14. Mission: Protect

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Sehun pov

Ich starrte Luhan immer noch an, während er schlief. Wieso sah er Jimin so ähnlich. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis ihn zu beschützen. Wenn ich schon nicht meinen Bruder beschützen konnte, dann doch wenigstens ihn. Ich kannte ihn aber noch nicht mal. Doch das wollte ich ändern.
Luhan hatte irgendetwas mysteriöses. Ich wollte ihn unbedingt besser kennenlernen und das tun, wozu ich früher nicht in der Lage war - ihn beschützen.

Natürlich wollte ich das hauptsächlich, weil er meinem Bruder so ähnlich war. Es war, wie als wäre er Jimin und ich hätte eine zweite Chance verdient, aber dieses mal müsste ich ihn auch wirklich beschützen, damit sowas nicht noch mal passieren konnte.

Er war meinem Bruder so ähnlich, dass ich nicht anders konnte.

Das war jetzt meine Mission und diesmal würde ich nicht scheitern.
-

Gerade war es 13 Uhr und wir alle setzten uns hin und warteten auf das Mittagessen. Plötzlich kam Kai rein und setzte sich weit weg von mir.
Er sah nicht gerade sehr gut aus. Überall im Gesicht hatte er Wunden, sein Auge war angeschwollen und um seine Nase war ein Verband.

Bevor ich mit essen anfangen konnte, kam plötzlich mein Therapeut rein und kam auf mich zu.

"Können wir kurz miteinander reden?" fragte er mich und ich nickte daraufhin.

Wir betraten sein Büro und ich setzte mich gegenüber von ihm.

"Also... es ist so, dass wir etliche Wohngruppen gefragt haben, ob sie dich aufnehmen würden. Jedoch wollte keine dich nehmen. Jetzt habe ich allerdings endlich eine Wohngruppe gefunden, die sich bereiterklärt dich zu nehmen." lächelte er mich an.

Was? Wieso? Wieso jetzt? Ich hatte doch eine Mission. Ich wollte nicht wieder alles zerstören. Ich konnte dort einfach nicht hin. Außerdem wollte ich das nicht mal.

Wer würde dann auf Jimi-... Luhan aufpassen?
Wer würde dafür sorgen, dass er sich nicht mehr selbstverletzte und vor allem, wer würde dafür sorgen, dass er nicht so endete wie mein Bruder?

Niemand.

Nur ich wusste, was im schlimmsten Fall mit Luhan passieren könnte.

"Du wirst noch heute entlassen. Pack also deine Sachen, bald kommt jemand und holt dich ab."

Noch bevor er aufstehen konnte, schlug ich meine Hand auf den Tisch.
"Ich will aber nicht in eine Wohngruppe.", presste ich durch zusammengepresste Zähne hervor.

Sein lächeln, welches nicht mal echt war verschwand. "Du brauchst das aber. Alles andere hilft dir nicht. Du wirst dort hin müssen.", sagte er kalt und stand auf.

"Nein, verdammt nochmal!", schrie ich und warf den Tisch um.
Geschockt schaute mich mein Therapeut Herr Min an und umklammerte sein Klemmbrett.

"S-sehun... so machst du alles nur noch schlimmer. Du brauchst das echt. Eine Wohngruppe ist das einzige was dir noch helfen kann.", meinte er und versuchte wieder Selbstbewusst zu wirken.

"Sie kennen mich verdammt nochmal nicht! Sie wissen nicht was ich durch machen musste! Und jetzt behaupten sie, dass ich so gestört bin, dass ich in eine Wohngruppe muss?!" Nun stand ich auch auf und ballte meine Hände zu Fäusten. "Wissen sie was, sie sind hier gut aufgehoben. Denn genau hier gehören sie hin!", schrie ich und rannte dann aus dem Raum und direkt in mein Zimmer.

Dort lies ich mich auf mein Bett nieder und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen.

Alles war scheiße.

Ich wusste nicht mal, wieso ich so ausgerastet bin. Natürlich wollte ich nicht in eine Wohngruppe, aber das war doch noch lange kein Grund so auszurasten.

Luhan war der Hauptgrund.
Nur weil er meinem Bruder so ähnlich war und ich das Bedürfnis hatte ihn deswegen zu beschützen.

Verrückt. Anscheinend gehörte ich hier wirklich hin.

Meine Augen wurden glasig. "Jimin...", schluchzte ich leise in mein Kissen. "Es tut mir so leid... Es ist alles meine Schuld..."

"Alles in Ordnung?", fragte mich plötzlich zögernd eine Stimme.

Different | HunHanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt