Die Luke im Boden

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Als ich erwachte, war es bereits dunkel geworden und ich fuhr erschrocken auf, da dies bedeutete, dass ich den halben Tag verschlafen hatte. Schon wieder, langsam bezweifelte ich, ob ich diese Ausgrabung in wachem Zustand erleben würde. Ich stand schnell auf sah mich in meinem Zimmer um und konnte nichts Verräterisches entdecken. War jemand hier gewesen?

Ich griff mir meine Krücke, welche ich achtlos vor mein Bett hatte fallen lassen und stolperte nach draußen. Die kühle Nachtluft tat mir gut und beruhigte mich auch ein wenig. Ich ging zum Gemeinschaftscontainer, denn dort sah ich noch Licht brennen. Eigentlich erwartete ich dort Lukas zu treffen, wurde jedoch enttäuscht, denn Paul und Fred saßen am Tisch und spielten Schach. Paul sprang auf, als ich den Raum betrat, und half mir mich zu setzen, was mir zeigte, dass Lukas ihm wohl gesagt hatte, was mit mir war.

„Wie geht es dir? Besser? Keine Nachwirkungen?"

Auch Fred spähte aufmerksam zu mir herüber, fragend im Blick, ob mir wohl so Übel wie letztens war. Ich lächelte beide an, so gut ich es eben konnte. Wie viel wussten die beiden wohl? Besonders Paul?

„Ja, es geht schon. Was macht ihr beide denn noch auf?"

Paul setzte sich wieder.

„Naja, wir warten, dass du aufwachst."

Ich sah ihn ungläubig an, doch er schien es wirklich ernst zu nehmen.

„Doch wirklich! Lukas hat gesagt, man hat dich betäubt und wir sollen gut auf dich achtgeben. Wenn du aufwachst, sollen wir dir sagen, du sollst nicht gleich wieder so viel arbeiten, sondern mindestens einen Tag ausruhen."

„Wo ist Lukas?"

„Weg!"

„Wie, weg?"

„Na, er ist mit Elfriede und Elizabeth und einem deiner Bodyguards weggefahren. Mehr wissen wir doch auch nicht. Nur das die beiden Damen nicht eben glücklich über diese Fahrt aussahen. Machten ein Gesicht, als würden sie zur Schlachtbank gefahren. Sag du uns lieber, was los war? Wer hat dich denn Schach Matt gesetzt?"

Ich lies mich fassungslos auf einen Stuhl fallen.

„Wenn ich das wüsste! Hat er gesagt, wann er wieder kommt?"

„Nein, aber wir nehmen doch stark an, Morgen. Wir beginnen, denn Raum, denn du uns so netterweise offeriert hast, freizulegen. Da will er sicher dabei sein. Er als Grabungsleiter!"

„Sicher! Ist noch Kaffee da?"

Fred drehte sich mitsamt dem Stuhl um und reichte mir eine Tasse.

„Ist aber nur noch lauwarm, soll ich ihn dir in die Mikrowelle stellen?"

Ich griff nach der Tasse und trank.

„Nein, danke, geht auch so."

Fred sah mich mit skeptisch, leicht angeekelten Blick an.

„Kalter Kaffee, Dr. Keller, meine Meinung sinkt."

Ich lachte. Das tat gut, da mir mein Magen so wieso schon wieder übel mitspielte. Warum war er fort, ohne mir eine Nachricht zu hinter lassen? Wann kam er wieder? Was machte er mit den beiden? Wieder Fragen, noch immer mehr Fragen, das nahm kein Ende. Mein armes Hirn zermarterte sich schon wieder und fuhr dabei mit meinem zerbeulten Magen schlitten. Nicht sehr angenehm!

„Schmeckt doch gleich."

„Wie kannst du nur."

Ich wurde wieder Müde, trotz des Kaffees, wahrscheinlich noch Nachwirkungen des Mittels.

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