Chapter 8 [Liz Sicht/Marks Sicht]✔

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Überarbeitet am: 30.09.2017


Chapter 8

[Liz Sicht/ Mark Sicht]

„Elizabeth, kommst du mal bitte", bat mich Mark in einem strengen Ton als ob ich was gemacht hätte. War das sein ernst? Musste er meinen vollen Namen aussprechen? Er wusste doch ganz genau, dass ich meinen vollen Namen überhaupt nicht leiden konnte. Der Name passte einfach nicht zu mir, er hörte sich viel zu nett und viel zu unschuldig an, was ich aber nicht war. Ich war kein bisschen unschuldig aber wenn Mark schon meinen vollen Namen aussprach, dann hieß, dass meistens das ich Scheiße gebaut hatte oder es war irgendetwas passiert.
Am liebsten würde ich jetzt einfach nur abhauen aber dies wäre jetzt gerade nicht so schlau, da mich bestimmt einer von den Latinos daran hindert wird zu flüchten und gegen so viele hatte ich auch keine Chance. Seufzend folgte ich Mark in einem Raum, der etwas weiter hinten war, ich schätze jetzt einfach mal der Raum da hinten war ein Büro oder so ein Besprechungsraum. Die Blicke von den ganzen Latinos, die hier waren spürte ich ganz genau auf meinem Rücken.
„Was ist?", fragte ich sofort als die Tür von dem Büro hinter mir ins schloss fiel. Die zwei Brüder schauten mich mit einem besorgten Blick an, was ich mit einem verwirrten Blick erwiderte, da ich überhaupt keine Ahnung hatte was hier gerade vor sich ging.
„Setzt dich Princesa.", bat mich nun Carlos, was ich auch tat. Die beiden Brüder machten es mir nach und setzten sich gegenüber von mir jeweils auf einen Stuhl hin und schauten mich mit einem Blick an den ich nicht beschreiben konnte.
„Raus mit der Sprache.", dränte ich sie, doch sie schwiegen mich weiter hin an. Ich wollte nur noch wissen, was hier los war, was sie vor mir verschwiegen, was sie mir erzählen wollten, doch dies ging nicht wenn die beiden Männer kein einziges Wort sagten. Es war auch ziemlich selten, dass man mich ‚Elizabeth' nannte, da mich eigentlich jeder ‚Liz' nannte auch die, die mich nicht wirklich mochten.
„Ich habe gerade mit deinen Eltern telefoniert.", begann Mark endlich zu sprechen, was auch langsam Zeit wurde: „Du weißt, dass ich wie jedes Mal deine Eltern Anrufen, dass du bei mir Übernachtest, damit sie Bescheid wissen."
Mark unterbrach sich mit seiner Rede selbst woraufhin ich nur zögernd mit meinen Kopf nickte. Doch anstatt das Mark weiter sprach, sprach sein Bruder Carlos dieses Mal weiter: „Naja, wie sollen wir es sagen... Deine Eltern haben...naja...Mark gebeten, dass du ab sofort bei ihm wohnst, weil sie jetzt zwei Jahren auf Reisen sind."
Was?!
Das war doch ein schlechter Scherz oder? Das konnten die beiden doch nicht ernst meinen. Wollten die mich gerade veraschen? Niemals würden meine Eltern mich solange alleine lassen ohne irgendetwas zu sagen. Das konnte niemals im Leben die Wahrheit sein! Warum hatten sich meine Eltern, dann nicht von mir verabschiedet? Warum hatten sie mir keine Nachricht hinter lassen? Ich verstand es nicht. Ich verstand es nicht, warum meine Eltern auf einmal so etwas machten, sie hatten so was noch nie gemacht. Ich unterdrückte die Tränen, di ein meinen Augen brannten, was alles andere als leicht war. Ich konnte es nicht glauben, dass meine eigenen Eltern ihre eigene Tochter alleine ließen und einfach so für zwei Jahre weg waren ohne irgendetwas zu sagen. Sie ließen mich einfach im Stich. Ich fand es kein bisschen Schlimm, dass ich bei Mark wohnen sollte aber ich fühlte mich gerade wirklich allein gelassen und vor allem fühlte ich mich hintergangen.
Es tat weh.
So sehr.
Verdammt!
Ohne irgendetwas zu sagen sprang ich von meinem Stuhl aus und rannte quasi aus dem Büro, da ich nicht genau wusste was ich jetzt machen sollte. Ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten, doch es geling mir kein bisschen. Die ersten Tränen flossen langsam über mein Gesicht. Es war mir egal, dass Carlos und Mark mir hinter her liefen und mich aufforderten stehen zu bleiben. Ich überquerte die Lagerhalle, wo die ganzen Latinos saßen und sich auf Spanisch unterhielten, mit schnellen Schritten.
„Liz!", schrie nun wieder Mark mit einer besorgten Stimme: „Esperar! (Warte)" Doch ich blieb nicht stehen. In der Halle waren die Gespräche mittleerweile eingestellt und keine einzige Stimme war zuhören außer, die Stimme von Mark und Carlos waren zu hören, wie sie mir nach riefen. Ich wollte jetzt einfach nur noch alleine sein, ich wollte jetzt einfach nur meine Ruhen haben und meine Wut raus lassen. Ich verließ die Halle und rannte durch die Straßen von dem Latino-Viertel und rannte so schnell ich konnte zu der Trainingshalle.

Marks Sicht

„Mierda (Scheiße)", fluchte ich auf Spanisch und raufte mir mein braunes Haar. Es zerbrach mir das Herz meine Princesa verletzt zu sehen. Ich wusste auch nicht genau, wieso die Eltern von Liz solange auf Reisen waren ohne ihre Tochter irgendetwas zu sagen. Konnten die Eltern nicht sehen, wie sehr sie ihre eigene Tochter verletzten?
„Calmarse (Beruhig dich)", versuchte mich mein älterer Bruder zu beruhigen als wir uns auf die Couch hinsetzten. Ich wusste doch wie empfindlich Liz war und wie sehr sie ihre Eltern brauchte. Ich sah das Mädchen, doch selbst wie meine eigene Tochter. Sie erzählte mir so vieles, was sie selbst ihren Freunden nicht erzählte oder ihren Eltern nicht erzählte. Aber ich wusste auch, dass Liz immer wieder kommen würde und irgendwann wieder auftauchen würde. Es war schon dem Öfteren passiert, dass Liz für ein paar Stunden einfach zu untertauchte und keiner wusste wo sie war. Sie wollte einfach nur noch ihre Ruhe haben und wenn dies so war sollte man das Mädchen wirklich alleine lassen.
„Was ist passiert Papá?", ertönte die Stimme von Alex, der sich zu uns setzte: „Was ist passiert?"
„Nada (nichts)", antwortete ich mit einer kratzigen Stimme und blickte auf. Wirklich jeder aus der Sangre-Gang schaute mich fragend an, was mich wirklich nicht störte.
„Sie kriegst sich wieder ein, Mark.", redete Carlos auf mich ein.
„Sie ist einfach nur verdammt Stur. Ich hab keine Ahnung wann sie wieder kommt Hermano (Bruder)"
„Sie ist alt genug Mark. Du kennst Liz doch oder etwa nicht Wie oft ist sie schon einfach so weg gerannt? Oft, wie du es mir erzählt hast. Und bis jetzt ist sie immer wieder gekommen."
Ich wusste, dass mein Bruder recht hatte aber trotzdem machte ich mir Sorgen um das Mädchen. Das Viertel war nichts für Liz, es war hier viel zu gefährlich. Auch wenn sie etwas spanisch konnte und auch etwas von der Sprache verstand, war die Gegend für sie einfach viel zu gefährlich.
„Das ist schon öfters passiert?!", kreischte plötzlich eine Mädchenstimme, die zu Franzi gehörte. Die Besorgnis in dem Gesicht von der Latina stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Ich wusste genau dass Liz ihr noch immer nicht ganz vertraute, dass sie noch immer misstrauisch war aber ich war mir auch sicher, dies würde sich bald ändern.
„Sí.", gab ich schmunzelnd zu: „Ich glaube sie ist so um die zehn Mal einfach so abgehauen oder vielleicht auch mehr Mals."
„Hast du etwa keine Angst, dass ihr was passiert?", fragte nun Paco. Belustigt schüttelte ich meinen Kopf: „Der Kerl würde eher freiwillig abhauen bevor er sich auch nur mit Liz anlegt."
„Das glaub ich dir.", schwärmte mein älterer Bruder neben mir, der genau wusste wovon ich redete. Er hatte das schwarzhaarige Mädchen nur einmal Boxen gesehen und man konnte ihm deutlich ansehen, dass er ziemlich beeindruckt von ihr gewesen war. Ihre Schläge waren sauber und sehr wirkungsvoll. Sie hatte in den Jahren sehr viel gelernt aber sie wollte sich noch immer verbessern.

Der Latino-Badboy und ich?! ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt