Dr. Kleist

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Kapitel 3

Am nächsten Morgen, ging es mir richtig gut. Ich hatte ausnahmsweise einmal wirklich gut und tief geschlafen, ohne einen Tropfen Alkohol. Ich trank gerade meinen Kaffee und sprach mit Paul und Elfriede, als Markus ganz aufgeregt in den Container kam.

„Ich klopfe nun schon seit fünf Minuten bei Dr. Kleis an den Wohncontainer. Er macht einfach nicht auf.“

„Vielleicht ist er ja gar nicht drin!“

Pauls Sarkasmus war manchmal wirklich ein wenig fehl am Platz. Ich sah ihn böse an, Markus war so schon sehr leicht Nervös, Paul musste das nicht noch verschlimmern durch seine Art zu reden was ihm gerade einfiel, ohne Nachzudenken, was er damit bei anderen anrichten konnte. Glücklicherweise reagierte Markus diesmal überhaupt nicht auf ihn, sondern sah nur mich Hilfe suchend an.

„Hast du im Großen Zelt nachgesehen? Er hat doch in den letzten Tagen Bodenproben entnommen. Vielleicht macht er das heute auch?“

„Nein, da war ich doch schon. Ich sollte ihm ja dabei helfen und schon vor einer halben Stunde da sein. Er ist aber nicht gekommen. Da bin ich zu seinem Container, aber er macht nicht auf.“

„Hast du Lukas gefragt, ob er weg wollte?“

„Der war ja auch im Zelt. Er hat mich zu seinem Container geschickt um nachzusehen, ob er verschlafen hat.“

Ja, jetzt wurden wir auch beunruhigt. Wir standen auf und gingen ihm suchen helfen. Ich ging mit Elfriede zum Arbeitsraum hinüber, wo seine Proben lagerten. Vielleicht wertete er seine Arbeit aus und hatte Markus darüber ganz vergessen. Aber der Raum war dunkel und leer. Wir sahen im Lager nach, aber auch dort war niemand. Elfriede sah in die Fächer mit den Probenkoffern.

„Margie, sieh mal. Der Probenkoffer von Kleis fehlt. Vielleicht ist er doch weggefahren. Es könnte doch sein, das er sie persönlich zum Institut bringt, wo sie analysiert werden.“

„Ja, das würde zu ihm passen. Er hat die Sachen immer gerne schon gestern fertig.“

Wir lächelten uns an. Dr. Kleis war ein Eigenbrötler. Es hatte niemand wirklich guten Kontakt zu ihm. Außer Frau Münthing. Ich erinnerte mich, dass sie ab und zu miteinander geredet hatten. Wir gingen hinüber zum Zelt, um nachzusehen ob ihn die anderen gefunden oder etwas von ihm gehört hatten. Auf dem Weg dorthin sahen wir Paul mit einer Brechstange in Richtung Wohncontainer gehen. Wir sahen uns skeptisch an und beschlossen ihm lieber nachzugehen. Lukas und Markus standen vor Dr. Kleis Wohncontainer und warteten schon auf ihn.

„Was habt ihr denn vor?“

Ich sah Sie entsetzt an, denn eigentlich war ihr Vorhaben sehr deutlich. Sie begannen schon die richtige Position für die Brechstange auszuprobieren.

„Aufbrechen! Markus hat jemanden durch das Fenster in seinem Bett liegen sehen. Wer weiß, vielleicht ist er krank und braucht Medizinische Hilfe und kann nicht mehr Rufen, weil er zu schwach oder Bewusstlos ist. Wir gehen mal auf Nummer Sicher.“

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