoch machte ich mir Sorgen. Wo war er?

Ich beugte mich leicht zu Suho. "War Luhan hier?", flüsterte ich leise, da Jackson noch nicht zu wissen schien, dass Luhan auch Patient hier war.
Suho schüttelte den Kopf und wollte noch etwas sagen, jedoch stand ich sofort auf und rannte zurück in unser Zimmer.

Er war immer noch nicht da.
Verzweifelt schaute ich mich um.
Sein Hase lag nicht mehr auf seinem Bett.
"Verdammt, wo bist du?!", schrie ich verzweifelt und schlug die Tür hinter mir zu, als ich das Zimmer verließ.
Ich musste ihn sofort finden. Er war irgendwo alleine mit seinen Klingen.

Ich suchte die ganze Psychiatrie ab, dabei merkte ich gar nicht wie mir ein paar Tränen die Wangen hinunter flossen.

Nachdem ich aus der Puste war, lehnte ich mich an die Tür vom Bad und versuchte mich zu beruhigen.

Wo war er?

Ich musste ihn so schnell wie möglich finden.
Ich wollte doch nicht noch mal jemanden im Stich lassen.
Kraftlos ließ ich mich an der Tür hinuntergleiten und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
Plötzlich fiel mir ein, dass ich es ihm versprochen hatte. Ich hatte ihm versprochen, ihn zu beschützen.
Genau das musste ich jetzt auch tun!

Schnell sprang ich auf und ging ins Bad, öffnete die Tür zum Putzraum und dann die Tür zum Treppenhaus.
Ich rannte raus und fing an nach ihm zu suchen.
Ich suchte zu erst um das Gebäude, falls er noch in der nähe war.

Als ich ihn jedoch nicht fand, warf ich meinen Kopf verzweifelt nach hinten und schrie in den Himmel.
Gerade als ich meinen Kopf wieder zurecht rückte, sah ich eine kleine Gestalt auf dem Dach des hohen Psychiatrie Gebäude.

Different | HunHanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt