Überarbeitet am: 02.10.2017
Chapter 14
[Alejandro Sicht/ Liz Sicht]
Liz war doch nicht Magersüchtig? Sie sah überhaupt nicht so aus? Wie konnte das nur passieren, dass sie Magersüchtig wurde? War sie noch immer Magersüchtig oder hatte sie die Krankheit schon bekämpft? Das konnte ich einfach nicht glauben, das war unmöglich? Was war genau vor fünf Jahren passiert? Man hatte deutlich in ihren Augen den Schock und die Panik gesehen sowie man ihre Angst sehen konnte, was ich zuvor noch nie in ihren Augen gesehen hatte. Wovor hatte das Mädchen Angst?
Seit diesem Abend war eine Woche vergangen, wo man das schwarzhaarige Mädchen kaum noch sah. Sie stand nicht mehr auf den Schulhof, man sah sie in den Pausen und in den Mittagspausen überhaupt nicht mehr. Es war so als wäre sie von der Welt verschwunden als hätte man es sich nur eingebildet das hier ein schwarzhaariges Mädchen zur Schule gegangen war und mit meiner kleinen Schwester befreundet war.
Selbst meine Schwester beantwortete meine Fragen nicht, wo ihre Freunden war oder ob sie irgendetwas wüsste. Liz war ein Rätsel für sich selbst und in ihr steckte so vieles, was man gerne wissen möchte aber nicht konnte.
So kam es dazu, dass ich am Mittwoch in der Mittagspause durch die ganze Schule lief und nach Liz suchte. Es war wirklich beängstigten den vorher hatte ich sie nur auf den Schulhof gesehen und jetzt sah man sie kaum noch. Dennoch gab es einen Ort an unsere Schule, wo man seine Ruhe hatte, wo man nicht gestört wurde. Es war die Bücherei, wo nur die Streber waren und lasen aber es gab für mich auch keine logische Erklärung warum Liz sich genau dort aufhalten sollte. Sie sah auch nicht aus als ob sie eine Bücherei freiwillig betreten würde und ehrlich gesagt sah ich auch nicht so aus.
Ohne zu zögern lief ich mit schnellen Schritten durch die Schule und wie jedes Mal machten die Schüler und Schülerinnen sofort Platz. Es hatte schon echt gute Vorteile, wenn die meisten vor einen Angst hatten und den Gerüchten glauben schenkten.
Ich hatte keine Ahnung, was man sich hier rumerzählte aber ich glaube es wurde mal erzählt, dass ich eine Knarre bei mir hätte. Als ob ich eine Knarre mit zur Schule nehmen würde, das war schon ziemlich dumm aber ich hatte aus Notwehr wenn was passieren würde, hatte ich ein Taschenmesser bei mir, was ich bis jetzt nicht einmal benutzt hatte.
Es waren immer diese Vorurteile und diese Gerüchte, die jeder Glauben schenkte. Wenn ich jetzt so wirklich darüber nach dachte war Liz wirklich die erste, die gegen uns etwas gesagt hatte, die sich gegen uns gestellt hatte und vor uns keine Angst hatte. Sie hatte auch keine Angst als sie in unsere Lagerhalle war, obwohl sie wusste, wie gefährlich es für sie war. Das Mädchen mit den schwarzen Haaren hatte für ihre Größe eine ziemlich große Klappe aber das war genau das was ich an ihr bewunderte.
Als ich schließlich die Bücherei betrat erblickte ich direkt die beste Freundin von meiner kleinen Hermana, die alleine an einem Tisch saß.
„Elizabeth.", sprach ich das Mädchen mit ihren vollen Namen an, woraufhin sich die Angesprochene zu mir umdrehte und mich mit einem vernichtenden Blick anschaute. Ein amüsiertes Lächeln umspielte meine Mundwinkel, doch das Lächeln verschwand ziemlich schnell als eine genervte Liz von sich gab: „Verpiss dich."
Hatte ich schon gesagt, dass sie einfach nur frech war und keinen Respekt hatte? Nein? Dann wisst ihr aber jetzt Bescheid.
„Meine Hermana macht sich Sorgen um dich."
Vorsichtig setzte ich mich zu dem schwarzhaarigen Mädchen hin und schaute direkt in ihre hellblauen Augen, die keine Emotionen oder Gefühle zeigten.
„Und du willst was von mir, Gilipollas(Arschloch)?"
Ich konnte mir ein schmunzeln einfach nicht verkneifen, was ich auch nicht versuchte zu verbergen. Obwohl das Mädchen vor mir keine Latina war und mit mir Spanisch Unterricht hatte konnte sie die Sprache perfekt aussprechen und Beleidigungen konnte sie sogar auf, was mich wirklich wunderte, da wir keine Beleidigungen im Unterricht gelernt hatten. Mark hatte mit Liz schöne Arbeit geleistet. Sie war frech, zu frech nach meinen Geschmack aber jeder Mann liebte eine Herausforderung und Liz war sicher eine Herausforderung.
„Dich zu ihr bringen.", meinte ich locker und ignorierte die Tatsache, dass mich die weiße gerade als Arschloch bezeichnet hatte. Seufzend packte sie tatsächlich ihre Sachen ein, was mich sichtlich wunderte. Ich hätte jetzt gedacht, dass ich mit ihr wirklich diskutieren musste aber dies war jetzt nicht der Fall.
„Nur für deine Hermana.", teilte mir das Biest mit, was mich zu einem Grinsen brachte.
Wenigstens hatte Franzi eine richtige Freundin gefunden, die sie so mochte wie sie wirklich wahr. Egal ob sie Latina war oder nicht.
„Seit wann so nett?", fragte mich Liz als wir die Bücherei verließen und wir zusammen durch die Flure von der Schule liefen.
„Ich kann auch anders Chica."
Ich hörte wie das Mädchen neben mir verächtlich auf lachte als ob sie mir nicht glauben würde. Sie glaubte mir nicht so viel stand fest aber ich ließ das Thema auf sich beruhen, was wohl die bessere Entscheidung war. Während wir schweigend durch die Flure liefen schaute ich in die einzelnen Gesichter von den Amerikanern, die sich für was Besseres hielten. Sie schauten alle auf das weiße Mädchen, die neben mir her lief. In den Blicken von den Jugendlichen erkannte man Hass und einen verachtenden Blick.
Kein Wunder, dass Liz so reagiert hatte als Emilio am Grillabend so geschrien hatte.
Die Blicke, die ihr zu geworfen waren, waren die reinste Hölle, dennoch schauten die Amerikaner das Mädchen mit den schwarzen Haaren als wäre sie eine Schande für die Amerikaner.
An Liz stellte hätte ich mich auch zurück gezogen und ich würde auch nicht mehr auf dem Schulhof stehen, wenn mich jeder so anschaute. Ich wusste nicht wieso ich es tat aber ich tat es trotzdem, denn ich legte beschützend einen Arm um ihre Schulter und zog das Mädchen näher an mich heran.
„Spinnst du?", zischte sie mich wütend an und versuchte sich aus meinen Griff zu befreien, was nicht wirklich funktionierte. Als wir endlich den Schulhof betraten schrie Liz neben mir viel zu laut und vor allem viel zu hoch: „Franzi!"
Die Angesprochene spickte aus der Sangre-Gruppe heraus und ich konnte das Lächeln von meiner kleinen Schwester bis hier hin sehen, obwohl wir noch nicht einmal in der Nähe von der Gruppe waren.Liz Sicht
Wie ich diese Blicke hasste. Sie schauen mich an als wäre ich es nicht würdig zum Leben wäre. Ich hätte Alejandro dafür umgebracht als er seinen Arm um meine Schulter gelegt hatte aber ich war auch froh als er dies getan hatte, denn die Blicken von den ganzen Schüler und Schülerinnen wandten sich ohne zu zögern ab und wagten es gar nicht mehr zu uns zu gucken. Ich wusste, dass der Latino sehr viel Respekt an dieser Schule hatte aber dass so viele vor ihm Angst hatten, wusste ich nicht.
Er ist doch auch nur ein Kerl oder täuschte ich mich da gerade gewaltig?!
Anstatt irgendetwas dazu zu sagen rollte ich mit meinen Augen, doch als ich Franzi auf mich zu gestürmt kam löste ich mich aus dem Griff von Alejandro und rannte auf die Latina zu, die meine einige Freundin war, die einzige, die für mich da war. Alli und Louis hatten mir beide den Rücken zugekehrt und schauten mich genauso an wie die anderen Jugendliche. Und ich hatte die beiden als meine ‚besten Freunden' genannt? Wie dumm war ich eigentlich gewesen? Wieso hatte ich es so spät gemerkt, dass die Beiden einfach nur falsch waren?
„Cómo estás? (Wie geht es dir?) "
"Bien (Gut) Franci. Es geht mir gut und dir?"
"Mir auch dulzura (süße)."
Wir beide lösten uns aus der Umarmung, was mich zum Lächeln brachte.
„Was war mit dir los?", fragte mich das Mädchen sofort.
„Nichts.", lächelte ich das Mädchen warm an was sie erwiderte.
„Du kannst mit mir reden, wenn was ist?", informierte sie mich, woraufhin ich als Antwort nur knapp nickte.
Im nächsten Moment werde ich auch schon an meinem Handgelenk gepackt und zu der Sangre-Gruppe gezogen. Ich hatte die Gruppe immer nur gemieden, ich hatte die Gruppe immer nur aus der Ferne beobachtete und nun stand ich bei der Gruppe, wo ich eigentlich nicht vor hatte zu stehen.
Natürlich waren hier aus der Gruppe alle Latinas und Latinos außer mir natürlich, denn ich war Amerikanerin. Zuerst begutachteten mich alle mit einem ungewöhnlichen Blick aber dies änderte sich schnell als ich mich auf Spanisch vorstellte.
„Du brauchst dich nicht zu verstellen Princesa.", flüsterte mir plötzlich eine raue Stimme in meinem Ohr. Den Atem von der rauen Stimme konnte ich deutlich an meinen Ohr spüren, die eine warme Spur hinter ließ, was mir kein bisschen gefiel.
„Eine falsche Bewegung und du kannst dich von deinem besten Freund verabschieden.", warnte ich Alejandro, dessen Stimme ich sehr genau kannte. Ich konnte sein amüsiertes Lächeln deutlich heraus hören, während mich die Gruppe geschockt anschaute als hätte sie gerade ein Geist gesehen.
„Du spielst wohl gerne mit dem Fuego (Feuer).", bemerkte ein grinsender Pablo, der seine Arme vor der Brust kreuzte und mich amüsiert anschaute.
„Etwas.", grinste ich den Latino nur frech an, was er erwiderte. Die ganze Gruppe fängt an laut zu lachen, was mich ebenfalls zum Lachen brachte.
Nach der Schule wartete schon Mark auf mich, was mich zum Lächeln brachte, da ich es wirklich nicht erwartet hatte, dass er mich abholen würde.
„Na Princesa.", begrüßte mich der Mann als ich in seinem Auto einstieg: „Wie war die Escuela? (Schule)
„Sowie immer eigentlich.", seufzte ich: „Ich bin so froh, wenn ich hier mal raus kommen."
„Das wird bald passieren mein Ángel."
„Ach und wie kommst du darauf?"
„Ein Cousin von den Kindern hat bald Geburtstag und du kommst mit nach Spanien."
„Und warum soll ich mit?"
„Weil du dann auch endlich mal meine jüngere Schwester kennen lernst."
„Du hast eine Schwester?"
„Ja, aber ich erwähne sie nicht so oft."
„Und wieso?"
„Wir haben nicht immer ein gutes Verhältnis zueinander aber mittlerweile ist unser Verhältnis besser geworden. Es ist schwer eine Familie hier in Amerika zu haben während die andere Familie in Spanien lebt.", erklärte mir Mark, was mich zum Nachdenken brachte. Ich hatte nie gedacht, das es schwer war ein Teil von der Familie hier lebte und der andere in Spanien lebte. Aber wenn ich darüber genauer nach dachte war es wirklich nicht so toll. Man sah die ganze Familie nicht so oft, man musste immer rüber fliegen, was auch nicht gerade billig war aber was mich mehr wunderte wieso Mark nicht in Spanien geblieben war sondern nach Amerika gezogen war?
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Der Latino-Badboy und ich?! ✔
Teen FictionEr ist so ein verdammtes Arschloch! Wie konnte man nur so eingebildet sein? Wie konnte man nur so von sich selbst überzeugt sein? Denkt er wirklich er ist der coolst? Denkt er wirklich, dass er der beste Ist? Das ist er nämlich nicht. Er ist ein fei...